Es war Donnerstagabend. 23:50 Uhr. Wie auch schon letzte Woche wälzte ich mich in meinem Himmelbett hin und her und konnte einfach nicht einschlafen. Zu groß war meine Aufregung vor dem morgigen Tag. Mein Herz pumpte mit vollem Elan und auch wenn ich schon seit fast eineinhalb Stunden im Bett lag, war ich kein bisschen müde.
Mein Hirn spielte mir Streiche und ließ sich immer wieder neue Szenarien mit Louis als Hauptdarsteller einfallen, die vor meinem inneren Auge wie ein Film abliefen.
Ich spürte die Hitze, die sich in meinem Körper verteilte und somit ein Kribbeln durch meine Venen schickte.
Beinahe schon krampfhaft versuchte ich meine Augen geschlossen zu halten, aber es klappte einfach nicht. Sie öffneten sich automatisch wieder, sobald ich an Louis dachte. Was nun einmal fast jede Sekunde der Fall war.
Genervt rollte ich mich auf die andere Seite und griff nach meiner roten Schlafmaske, die ich mir um den Kopf schnallte und hoffte, sie würde mich schneller ins Land der Träume befördern.
Doch sie hatte sich irgendwie das falsche Land ausgesucht, denn mit der augenblicklich intensiveren Dunkelheit wurden auch die Bilder von Louis deutlicher. Und nicht nur das. Ich stellte mir klar und deutlich vor, wie er sich langsam seine Lederjacke von den Schultern streifte und sein Tanktop darunter direkt folgen ließ.
Schockiert riss ich meine Augen unter der Maske auf und starrte noch immer nur ins Schwarze. Oh nein, Harry. Du hattest ihn doch jetzt nicht etwa sexualisiert, oder?
Meine Kehle fühlte sich trocken an und über meiner Haut lag ein dünner Schweißfilm, als ich diesen Gedanken nach einigen Momenten erst einmal in den Hintergrund rückte, da meine Neugier auf das, was mein Hirn noch alles hervorbringen konnte, viel zu groß war.
So schloss ich wieder meine Augen und es dauerte nicht lang, da tauchte das Bild von Louis wieder vor mir auf und ich schluckte fest. Inzwischen trug er - zu meinem großen Leiden - nur noch eine enge Boxershorts. Und ich hatte wirklich keine Ahnung, woher ich auf einmal die Fantasie nahm, mir all das auszumalen, denn ich war noch nie ein sehr kreativer oder fantasievoller Mensch. Doch er war da. Ich sah ihn so deutlich vor mir, als würde er wirklich dort stehen.
Und aufgrund der Tatsache, dass ich viel zu fasziniert und gefesselt von meinen lebhaften und enorm realistischen Fantasien war, zog ich es auch gar nicht in Betracht, sie zu stoppen.
Louis - oder der Traum-Louis - ließ seine Hand ganz langsam von seinem Nacken über seine Brust bis hinunter zu seinem unteren Bauch gleiten. Beinahe sehnsüchtig verfolgte ich diese Bewegung und nahm mein Herz wahr, wie es in meinem Brustkorb Saltos schlug. Als seine Fingerspitzen an seiner Boxershorts angekommen waren, fuhr er zart über den schwarzen Bund und schob seinen Daumen dann darunter, um ihn ein Stückchen nach vorne zu ziehen.
Spätestens jetzt konnte ich es nicht mehr verhindern, dass mir das Blut in meine unteren Körperregionen schoss und ich spürte, wie ich langsam eine Erektion bekam.
Wie von selbst wanderte meine Hand an mir hinunter und da ich ein Nacktschläfer war, konnte ich auch sofort Louis' Auswirkungen auf meinen Körper an meinen Fingerspitzen spüren. Schlaftrunken umschlossen meine Finger mein halb-steifes Glied und pumpten es im selben Rhythmus, wie der Traum-Louis es mittlerweile bei sich selbst unter der Boxershorts tat.
Meine Zähne bohrten sich in meine Unterlippe und ich legte die Stirn in Falten, während meine Bewegungen mit jeder Sekunde schneller und unkontrollierter wurden. Auf einmal hörte ich Louis' Stimme in meinem Kopf, wie sie meinen Namen mit dieser außergewöhnlichen Betonung aussprach: „Harry~"
Immer und immer wieder hörte ich meinen Namen, den er mit jedem Mal länger zog. Meine Augen rollten sich nach hinten und ich merkte, wie sich in meinem Bauch ein Knäuel bildete. Alles, woran ich in diesem Moment denken konnte, war Louis und meine Befriedigung. Ich war so unfassbar erregt, dass ich glaubte, ich würde platzen.
Ein letztes Mal schob ich meine Hand an mir auf und ab und kam dann mit einem erstickten Stöhnen in meine Decke und auf meinen Bauch. Es war der längste und intensivste Orgasmus, den ich je hatte.
Schwer atmend ließ ich meinen Körper langsam von seinem Hoch runter kommen und beförderte dann meine klebrige Decke mit Schwung auf den Boden. Ich zog mir die Schlafmaske von den Augen und strich mir dann einmal mit den Händen über's Gesicht.
Etwas benommen richtete ich mich auf, stolperte nackt in mein an das Schlafzimmer angrenzende Bad.Dort angekommen spritzte ich mir kaltes Wasser ins Gesicht. Mein Körper hatte noch immer mit den Nachwirkungen meines Solospiels von eben zu kämpfen, doch so langsam verzog sich der Schleier, der meine Sinne vernebelte. Die Realität traf mich mit einem Schlag und ich sah mich selbst entsetzt im Spiegel an. Oh Gott. Ich hatte mir gerade auf Louis einen runtergeholt.
„Idiot", fluchte ich leise, raufte mir dabei meine sowieso schon unordentlichen Haare und lief aufgebracht im Bad hin und her. Ich hatte ihn unterbewusst einfach zu einem Sexobjekt gemacht. Wie sollte ich ihm denn jetzt noch ganz normal gegenüber treten? Wie könnte ich so tun, als wäre ich nicht gerade wegen ihm gekommen?
Ok, Harry, beruhig' dich. Tief ein und aus atmen. Er weiß nichts davon. Und er wird es auch nicht erfahren, wenn du dich nicht verplapperst.
Mit einem letzten Blick in den Spiegel, welcher mir verriet, dass mein Gesichtsausdruck mehr als nur verzweifelt war, ging ich zurück in mein Schlafzimmer. Jetzt musste ich erstmal mein Bett neu beziehen. Und dann hoffen, dieser kleine Zwischenfall war etwas einmaliges und ich könnte den Rest der Nacht in Frieden schlafen.
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Don't wanna fall in Love // Larry Stylinson
FanfictionHarry ist der zukünftige König von England, Louis ein einfacher Junge aus der Stadt. Harrys größter Wunsch: für einen Abend normal sein. Und an eben diesem Abend lernt er Louis kennen. Ihnen bleiben nur wenige Stunden miteinander . Was kann in so e...