50. Kapitel~Das Falsche zu tun fühlt sich manchmal so richtig an.

491 25 16
                                    

Bitte lest euch unten alles durch!!!

Ludmilas POV

„...überstanden.", erleichtert atme ich auf und falle Diego um den Hals. „Allerdings konnten wir ihn nicht aus dem Koma holen. Die nächsten vierundzwanzig Stunden sind jetzt entscheidend. Sollte er nicht aufwachen, dann tut es mir sehr leid. Es liegt jetzt an ihm." Der Arzt schenkt uns noch einen Blick, der wahrscheinlich mitleidig sein soll, und geht dann. Immer noch geschockt stehe ich da. Nimmt das denn nie ein Ende? Wie lange sollen wir noch um das Leben unseres Freundes bangen? Wie lange sollen wir noch darauf warten, dass Vilu gefunden wird? Ich will nicht mehr. Ich will nicht mehr warten. Ich will, dass es meinen Freunden endlich wieder gut geht. Und ich will, dass Fede aufwacht... Apropos Fede, was ist eigentlich mit ihm? Schnell gehe ich wieder zurück in sein Zimmer und... nichts. Er liegt immer noch bleich und leblos da und hat sich keinen Zentimeter bewegt. Vorsichtig gehe ich auf ihn zu und nehme seine Hand. Sie ist kalt und zuckt noch nicht mal, als ich versuche sie warm zu kriegen. Tränen rollen über mein Gesicht und durchnässen sein T-Shirt. Ich schluchze immer wieder auf, irgendwann fange ich an zu sprechen: „Bitte, du musst aufwachen. Ich kann das nicht ohne dich. Ich will es nicht ohne dich." Kaum habe ich den letzten Satz geflüstert, stockt plötzlich sein Atem, der bis jetzt ruhig und flach gegangen ist. Verzweifelt schreie ich auf und schon kommt eine Schwester in das Zimmer gestürzt. Sie schubst mich von Fede weg, so dass ich auf dem Boden lande und schreit nach einem Arzt. Plötzlich ist es so voll in dem Zimmer. Ich stehe in einer Ecke und mehrere Ärzte und ein halbes Dutzend Schwestern schließen meinen Freund an irgendwelche Geräte an, niemand beachtet mich mehr. Jetzt wird Fede im Laufschritt aus dem Zimmer geschoben und ich bleibe alleine zurück. Noch nicht einmal Diego ist mehr da. Ich lasse mich an der Wand entlang auf den Boden gleiten und weine. Wieso passiert das alles uns? Auf einmal kommt Diego ins Zimmer gestürzt. Seine Augen sind rot geschwollen, was mich noch mehr zum Weinen bringt. Jetzt kommt auch noch ein Arzt, der uns traurig ansieht: „Es tut mir leid, aber die Chancen stehen sehr schlecht, dass Federico Castillo noch einmal aufwacht...." Eigentlich sollte ich jetzt weinen, schreien, zusammenbrechen. Das wäre normal gewesen. Ich tue allerdings nicht davon, sondern stehe einfach auf. Ich lasse den Arzt und Diego hinter mir. Ich laufe als ein Schatten meiner selbst durch das Krankenhaus, ignoriere die Blicke der Schwestern und Patienten. Ich trete auf den Vorhof des Krankenhauses und werde von der Sonne geblendet. Ich lasse alles hinter mir und laufe los. Ich laufe und laufe, immer weiter. Was ich dabei denke? Nichts. Mein Kopf ist wie leergefegt, als ich Wälder und Straßen, Wiesen und Geschäfte hinter mir lasse. Ich laufe jetzt schon mindestens eine Stunde, da fangen meine Beine an zu schmerzen. Die Orientierung habe ich schon lange verloren, also hat es auch keinen Sinn, stehen zu bleiben. Irgendwann, nach weiteren etlichen Kilometern, weigern sich meine Beine weiterzulaufen und ich bleibe schwer atmend, auf einen Baumstumpf gestützt, stehen. Erst jetzt bemerke ich, dass ich auf einem Felsvorsprung stehe. Nach dem ich wieder zu Atem gekommen bin gehe ich langsam immer näher an die Kante und schaue in das Tal unter mir. Ich gehe immer näher an den Abgrund ran und setze mich schließlich. Ich lasse die Beine baumeln und denke das erste Mal, seit ich das Krankenhaus verlassen habe, richtig nach. Ich bin so alleine. Meine beste Freundin wurde entführt und keiner weiß, ob sie noch lebt. Mein Freund liegt, genauso wie einer meiner besten Freunde in einem lebensgefährlichen Koma und es steht in den Sternen, ob sie jemals wieder aufwachen werden. Wenn ich jetzt springe, würde mich dann jemand vermissen?

Habe ich gerade wirklich darüber nachgedacht, mich umzubringen? Geschockt von mir selber steh ich schnell auf und stolpere nach hinten, weg von den düsteren Gedanken. Aber ich werde sie nicht los. Ich gehe wieder ein paar Schritte nach vorne und linse noch einmal nach unten. Es ist verdammt hoch. Und schön. Gefährlich schön. Wie ferngesteuert laufe ich immer weiter nach vorne, als ich den ersten Stein los trete bleibe ich noch einmal stehen und schließe die Augen. Ich atme die frische, unverbrauchte Luft ein, die hier oben weht. Dann schalte ich meine Gedanken ab und mache noch einen Schritt nach vorne...

Violettas POV

Stundenlang werde ich jetzt schon in einem kleinen, düsteren Raum festgehalten. Die Luft hier unten ist stickig und verbraucht. Ich habe nicht zu trinken und nichts zu essen. Ich bin mit den Händen an einer Eisenkette befestigt, die an der Wand hängt. Meine Handgelenke sind schon ganz aufgescheuert und schmerzen. Irgendwann in den vergangenen Stunden habe ich mein Zeitgefühl verloren. Jetzt sitze ich einfach nur noch hier und denke nach. Allerdings werde ich schon bald müde und mein Kopf sackt gegen die Wand, während meine Augen sich flatternd schließen. Ich träume verstörende Bilder: Ludmi, die durch Wälder läuft, Fede, der auf einer Trage liegt und Leon, der weint. Dann sehe ich Diego, der zusammengekauert in einer Ecke sitzt und plötzlich aufspringt, eine wunderschöne Landschaft, über der ein Fels aufragt und Polizeiautos, die über Straßen jagen und immer mehr beschleunigen. Plötzlich werde ich unsanft aus meinem Schlaf gerissen, von einem Geräusch, das mir durch Mark und Bein geht. Eine Person steht vor mir, ein Kopftuch über das Gesicht gezogen, mit einer jetzt geladenen Waffe in der Hand. Ich versuche weiter von ihr weg zu rücken, aber ich sitze schon an der Wand und es gibt keinen Ausweg mehr. Plötzlich zieht die Person das Kopftuch ab und ich starre sie geschockt an. Die FRAU, die da vor mir steht, ist ANGELES! Meine Tante zielt gerade mit einer geladenen Waffe auf mich. „Warum...?", ist das einzige, was ich hervorbringe, aber sie lacht nur gehässig auf. Da es nicht so scheint, als würde sie mir noch eine Antwort geben, schließe ich die Augen, um den Schuss, der unweigerlich folgen muss, zu vergessen. Ich höre noch einmal Schritte, die sich auf mich zubewegen, dann ertönt der Knall....

Diegos POV

Nachdem der Arzt uns diese Botschaft überbracht hat, springt Ludmi plötzlich auf. Sie rennt nach draußen und ich schaue ihr nur verwirrt hinter her. Auf einmal fange ich an, alles zu realisieren und sprinte ihr hinter her. Sie ist zu schnell. Als ich vor dem Krankenhaus stehe ist sie schon verschwunden. Schnell hetze ich zurück, damit jemand die Polizei ruft. Ich treffe auf den Arzt von eben und brülle ihn an: „Rufen sie sofort die Polizei! Und sagen sie, dass das hier mit dem Fall von Violetta Castillo und Leon Vargas zusammenhängt!" Zehn Minuten später stehen mehrere Streifenwagen vor der Eingangstür des Krankenhauses und ich erkläre den Polizisten alles. „Habe ich das richtig verstanden? Sie glauben, dass ihre Freundin Suizid gefährdet ist und, dass sie wissen, wer der Entführer von Frau Castillo ist?", hakt einer der Polizisten nach und ich nicke. Der Polizist nickt auch und gibt seinen Truppen per Funk Bescheid, was Sache ist. Ich stehe einfach nur noch da und warte ab, bis plötzlich Fedes und Leons behandelnder Arzt auf mich zugerannt kommt...

(Nur als kleine Info, alle drei POV's spielen zur selben Zeit...)

Okay Leute, ich habe mich dazu entschieden, dass das hier das letzte Kapitel dieses Buches ist:-(. Aber keine Sorge, schon bald wird eine Fortsetzung veröffentlicht, die genau da anschließt wo ich hier aufhöre;-)

Ein riesengroßes Dankeschön geht an euch alle, weil ihr mir wirklich geholfen habt, dieses Buch zu schreiben und es nicht einfach aufzugeben<3.

Ganz besonders danke ich Leonettafan34, AngelikaLe, Vilu_lovers_germany, Evin0704 und loeni_99, weil ihr mich immer so sehr unterstützt habt, mit euren süßen Kommentaren und den ganzen Votes. Danke<3

Ich hoffe, euch hat das Buch gefallen, und, dass ich euch alle in der Fortsetzung wiedersehen werde. Sobald sie veröffentlicht wird, werde ich sie hier noch einmal verlinken:-).

Eure Aennchen_01<3

Ps: Wen es interressiert, hier sind die aktuellen Statistiken:

Reads: 3812

Votes: 328

Kommis: 221

Von wo: Deutschland, Vereinigte Staaten, Österreich, Schweiz, Italien und Türkei:-)

Danke!!!<3<3<3<3

Mein Leben und der ganze Rest[Violetta FanFiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt