6. Kapitel~So perfekt unperfekt.

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Violettas POV

Wir sind zu Hause angekommen. Zu Hause. Das hört sich so fremd an, in Bezug auf das Haus, das wir gerade betreten haben. Wir stehen (Was natürlich heißt, dass Papa und Federico stehen, während ich immer noch an meinen Untersatz auf Rollen gekettet bin.) in einem riesigen Wohnzimmer, an dessen Wänden unzählige Fotos hängen. Fotos von Mama und Papa. Mir kommen schon wieder die Tränen, aber ich versuche stark zu bleiben. Das Zweite was mir ins Auge sticht ist der riesige, schwarze Flügel, der die Hälfte des Raumes für sich beansprucht. Direkt an das Wohnzimmer schließen sowohl die Treppe, die in die oberen Stockwerke führt, als auch die Küche an. Olga kommt gerade aus der Küche, als Papa zu einer kleinen Einführung startet: „Also, hier im Erdgeschoss befinden sich die Küche, das Wohnzimmer, in welchem wir nebenbei bemerkt gerade stehen, das Musikzimmer eurer Mutter und die Gästezimmer. Außerdem wurde Vilus Zimmer ebenfalls nach unten verlegt, bis ein Aufzug gebaut wird." Diese Aussage führt mir wieder einmal vor Augen, wie reich mein Vater wirklich ist. Ich meine, wer kann als „normaler" Mensch einfach mal, gerade so einen Aufzug bei sich zu Hause bauen lassen? „Mein Schlafzimmer befindet sich im ersten Stock, wo sich auch mein Büro und ein Badezimmer, sowie Olgas und Ramallos Räume befinden. Im zweiten Stock befinden sich die Bibliothek und eineige Hobbyräume. Der dritte Stock gehört ganz euch beiden.", fährt er an mich und Federico gewandt fort, „Abgesehen von euren Schlafzimmern und zwei Bädern mit begehbaren Kleiderschränken stehen auch noch einige Zimmer leer, die ihr Gestalten könnt wie ihr wollt." Wow. Auch wenn ich immer noch traurig bin, dass wir Deutschland verlassen haben... Dieses Haus ist der absolute Wahnsinn. Welcher sechzehnjährige Teenager wünscht sich keine eigene Etage, mit der er machen kann was er will? Ich sehe auch in Federicos Augen eine Begeisterung, die für kurze Zeit die Kraft hat, die Trauer zu überschatten bevor diese wieder in den Vordergrund rückt. Ich sehe Tränen in Federicos Augen, bevor er ein gepresstes:„Entschuldigt mich, bitte.", murmelt und nach oben verschwindet. Ich kann verstehen, dass er jetzt erst einmal Zeit für sich braucht. Um Papa daran zu hindern, Fede hinterherzulaufen frage ich ihn:„Papa, kannst du mir mein Zimmer zeigen? Ich würde es mir wirklich gerne einmal anschauen." Er erwidert nichts, aber mit einem kleinen Lächeln im Gesicht greift er nach dem Rollstuhl und schiebt mich bis vor eine weiße Zimmertür. Ich öffne sie und bin überwältigt. Das Zimmer ist riesig. Es ist in all meinen Lieblingsfarben gestrichen, und in der Mitte trohnt ein riesiges, weißes Bett. Mit Tränen in den Augen drehe ich mich zu meinem Vater um und flüstere: „Es ist wunderschön."

Mein Leben und der ganze Rest[Violetta FanFiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt