48. Kapitel~Alles vorbei?

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Leons POV

Wir sitzen gemeinsam auf der Bank und sind glücklich. Plötzlich reißt Vilu erschrocken die Augen auf und keine Sekunde später liegen wir am Boden. Drei maskierte Gestalten haben uns nieder geschlagen und versuchen jetzt, Vilu in ein Auto zu tragen. Obwohl ich kurz benommen war springe ich auf die Beine und hechte ihnen hinter her. Ich bin zu spät. Sie haben meine kleine Vilu in das Auto gebracht und sind weggefahren. Mir schießen die Tränen in die Augen und meine Beine wollen mich nicht mehr tragen. Ich sacke in mich zusammen und lande auf dem Boden. Einige Spaziergänger schauen mich komisch an und irgendwann kommt ein junger Mann auf mich zu. „Geht es Ihnen gut?", fragt er besorgt, aber ich antworte nicht. Ich ziehe bloß die Beine an die Brust und rolle mich wie ein kleines Kind zusammen. Mittlerweile hat sich eine riesige Menschenmasse um mich herum gebildet und der Mann von eben ruft gerade einen Krankenwagen. Ich starre jedoch nur betäubt vor mir auf den Boden und geißele mich selbst. Wie konnte das passieren? Wieso habe ich nicht aufgepasst? Verflucht, ich bin zum Personenschützer ausgebildet und habe mich einfach so nieder schlagen lassen. Und Vilu musste dafür bezahlen. Sie ist jetzt weiß Gott wo und ich benehme mich wie ein Kleinkind. Aber ich kann nicht anders. So sehr ich es auch will, ich kann nicht aufstehen. Irgendwann überkommt mich eine eigenartige Müdigkeit. Ob das normal ist? Oder der Schock? Ich denke nicht weiter darüber nach, weil es mir zu anstrengend wird und schließe einfach die Augen. Verschwommen nehme ich war, dass Sanitäter kommen und mich erst untersuchen, dann auf eine Trage legen und in einen Krankenwagen legen. Ich spüre noch einen Stich im Arm, dann wird alles immer ruhiger und ruhiger. Meine Gedanken werden immer verschwommener und schwerfälliger, bis ich mich diesem vorgetäuschten inneren Frieden hingebe und die reale Welt hinter mir lasse...

Federicos POV

Ich sitze auf der Couch und warte auf Vilu und Leon, die schon ziemlich lange weg sind. Aus Langeweile schalte ich den Fernseher an und lande zufällig bei den städtischen Nachrichten der letzten Stunde. Ich werde schläfrig, da der Moderator etwas von entlaufenen Schildkröten berichtet, aber plötzlich bin ich hell wach. Ein weiterer Moderator betritt das Studio und sagt etwas von einer Eilmeldung: Ein junges Paar wurde angegriffen, das Mädchen, das im Rollstuhl sitzt, ist verschwunden und der Junge liegt im Koma. Nein, bitte, lass das nicht wahr sein! Jetzt werden noch Bilder der beiden eingeblendet und ich schreie auf. Es sind Vilu und Leon. Meine süße Schwester wurde entführt!? Von meinem Schrei aufgeschreckt kommen Ludmi und Diego hastig die Treppe runter gesprintet und ich deute nur wortlos auf den Fernseher. Der Mann bittet noch darum, dass alle Hinweise an die Polizei weiter geleitet werden und sich Bekannte der Opfer ebenfalls dort melden sollen. Ludmi fängt an zu weinen und Diego ringt um seine Fassung. Ich stehe immer noch geschockt da. „Wir müssen zur Polizei.", kommt es irgendwann von Diego, der sich wieder halbwegs unter Kontrolle hat. Also machen wir uns auf den Weg zur Polizeiwache, wo Hochbetrieb herrscht. Anscheinend haben die Polizisten herausgefunden, wer Vilu und Leon sind. Ich räuspere mich einmal laut und schon sind alle still. „Wir sind wegen Violetta Castillo und Leon Vargas hier." „Und wer bitte schön sind Sie?", fragt mich ein Polizeibeamter ziemlich unfreundlich, woraufhin Diego das Wort ergreift: „Ich bin Diego Saramego, und das sind Ludmila Ferro und Federico Castillo." Die beiden halten dem Beamten zeitgleich ihre Ausweise, die sie zu Personenschützern des FBI macht, unter die Nase, woraufhin dieser ziemlich rot wird. „Bitte folgen sie mir...", murmelt er leise und Diego grinst mich an. Wir laufen durch die Menge und werden von allen Seiten komisch angeschaut. Irgendwann kommen wir in einem Raum an, der dem ähnelt, in den Leon uns nach dem Vorfall im Krankenhaus gebracht hat, und uns werden Fragen gestellt. Es sind so viele, dass mir schon relativ schnell der Kopf brummt und ich ein wenig überfordert bin. Ich schalte ab und lasse meine Freunde die Fragen beantworten. Allerdings halte ich es irgendwann nicht mehr aus undplatze einfach mitten in die Unterhaltung: „Können wir wenigstens zu Leon?"Okay, jetzt hält mich der Polizist für total durch geknallt. Trotzdem nickt er und ich springe auf. „Wo ist er?", drängele ich und bin schon halb aus der Tür. „In dem Krankenhaus, in dem auch wir drei waren. Du wirst von jemandem hin gebracht, dann können Ludmi und ich noch den Rest regeln.", antwortet mir überraschenderweise Diego, aber ich bin zu zerstreut, um ihn danach zu fragen. Ich werde von einer freundlichen Polizistin zum Krankenhaus gebracht und frage an der Rezeption nach Leon. „Es tut mir leid ihnen das mitteilen zu müssen, aber Leon Vargas ist..."

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Lg Anna

Mein Leben und der ganze Rest[Violetta FanFiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt