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Ausgelaugt und schwitzend kehrte ich in mein Zimmer zurück, wo ich mir erst einmal eine ordentliche Dusche genehmigte.

Das heutige Training war ungewöhnlicherweise sehr kräftezehrend gewesen, obwohl sich an dem Trainingsplan nicht viel verändert hatte. Möglicherweise hatte mein Vater mit meinem Trainer gesprochen und ihm gesagt, er solle mich heute härter rannehmen. Könnte ich mir gut vorstellen nach unserer morgendlichen Unterhaltung.

Diesen Gedanken verbannte ich jedoch schnell aus meinen Hirn und ließ das heiße Wasser auf meine klebrige Haut nieder prasseln. Es entspannte meine Muskeln und brachte auch meine Freude auf das bevorstehende Abenteuer zurück.

Doch mit dieser Freude gingen auch Aufregung und Nervosität einher. Zu viel könnte schief gehen. Was würde passieren, wenn ich erwischt werde? Was, wenn ich Louis gar nicht finden würde? Oder ich ihn finden würde, er mich aber nicht sehen wollte?

Mein Kopf hätte schon zu rauchen beginnen können, so sehr wie ich ihn mir zerbrach, doch glücklicherweise wurden meine Alptraum-Szenarien vorläufig beiseite geschoben, als es an meiner Tür klopfte.

Ich streifte mir schnell Hemd und Hose über und joggte dann zur Tür, öffnete sie und ein übers ganze Gesicht strahlender blondgefärbter Ire trat zum Vorschein.

„Hey, Harry", begrüßte er mich und nahm mich in den Arm, um sich danach an mir vorbei in mein Zimmer zu quetschen, „Bist du bereit für die Mission of Love?"

Ich zog eine Augenbraue hoch und lachte amüsiert. „Mission of Love?"

Er nickte wild und wackelte mit seinen Fäusten aufgeregt vor seinem Oberkörper hin und her. „Ja! Hört sich doch cool an, oder? Wenn wir unsere Pläne schmieden und uns jemand belauschen sollte, dann wird derjenige trotzdem niemals herausfinden, worüber wir sprechen! Einfach weil wir diesen cool Codenamen haben! Wie findest du das?"

„Bescheuert", sagte ich trocken, „weil uns niemand belauschen wird, Niall. Wir sind nicht die CIA."

„Pah. Du hast doch keine Ahnung", er winkte ab und breitete sich dann wieder auf meinem Bett aus, als wäre er selbst hier Zuhause. Aber das war er auch fast, so oft wie er bei mir war.

Mein anfängliches Lächeln schwand und stattdessen presste ich die Lippen aufeinander, fuhr mir angespannt mit der Hand durch meine lockigen Haare.

„Niall, ich hatte heute morgen wieder ein Gespräch mit meinen Eltern", meine Stimme war leise, aber dennoch fest, als ich mich zu ihm auf das Bett gesellte und sein Blick sich auf mich legte.

„War es wieder dasselbe Thema wie immer?"

Ich nickte bedrückt und zeichnete mit meinem Fuß kleine Kreise vor mir auf dem Boden. Mein bester Freund hatte schon oft mitbekommen, wie ich mich mit meinen Eltern darüber stritt. Er wusste, wie fertig es mich machte und war auch danach immer stets für mich da, um mich aufzuheitern.

„Es ist nur noch ein Jahr, Niall", flüsterte ich und wiederholte somit die Worte, die mir wie ein Mantra immer wieder im Kopf herumgeisterten.

„Ich weiß", kam es von dem Blonden, er griff nach meiner Hand, „Ein Jahr geht schnell vorbei. Aber du musst die Zeit jetzt noch genießen, Harry. Selbstmitleid bringt dich auch nicht weiter."

Ein tiefes Seufzen entkam meiner Kehle, als ich mich mit dem Rücken in die Matratze fielen ließ. „Ich weiß. Nächsten Monat kommen drei potentielle Kandidatinnen für mich vorbei."

Meine Augen huschten zu Niall und ich sah, wie er überrascht die Augenbrauen hochzog. „Oh", machte er und schien sich kurz in seinen Gedanken zu verlieren. Er schien zu überlegen, was er mir jetzt sagen sollte.

Don't wanna fall in Love // Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt