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Tja, das werde ich wohl niemals herausfinden.
Denn ich hörte nach diesem Shot nicht auf.
Und auch nicht nach dem nächsten und nicht nach dem übernächsten.

Die kleinen Türme aus Pinnchen, die wir mittlerweile vor uns aufgebaut hatten, wuchsen immer weiter und man möchte meinen, wir würden einen Handel mit diesen betreiben, so viele wie es waren.

Und das erste Mal in meinem Leben konnte ich von mir behaupten, dass ich betrunken war.
Himmel. Hätte ich gewusst, dass ich mich in einem Alkoholrausch so selbstbewusst, sorglos und frei fühlen würde, hätte ich schon lange damit angefangen, härteren Alkohol zu mir zu nehmen.

Ich hielt mir lachend meinen schmerzenden Bauch, während Liam irgendeine Geschichte von seinem Hund erzählte, den er in ein Prinzessinenkostüm gesteckt hatte.
Eigentlich war die Geschichte nicht einmal lustig, aber in meinem Zustand hätte ich selbst eine Steuererklärung lustig gefunden.

Louis saß noch immer neben mir, ein Bein zur Seite abgeknickt auf dem anderen abgelegt, sodass sein Knöchel auf seinem Oberschenkel ruhte.
Er hielt wieder eine Zigarette in der Hand und grinste vor sich hin, während er hauptsächlich Liams Geschichten lauschte und seinen Blick öfter als gewöhnlich zu mir hinüber gleiten ließ.

So richtig wahrnehmen tat ich aber nur noch wenig.
Zu verwaschen waren meine Gedanken.
Zu viele Glücksgefühle vermischt mit Alkohol strömten durch meinen Körper und beeinträchtigten sowohl meine Sicht als auch meine Bewegungen.

Und so kam es, dass ich Louis meinen Handrücken aus Versehen ins Gesicht schlug, als ich gerade voller Elan berichtete, wie lang damals meine Haare waren.

Erschrocken hielt ich mir die Hände vor den Mund, die ich dann aber im nächsten Moment um Louis Gesicht legte und ihm ein Stück näher kam.

„Oh mein Gott...es tut mir soooo leid, Louis", besorgt betrachtete ich sein Gesicht, „Das war nicht mit Absicht! Es tut mir leid! Tut es weh?"

Louis Augen wanderten kurz nach unten zu meinen Lippen und seine eigenen öffneten sich einen kleinen Spalt, bevor er sie zu einem Lächeln verzog.

„Nein, alles gut", er selbst legte mir nun eine Hand an meine Wange und kniff mir kurz mit den Fingern in diese.

Ich kicherte und zog mich sofort ein Stück zurück.
„Louis!", tadelte ich noch immer kichernd und rieb mir über die Wange.

Angesprochener zwinkerte nur und teilte dann die nächste Runde Shots aus, die uns soeben serviert wurde.

„Ich bin mal eben für kleine Jungs", verkündete Liam und stand dann etwas wackelig auf, „Trinkt ruhig schon ohne mich. Das könnt' ne Weile dauern."

Aus keinem beträchtlichen Grund fing ich wieder an aus vollster Kehle zu lachen und winkte Liam noch kurz hinterher, der daraufhin hinter einer Salontür verschwand.

„Dann nur wir zwei", hörte ich Louis neben mir und bekam das Pinnchen in die Hand gedrückt.
Ich nickte stolz und stieß dann mit ihm an, schüttete mir den Shot hinter die Binde und war mittlerweile auch schon gar nicht mehr überrascht darüber, dass ich den Alkohol kaum noch schmeckte.

Louis nahm mir das Glas aus den Fingern, da ich dieses einfach weiter festgehalten hatte und stellte es zu den anderen auf den Tisch.
Dann drehte er sich so auf der Bank, dass er nun ganz zu mir gerichtet saß.

„Also, Harry", fing er an, strich sich durch sein Haar, „erzähl' mir von dir. Wo kommst du her, was magst du und so weiter."

Ich gluckste kurz und drehte mich dann ebenfalls ganz mit dem Körper zu ihm.
„Ach, Louis~", ich zog seinen Namen bis in die Unendlichkeit, „Mein Leben ist nun wirklich nicht interessant, glaub mir. Alles langweilig! Erzähl' mir lieber was über dich!"

Don't wanna fall in Love // Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt