2. Mr Downey

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„Bis nachher.", sagte Ashley zu den Jungs, da wir verschiedene Kurse hatten. Nun waren es nur noch wir zwei, die gerade das Schulgebäude betraten und zu unseren Schließfächern gingen, dort die Bücher holten und weiter zum Biologieunterricht liefen.

„Hast du heute schon Beth gesehen? Die sieht ja mal richtig fertig aus.", meinte sie und ich musste lachen, denn hatte sie mich mal angeguckt?

„Ich bezweifle, dass heute irgendjemand schlechter aussehen wird als ich. Du musst mir unbedingt mal deinen Concealer ausleihen.", bettelte ich sie fast schon an.

„Mal sehen.", meinte sie mit einem zuckersüßen Lächeln, doch ich starrte sie nur genervt an. Meine Laune wurde nur leider nicht besser, als ich daran dachte, dass wir nachher Mathe hatten.  Seit zwei Jahren hatte ich das schon aufgegeben und immer wieder fragte ich mich, wofür man diesen Schwachsinn überhaupt brauchte. Warum musste ich wissen wie viel Prozent 6/252 waren? Wo war denn da der Sinn? Das Problem war nur, dass ich Mathe dieses Jahr halbwegs verstehen müsste, denn es war mein letztes Jahr in diesem Kinderknast und da mussten sich meine Noten wirklich drastisch verbessern. 'Du endest sowieso irgendwann mal alleine in einer Einzimmerwohnung mit acht Katzen. Gib einfach auf. Sparrt Zeit und Energie.' Wie Recht meine innere Stimme doch hatte.

Biologie hatte sich ewig hingezogen und danach noch Physik war ein Albtraum gewesen. Um das ganze noch zu toppen hatte ich jetzt mein absolutes Lieblings-/Hassfach und das auch noch bei einem neuen Lehrer. Soweit ich wusste, war er gerade erst hergezogen, doch das spannendere war eher, dass jedes Mädchen über ihn schwärmte. Erbärmlich.

„Bist du schon gespannt, ob er wirklich so heiß ist, wie alle sagen?", fragte eine Schwarzhaarige in der zweiten Reihe an eine Blondine. Wenn ich mich nicht irrte, hieß sie Tiffany. Ihre Eltern hatte eine Menge Geld und somit dachte sie, sie wäre etwas besseres. Eigentlich typisch verwöhntes pick me Mädchen.

Ash und ich ließen uns in der letzten Reihe nieder. Der Lehrer war noch nicht da, weswegen ich abwesend in meinem Mathebuch herumblätterte, doch je mehr ich sah, desto dümmer fühlte ich mich. Ein lautes Tür knallen lenkte meine Aufmerksamkeit nach vorne, wo der angeblich heiße Lehrer gerade seinen Namen an die Tafel schrieb. Mr Downey. Was war das denn für ein scheiß Name? Er drehte sich nun zu uns um und geschockt starrte ich ihn an.

„Der Idiot von vorhin." Scheiße! Hatte ich das gerade wirklich laut gesagt, so wie in diesen Netflix Filmen, wo sich dann alle zu einem umdrehen und man als Zuschauer schon im Erboden versinken will. Glaubt mir in echt ist es zehn mal so schlimm. Alle Blicke lagen jetzt auf mir. Was zur Hölle sollte ich denn jetzt sagen? Selbst der heiße Zigarettenklauer fixierte mich mit seinem eisernen Blick. Ich schluckte.

„Wie lautet ihr Name?", fragte er mich mit so einer Kälte in seiner Stimme, dass sich eine Gänsehaut auf meinem ganzen Köper ausbreitete.

„Ms Robbins.", meinte ich mit einer zittrigen Stimme.

„Ms Robbins, mögen sie es den Lehrer vor seinem ganzen Kurs zu blamieren? Suchen sie Aufmerksamkeit? Anerkennung? Respekt?", fragte er und musterte mich genauestens.

„Wie bitte?"

„Sie haben mich schon verstanden. Ihr Kommentar und ihre Aktion von heute Morgen verschafft ihnen gleich am ersten Schultag Nachsitzen."

„Spinnen sie jetzt komplett?", fragte ich ihn entgeistert. Wenn das meine Eltern herausbekommen, wird es einen riesigen Streit geben und entweder werde ich dann morgen mit einem blauen Auge in die Schule kommen oder gar nicht und mich bis zum geht nicht mehr volllaufen lassen.

„Glückwunsch! Gleich die ganze Woche lang. Jetzt seien sie endlich still und lassen mich meine Arbeit machen.", sagte er in einer bedrohlich ruhigen Stimme. Fassungslos guckte ich zu Ashley, die mir mit ihrem Blick deutlich machte, meine Klappe zu halten. Ich jedoch konnte nicht einfach hier sitzen bleiben und mir irgendwas von diesem Schwachkopf anhören. Genervt packte ich meine Bücher ein, schnappte mir meinen Rucksack und stürmte aus dem Raum hinaus. Ich hörte noch einen aufgebrachten Mr Downey rufen: „Seien sie gefälligst pünktlich um zwei wieder hier, sonst wird das ernsthafte Konsequenzen haben!" Was sollte denn schon passieren? Einen Verweis würde ich hierfür nicht bekommen. Maximal eine Verwarnung und damit konnte ich leben.

Glücklich lief ich durch die Schule und war gleich auf dem Weg nach Hause. Ich hatte hier noch meine Zeit verbringen müssen, da sonst meine Eltern Verdacht geschöpft hätten. Ich hatte mich dazu entschieden nicht zum Nachsitzen zu gehen und wäre auch fasst so davon gekommen, hätte ich nicht im Gang hinter mir ein Räuspern gehört. Scheiße. Ich musste mich nicht mal umdrehen, um zu wissen wer es war.

„Wo wollen sie denn so eilig hin Ms Robbins?", fragte die dunkle Stimme meines arroganten Lehrers.

„Nach Hause.", sagte ich knapp und drehte mich zu ihm um. Wie konnte es sein, dass er in den letzten zwei Stunden noch attraktiver geworden war?

„Haben sie da nicht etwas vergessen?", fragte er mich und legte leicht seinen Kopf schief.

„Vergessen habe ich gar nichts. Ich habe mich bewusst dagegen entschieden.", antwortete ich mit einem falschen Lächeln.

„Ist das so?" Er kam mir näher, was mich sofort nervös werden ließ. „Warum wehrst du dich so gegen meine Anweisungen?", fragte er mich, war nun so nahe an mir, dass ich sein Parfüm riechen konnte. 'Jetzt roch der auch noch gut. Wie sollte ich ihn da bitte hassen?'

„Habe ich ihnen die Sprache verschlagen?", sagte er belustigt und entfernte sich wieder von mir. Scheiße! Was war denn das bitte gewesen?

„Und jetzt kommen sie endlich mit. Ich habe keine Lust auf die Launen eines Teenagers."

Forbidden Love (Teacher Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt