Kapitel 20 - Neue, alte Probleme

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Nach langem Herumwälzen und Grübeln schlief ich dann doch ein.
Am nächsten Morgen wachte ich, mit einem flauen Gefühl im Magen, vom Wecker auf. Ich schaltete den Flugmodus in meinem Handy aus, den ich beim Schlafen immer an hatte. Eine Nachricht von letzter Nacht kam an. Sie war von Rafe: „Hab eben in den Nachrichten gehört, ihr seid auch wieder zurück. Können wir uns sehen?"
Ich schaltete mein Handy aus. Ich wollte ihn nicht sehen.
Mit einem schlechten Gefühl im Magen machte mich fertig und fuhr zum Chateau.

Sarah war bereits da. „Morgen." grüßte ich sie. Ich setzte mich neben sie auf den rostigen Stuhl am Schuppen. „Du siehst müde aus." sagte sie. „Hab schlecht geschlafen."
„Da bist du nicht die einzige." antwortete sie besorgt. „Sie sind immer noch nicht wieder da?" fragte ich. Sarah nickte.
Dass Rafe zurück war, war für uns alle ein Schock und dass John B und sein Vater seit gestern weg waren, beunruhigte uns noch mehr. Pope und Jj trudelten ein. Kie war die letzte die ankam. Wir besprachen die nächsten Schritte. Sarah hatte die Frachtnummer des Kreuzes aufgeschrieben. „Das Kreuz kommt heute um 20 Uhr in Wilmington an. Von dort wird es mit dem Zug nach Raleigh transportiert." erklärte sie.
„Das ist unsere Chance."
„Wir müssen uns schleunigst was überlegen." stellte Jj fest. „Sarah hast du was von John B gehört?" fragte Pope.
„Nein. Er und sein Dad sind unterwegs und das Problem ist: sie haben den Twinkie."
„Unser Transportmittel, na klasse." antwortete Pope genervt.

Nachdem Pope vergeblich versucht hat seinen Pops zu fragen ob wir das Auto nehmen dürfen waren wir etwas verzweifelt. John B war mit dem Twinkie weg, meine Eltern konnten das Auto nicht hergeben und somit hatten wir kein Transportmittel um das Kreuz zu stehlen. Als wir zufällig Topper trafen fiel Pope etwas ein. „Perfekt! Ey Jj! Ich wette Topper kann uns mit nem Auto dienen."
„Pope hat recht." sagte Jj und wandte sich an Sarah. Nach langem hin und her, überredeten wir sie ihn zu fragen. Und nach weiterem hin und her willigte Topper ein und zu helfen.

Nach einer Waghalsigen Aktion und einigen Komplikationen hatten wir tatsächlich das Kreuz. Es lag auf Toppers Pick Up und wir fuhren davon. Jedoch hielt die Freude nicht lang an, denn die Cops waren uns auf den Fersen. Es begann eine wilde Verfolgungsjagd. Jj baute einen Unfall. Kurz bangten wir verzweifelt um sein Leben jedoch war er unversehrt. Der Unfall verschaffte uns die Möglichkeit den Cops zu entkommen. Bei der Flucht flog die Kiste mit dem Kreuz von der Ladefläche. Die Kiste lag offen auf der Straße. Anstelle des Kreuzes waren mit Zement gefüllte Autoreifen drin.

Am nächsten Tag ging ich zu Fuß zu Jj. „John B hat geschrieben. Sie sind zurück." sagte ich als ich ankam. Jj stand auf der Veranda. Ich sah das Räumungsschild an der Haustür. Jj hatte sich ein Bettenlager auf der Veranda errichtet. Er sah meinen verwirrten Blich. „Wahrscheinlich wegen zu langem Nichtzahlen." erklärte er. „Warum sagst du nichts Jj. Du kannst bei uns wohnen."
„Ich wollte mich nicht aufdrängen." sagte er geknickt. „Du spinnst." sagte ich und umarmte ihn. „Wollen wir Big John begrüßen?" fragte ich schließlich. Er nickte. Dann fuhren wir mit dem Motorrad zum Chateau.

Es war ein freudiges, langersehntes Wiedersehen.  Jj mit Big John zu sehen rührte mich mehr als ich es gedacht hätte. Er war für Jj der einzige Mensch, der zumindest ansatzweise eine Vaterfigur für ihn darstellte.
Nachdem wir uns alle etwas beruhigt hatten, erklärte John B uns, dass er und sein Vater auf der Suche nach weiteren Hinweisen auf El Dorado bzw. der 500 Jahre alten Goldmission, wie Carslos Singh es nannte, nichts gefunden haben. „Absolute Sackgasse." sagte John B.
„Das Gold, das Kreuz, und jetzt auch El Dorado. Drei von drei. Alles gleitet uns durch die Finger." sagte Pope frustriert.
Enttäuscht stand Kie auf. „Bis dann, John B." sagte sie betrübt und ging. Ich stand ebenfalls auf. „Wir sehen uns." sagte ich und klopfte John B aufmunternd auf die Schulter.
„Danke für das Bier." sagte Jj zu John B und folgte mir. Er setzte sich aufs Motorrad und wartete bis ich mich hinter ihn setzte. Dann fuhr er los.
Er setzte mich bei mir ab. „Ich geh angeln." sagte er. „Steht das Angebot von vorhin noch?"
„Immer, Jj." sagte ich und lächelte ihn aufmunternd an.
„Und deine Eltern?" hakte er unsicher nach.
„Die werden mehr als einverstanden sein." versicherte ich ihm.
„Danke, y/n. Bis nachher."
„Bis nachher."

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