21. Kapitel~Überraschungen sind nicht immer etwas Schönes...

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Violettas POV


Endlich zu Hause angekommen lasse ich mich von Fede in meinen Rollstuhl heben und rolle vor Ludmila her zur Eingangstür. Angekommen bemühe ich mich vergeblich an den Türgriff zu kommen bis mir eine kräftige Hand zuvorkommt. Dankbar schaue ich Diego in die Augen, der mir die Haustüre aufhält. Langsam rolle ich nach drinnen und bleibe wie versteinert stehen. Hinter mir zieht Fede scharf die Luft ein. Vor uns steht ein lebensgroßes Bild meiner Mutter. Schmerz wallt in mir auf und ich muss mich beherrschen, nicht los zu weinen. Wortlos rolle ich durch den Flur auf meine Zimmertür zu. Ich kann das nicht. Ich kann nicht ständig mit ihr konfrontiert werden. Mühsam stemme ich mich aus dem Rollstuhl und falle auf den Boden. Das bringt das Fass zum Überlaufen. Haltlos rinnen mir Tränen über die Wangen und ich lasse meinen Kopf erschöpft auf den Boden fallen. Ich bin so hilflos. Hilflos und verletzlich. Ich schließe die Augen. Ich vermisse sie so. Wieso musste sie sterben? Wieso nicht ich? Nicht zum ersten Mal wünsche ich mir, tot zu sein.

Ludmilas POV

Verwirrt schaue ich Violetta hinterher. Wieso hat sie diese Bild so mitgenommen? Auf Antworten hoffend schaue ich zu Federico, der ebenfalls wie versteinert in der Tür steht. Eine einzelne Träne rinnt ihm über die Wange. „Könnt ihr bitte die Tür schließen? Es zieht!", höre ich plötzlich eine aufgebrachte Stimme. Diese gehört zu einer etwas kräftigeren Frau, die aus einem der angrenzenden Räume kommt. Als sie uns da stehen sieht, fassungslos und mit Tränen in den Augen, schaut sie uns erstaunt an. Dann sieht sie das Foto und schnappt überwältigt nach Luft. Plötzlich spricht German sie mit harter Stimme an: „Was soll das, Olga?" Erschrocken über diesen Tonfall hebt Olga die Hände, wie um sich zu verteidigen, und stottert verwirrt: „Ich...ich weiß ni...nicht... Da...das stand d...da eben no...noch ni...nicht..." Germans Gesichtszüge werden wieder etwas weicher und ein unbändiger Schmerz breitet sich in seinen Augen aus.

Jetzt erst scheint die Frau, Olga, zu realisieren, dass zwei ihr fremde Personen im Flur stehen. Neugierig fragt sie: „Und wer seid ihr beide?" Ich will mich gerade vorstellen, als Federico, der sich anscheinend wieder gefangen hat, mir das abnimmt: „Das sind Ludmila, eine neue Freundin, und Diego, unser Cousin." „Cousin?", hakt Olga nach und Diego nickt. Ein Lächeln breitet sich auf ihrem gesicht aus und sie nimmt den total überwältigten Diego in den Arm: „Willkommen in der Familie, mein Schatz!" Mein Schatz? Da scheint aber jemand Diego ins Herz geschlossen zu haben... Dieser schaut beschämt zu Boden, wird aber von Federico erlöst, der ein vollkommen aufgebrachtes: „Violetta!", hervorstößt und wie von der Tarantel gestochen aufspringt und in das Zimmer läuft, in dem Violetta eben verschwunden ist. Etwas langsamer folgen Diego und ich ihm. Das Bild, das vor uns erscheint ist verstörend und unglaublich schön zu gleich: Violetta liegt auf dem Boden, die Augen halb geschlossen, so als wäre sie überhaupt nicht richtig anwesend und Federico kniet vor ihr auf dem Boden. Er hat die Arme um sie geschlossen und weint in ihr Haar.

Wie versprochen noch ein Kapitel zum Abschluss! Gefällt es euch? Feedback? Ich würde mich freuen...

Mein Leben und der ganze Rest[Violetta FanFiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt