44. Kapitel~Turteltäubchen? Oder doch nicht?

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Violettas POV

Auf einmal kommen Fede und Ludmi grinsend auf uns zu und halten Maxi so von einer weiteren Schimpftirade ab. „Na, ihr zwei Turteltäubchen", setzt Fede zu irgendetwas an aber ich unterbreche ihn: „Was hat dich denn gebissen? Wieso sollten wir Turteltäubchen sein?" Meine Stimme klingt viel zu schnell und abgehackt. Fede grinst jetzt nur noch mehr. „Ach, Schwesterherz, du musst uns nicht anlügen. Wir sind doch unter uns...", meint er spöttisch. „Vilu hat Recht.", mischt sich jetzt auch Maxi ein, „Wir sind keine Turteltäubchen." Ich habe den allerbesten Freund der Welt. Und dieser hat gerade meinem Bruder den roten Faden gestohlen. „Und was sollte dann euer sinnlicher Kuss, mitten auf dem Schulhof, gerade eben?", wird Fede von Ludmi gerettet, aber Maxi hat wieder eine Antwort parat: „Hast du schon einmal etwas von Freundschaft gehört? Ich habe Vilu nur geholfen, sich selbst wieder zu finden." Ja, so kann man es auch nennen, wenn man abstrakt denkt. Allerdings hat der Satz sein Ziel nicht verfehlt.  Maxi hat meinem Bruderherz und Ludmi endgültig den Wind aus den Segeln genommen. Sie stehen vor uns und gucken ziemlich dumm  aus der Wäsche, was mich zum Lachen bringt. Letztendlich schnappe ich mir Maxis Hand und laufe mit ihm in unser Klassenzimmer, damit wir heute nicht noch mehr Unterricht verpassen.  Ganz hinten im Klassenzimmer sitzt Leon mit einer geschwollenen Wange und starrt Maxi und mich ziemlich traurig an. Jetzt erst fällt mir auf, dass ich immer noch seine Hand halte und lasse sie schnell los, so, als hätte ich mich verbrannt. Maxi lächelt mir einmal beruhigend zu und geht dann auf Leon zu. Ich weiß, dass ihn ein schlechtes Gewissen plagt, aber muss das unbedingt jetzt sein? Maxi hat mich die ganze Zeit festgehalten und dafür gesorgt, dass ich nicht umkippe, aber langsam merke ich, wie das Adrenalin meinen Körper verlässt und sich Müdigkeit breit macht. Nur hat es mich die ganze Zeit auf den Beinen gehalten, was heißt, dass meine Beine jetzt schwach werden und ich mich an einem Stuhl festklammern muss, damit sie nicht unter mir wegkippen. Ich kann nicht mehr. Das letzte Bisschen Kraft verlässt mich und ich sacke in mich zusammen. Mein Körper schlägt mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden auf und ich kann die Augen nicht mehr offen halten. Ich höre, dass einige meiner Mitschüler aufschreien und dass ich hoch gehoben werde. Zwei warme Arme schlingen sich um meinen Körper und tragen mich, als wäre ich leicht wie eine Feder.  Ich öffne noch einmal die Augen und schaue in die  grünen Augen von Leon, die mich besorgt mustern. Mit Hilfe enormer Anstrengung schaffe ich es, meine Hand zu heben und an seine Wange zu legen. Schon nach wenigen Sekunden fällt sie wieder schlaff herunter und ich werde von der Müdigkeit überrollt. Ich lasse mich von Leon in den Schlaf schaukeln. Mein Unterbewusstsein merkt, dass er mich irgendwann ablegt und gehen  will, aber ich klammere mich an seiner Hand fest, so dass ihm nichts anderes übrig bleibt, als zu bleiben. Wir verharren mehrere Stunden in dieser Position, ich liege wo auch immer und er sitzt neben mir, während er sich von mir das Blut aus der Hand quetschen lässt, bis ich spüre, dass er sich neben mich legt. Ich vergrabe mein Gesicht an seiner Brust und  meine Hände klammern sich an sein T-Shirt. Mitten in der Nacht wache ich kurz auf, weil Leon seine Arme um mich geschlungen hat, aber ich fühle mich so geborgen und beschützt, dass ich sofort wieder weiter schlafe.

Tadaaa! Noch ein unspektakuläres Kapitel als Abschluss für heute. Feedback?

Eure Aennchen_01<3

Mein Leben und der ganze Rest[Violetta FanFiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt