16. Zusammenbruch

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„Es tut mir leid.", meinte ich verzweifelt, raufte mir die Haare und lief in der Jungstoilette auf und ab. Bill hatte unbedingt mit mir hier drin rummachen wollen und Eins führte zum Anderen, als plötzlich Robert reingekommen war und es nicht so gut für uns geendet hatte. Er war wütend. Natürlich war Er das. Nur warum zur Hölle war er ins Jungsklo gegangen? Ach scheiße! Ich hatte bei ihm Vertretung. Das hatte ich ja völlig vergessen! Nur trotzdem verstand ich nicht, wie er uns hatte finden können. Das hatten doch nur Edward, Tim und Ashley gewusst. Die Jungs hielten bei sowas die Klappe, doch bei Ash war ich mir nicht so sicher. Hatte sie mich echt verpfiffen? War das ihr Ernst?

„Es tut dir leid?", schrie er aufgebracht, was mich erneut zusammenzucken ließ. Warum mussten Männer nur immer rumschreien? Es war einfach nur einschüchternd und für mich ganz besonders, da ich danach meistens Schläge gewohnt war. Würde er mich schlagen? Sofort wurde ich leichenblass und lief einige Schritte von ihm weg. Meine Pupillen weiteten sich, als er mir näher kam, mein Herz schlug unregelmäßig und ich atmete ganz flach.

„Tu mir nicht weh, bitte.", schluchzte ich und sank schon zu Boden. Meine Atmung war nun komplett im Arsch und über mein Gesicht strömten unzählige Tränen. Was war nur los mit mir? Hatte ich so Angst vor Männern? Erst jetzt bemerkte ich dies richtig, bemerkte wie sehr mir mein Vater physisch aber auch psychisch wehgetan hatte. Danke, Dad.

„Ariana guck mich an.", meinte Robert nun sanft, kniete sich vor mich hin und nahm behutsam mein Kinn in seine Hand, sodass ich gezwungen war, ihm in die Augen zu sehen. Er wirkte zwar immer noch wütend, jedoch auch gleichzeitig viel ruhiger, sanfter und vor allem zärtlicher.

„Atme. Tu's für mich, ja?", sagte er ruhig, strich mir behutsam über meine Wange und atmete mit mir so lange, bis ich mich halbwegs wieder in den Griff bekommen hatte. Seine Hand lag immer noch an meiner Wange und sein Blick fixierte meine Augen.

„Danke.", flüsterte ich, war so fasziniert von seinem Gesicht, wollte gar nicht mehr weggucken , als ich ohne weiter drüber nachzudenken meine Hand an seinen Nacken legte und ihn küsste. Ich küsste ihn, meinen Lehrer und das auch noch erneut. Was war nur los mit mir? Ich hatte einen Freund verdammt nochmal! Dennoch fühlte es sich so richtig an, sodass ich zuließ, dass er den Kuss erwiderte, mich näher an sich zog, mit seinen Händen nun über meine Seiten strich und mich mit seiner Zunge verwöhnte. Wie hatte ich mich so lange von ihm fern halten können? Ich wollte ihn. Ich wollte ihn wieder in mir spüren, egal ob wir hier auf der beschissenen Jungstoilette der Schule auf dem Boden saßen. Jedoch war er da anderer Meinung, als er sich plötzlich von mir löste und mich mit einem verlangenden Blick ansah.

„Warum hörst du auf?", fragte ich überrascht, als er wieder aufstand und mich mit sich auf die Beine zog.

„Weil du nicht bei klarem Verstand bist gerade. Du würdest das bereuen. Du hast einen Freund, schon vergessen? Der blonde Schönling mit einem Drogenproblem?"

„Ich habe einen Freund.", wiederholte ich seine Worte. Ich hatte ihn gerade Betrogen. Oh Gott! Ich hatte gerade meinen Freund betrogen und das auch noch mit meinem Lehrer! Was stimmte nur nicht mit mir?

„Das erzählst du niemandem oder?", fragte ich ihn entgeistert. Ich hatte mir immer geschworen, dass ich nie jemanden betrügen würde, da es einfach nur ekelhaft war. Nun war ich selbst zu einer Betrügerin geworden, einer Schlampe könnte man fast schon meinen. Hätte Ashley mal nicht gesagt, wo wir waren! Es war zwar nicht ihre Schuld, aber dennoch hatte sie etwas dazu beigetragen.

„Du glaubst ich erzähle, dass ich erneut mit meiner Schülerin rumgeknutscht habe?" Er musste lachen. Es war wirklich etwas dumm von mir gewesen, so etwas gefragt zu haben. Er würde schon die Klappe halten. Das musste er einfach.





Forbidden Love (Teacher Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt