„Hm? Wie?", machte ich und glaubte, mich verhört zu haben.
„Ich sagte, na schön! Dann möchte ich versuchen, dir deinen Wunsch zu erfüllen. Es tut mir ja auch weh, dich so zu sehen."
Ich klimperte einige Male ungläubig mit den Augen.„Ist das dein Ernst? Wie? Was? Wie willst du...Das ist doch...", ich war sprachlos.
Mein Herz polterte auf einmal aufgeregt gegen meine Brust.
„Lass' das mal meine Sorge sein. Ich muss' mir echt überlegen wie wir das schaffen könnten, aber unmöglich ist es nicht. Wann hast du nochmal diesen Vorbereitungsunterricht?", wollte er wissen und setzte sich an meinen Schreibtisch, um sich ein Blatt Pergament zu schnappen.„Immer freitags. Wieso?"
„Du hast doch bis 13 Uhr Unterricht und sollst danach noch auf deinem Zimmer alles eigenständig auswendig lernen, nicht?"
Ich nickte.
„Gut. Das sehe ich nämlich als unsere einzige Chance, wenn ich ehrlich bin. Ich würde dich auch decken...", Niall setzte sein Grübelgesicht auf und ich musste gerade erst einmal realisieren, dass er mir wirklich helfen wollte, hier ,auszubrechen'.„Ok, Harry, pass' auf. Ich überlege mir einen idiotensicheren Plan und komme dann morgen um die gleiche Zeit zu dir, um ihn mit dir durchzugehen. In Ordnung?"
——
Und nun war es morgen um die gleiche Zeit.
Mein Unterricht, der mich auf all die Aufgaben, Lasten und Tätigkeiten als König vorbereiten soll, war mal wieder so spannend wie meiner Oma beim einschlafen zuzusehen.Doch heute war etwas anders.
Ich war anders.
Die Aufregung, die sich schon den ganzen Tag immer mehr in meinem Körper breit gemacht hat, quoll schon beinahe über.Ungeduldig lief ich in meinem Zimmer auf und ab.
Konnte den Moment, an dem Niall an meine Tür klopfen würde, gar nicht abwarten.
Hätte er sich wirklich einen Plan überlegt?
Oder würde er mir sagen, es wäre doch unmöglich?Bevor ich mir jedoch weiter den Kopf zerbrechen konnte, klopfte es an der Tür.
„Herein!", kam es von mir wie aus der Pistole geschossen und ich beobachtete, wie Niall schleichend mein Zimmer betrat.
In der Hand hatte er einen großen braunen Sack.Eigentlich durfte Niall heute nicht hier sein.
Er hatte Vorschriften und es war ihm nur gestattet, mich an drei Tagen in der Woche zu besuchen.
Gestern wurde aufgrund meines Geburtstags wohl eine Ausnahme gemacht.„Und?", fragte ich ungeduldig, nachdem mein Freund die Tür hinter sich geschlossen hatte.
Er lief auf meinen Schreibtisch zu und stellte den Sack drauf.
„Ich habe einen Plan!", verkündete er und das Lächeln wurde mir schon fast ins Gesicht gebrannt.„Also, Harry. Ich habe dir hier ein paar Kleider von meinem großen Bruder mitgebracht. Die ziehst du an, damit dich keiner erkennt. Ich habe mir gestern den Plan für die Patrouille am Hintereingang des Schlosses abgeschrieben und genau ausgerechnet, wann wir unseren Plan umsetzen müssen: um 16 Uhr ist Schichtwechsel.
Das heißt, dass der eine Ritter seinen Posten verlässt und ein anderer einige Sekunden später dort eintrifft. Es handelt sich hierbei um 15 Sekunden, in denen die Hintertür nicht bewacht ist. Und genau in diesem Zeitraum musst du durch die Tür verschwinden. Klar?"
Perplex nickte ich ihm zu.
Niall war wirklich unglaublich.
Es war nicht ungefährlich, als Rüstungsschmied einfach durch das Schliss zu spazieren, wenn man dort keine Aufgabe zu verrichten hatte.
Aber Niall hatte es trotzdem getan.
Und dafür war ich ihm unendlich dankbar.„Ich danke dir, Niall", sagte ich mit leiser Stimme und spürte tatsächlich, wie meine Augen glasig wurden.
„Dank' mir erst, wenn du hier raus bist, ok?", er grinste schief und wühlte dann in dem Sack rum, „Los, zieh dich an!"
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Don't wanna fall in Love // Larry Stylinson
FanfictionHarry ist der zukünftige König von England, Louis ein einfacher Junge aus der Stadt. Harrys größter Wunsch: für einen Abend normal sein. Und an eben diesem Abend lernt er Louis kennen. Ihnen bleiben nur wenige Stunden miteinander . Was kann in so e...