30. Kapitel~Ich kann das nicht!

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Leons POV

Ich wache auf. Mein erster Gedanke ist: Aua! Verflucht, tut das weh. Die Bilder des vergangenen Tages zeigen sich im Schnelldurchlauf noch einmal vor meinem inneren Auge: Ich bin im Studio. Plötzlich höre ich eine Stimme nach mir rufen. In der Eingangshalle steht German. Er kommt auf mich zu und brüllt mich an. Hinter ihm tauchen weitere Personen auf. Diego, Angie und Ludmi mit... Fede und.... Vilu! Meine kleine Vilu. Jetzt schlägt German auf mich ein. Ich lasse es über mich ergehen. Ich könnte ihn locker fertig machen, aber ich habe jeden einzelnen dieser Schläge verdient.  Irgendwann gehe ich zu Boden. Sanitäter kommen und bringen mich hierher, ins Krankenhaus. Erst jetzt schaue ich mich so richtig um und erstarre... da steht Fede. Ich schnappe nach Luft und mir kommen die Tränen. Fede schaut mich traurig an. Ich starre zurück und weiß nicht was ich sagen soll. Schließlich ergreift er das Wort: „Vilu hat die ganze Nacht kein Auge zu gemacht. Sie hat sich Sorgen gemacht. Ich habe sie heute Nacht hier her gebracht, damit sie endlich wieder schläft. " Er faselt unzusammenhängendes Zeug, aber ich starre ihn nur an. Er ist gekommen. Mit Vilu! „Wo ist Vi...Vilu jetzt?", unterbreche ich ihn mitten im Wort. Anscheinend erleichtert, dass ich ihn erlöst habe flüstert er: „Direkt neben dir..." Verwirrt schaue ich mich um. Da! Da liegt sie, eingekuschelt in diese weiße Krankenhausdecke, in dem Bett neben mir. Ich schaue sie an. Sie bewegt sich im Schlaf und murmelt: „Alles meine Schuld... Schon wieder alles meine Schuld..." Fragend schaue ich Fede an. Er seufzt traurig: „Sie gibt sich die Schuld an dem ganzen. Sie glaubt, sie hätte Papa aufhalten können..." „Schon wieder...?", hake ich nach und Fede verzieht das Gesicht: „Sie glaubt, sie ist Schuld an dem Unfall..." Tränen stehen ihm in den Augen und ich frage beunruhigt: „Was für ein Unfall?" er schaut hoch. Die Tränen rollen ihm leise über die Wangen: „Mama's Unfall. Mama ist vor 3 Wochen bei einem Autounfall gestorben. Vilu war dabei." Maria ist tot? Das kann doch nicht sein! Das darf nicht sein! Maria war immer eine so liebenswürdige Person gewesen... Früher war sie so etwas wie eine zweite Mutter für mich gewesen. Scheiße! Das heißt, Vilu ist jetzt dran... Ich stehe langsam auf und ignoriere die Schmerzen. Ich gehe zu Fede, der den Kopf in seinen Händen vergraben hat, und umarme ihn.  Erst versteift er sich, dann nimmt er das Angebot an und lässt seinen Kopf auf meine Schulter fallen. Irgendwann werden wir von einem leisen „Leon..." wieder zurück in die Wirklichkeit geholt. Ich drehe mich um und sehe Vilu, die mich mit großen Augen ansieht. Ich gehe auf sie zu und sie versteift sich immer mehr. Als ich die Hand ausstrecke, um nach ihrer Hand zu greifen, zuckt sie zurück und fängt an zu weinen. Irritiert schaue ich zu Fede, der Vilu in den Arm nimmt und sie nach draußen trägt. Geschockt stehe ich da. Sie hat Angst vor mir. Das Mädchen, das mir alles bedeutet, hat eine solche Angst vor mir, dass sie nicht in meiner Nähe sein geschweige denn von mir berührt werden will.  Ich bin das Letzte.

Federicos POV

Ich trage Vilu, die sich mal wieder total eingeigelt hat, nach draußen auf die Wiese vor dem Krankenhaus. Ich setze sie auf den Boden und schlinge einen Arm um sie, bis sie sich plötzlich umdreht.  Tränen tropfen auf die Wiese unter uns. „Ich kann das nicht... Fede, ich kann das einfach nicht...", flüstert sie und ich versuche sie zu beruhigen: „Hey, du musst das nicht. Du musst gar nichts. Was hältst du davon, wenn ich jetzt deinen Rollstuhl holen gehe und wir dann zu Papa fahren?" Sie nickt und lächelt zögerlich.  Ich springe also auf und laufe zurück zu Leon, um den Rollstuhl zu holen. Leon sitzt auf dem Boden, den Kopf an die Wand gelegt und mustert mich. „Hat Vilu wirklich Angst vor mir?", fragt er mich, aber ich komme nicht mehr zu einer Antwort, da  just in diesem Moment ein lauter Knall das Krankenhaus erschüttert. Wie von der Tarantel gestochen springt Leon auf und bahnt sich einen Weg durch die Krankenhausflure, bis zum Eingang. Bei dem, was ich draußen vor der Tür sehe, stockt mir der Atem...

Hier das versprochene Kapitel... Ich weiß, mal wieder spät, aber ich habe gestern ja schon geschrieben, dass ich lang Schule hatte. Wie findet ihr's? Schon Ideen, was passiert sein könnte? Und ist euch vielleicht ein Satz aufgefallen, den Leon gedacht hat? Wenn ja, schreibt doch mal eure Vermutungen auf:-)

Und noch eine kleine Anmerkung von mir: Ich weiß, dass ich niemanden dazu zwingen kann, zu kommentieren oder liken, aber manchmal habe ich echt keine Lust weiter zu schreiben, wenn ich zwar sehe, dass ihr das Kapitel gelesen habt, ich aber rein gar keine Rückmeldung kriege. Kommentare sind echt hilfreich und aufbauend, wenn man selber schreibt und sich unsicher ist. Deswegen bin ich auch Radamschatz1100 so dankbar, dass sie so gut wie immer einen Kommentar da lässt. Vielleicht kommt das ganze jetzt ein bisschen überheblich rüber, aber ich bin echt unsicher und hoffe, dass ihr mir meinen kleinen'Ausbruch'verzeiht....

Nachdem ich das jetzt alles mal losgeworden bin, vielleicht noch bis nachher,

Aennchen_01

Ps: Hab euch lieb<3!

Mein Leben und der ganze Rest[Violetta FanFiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt