9. Anruf

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Mr Downey

Gelangweilt saß ich auf meinem Schreibtischstuhl und erstellte mithilfe meines Computers irgendwelche Mathearbeitsblätter. Viel Mühe gab ich mir dabei nicht. Irgendwelche Bildchen einzufügen war meiner Meinung nach kompletter Schwachsinn, da davon die Schüler auch nicht schlauer wurden. Die saßen sechs Stunden einfach nur den Unterricht ab und ballerten sich danach die ungesundesten Sachen rein, wenn es nicht sogar Drogen waren. Hatte Ariana schonmal Drogen genommen? Ich konnte es nicht so gut einschätzen bei ihr. Sie war zu Allem fähig. Gott dieses Mädchen hatte sowas an sich, dass man nur noch an sie denken konnte. Das machte ich nämlich seit gestern. Es war so komisch, dass ich sie erst seit einem Tag kannte. Heute hatte ich sie ganz aufgelöst vorgefunden und es war doch selbstverständlich, dass ich sie nach Hause gefahren hatte, doch was ich dort vorgefunden hatte, war beunruhigend gewesen. Ich hatte echt Angst um sie. Sie hatte oder machte immer noch so viel durch deswegen und ich glaubte da steckte noch viel mehr dahinter. Sie hatte nun meine Nummer, konnte mich jederzeit anschreiben, doch würde sie das auch machen? Ich war immer noch ihr Lehrer, aber dennoch hatte sie das heute in der Schule genossen. Ihr Körper war so wunderschön, sodass man ihn die ganze Zeit berühren und liebkosen wollte.

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es um 21:23 Uhr war. Ob es ihr gut ging? Kurz hatte ich das Bedürfnis zu ihr zu fahren und nach ihr zu gucken, doch ich verwarf den Gedanken schnell wieder. Ich wollte sie auf jeden Fall besser kennenlernen. Ich musste einfach! Ein Typ, der wenn ich mich nicht irrte irgend so ein Sportler war, hatte Ariana heute nach einem Date gefragt und nun hatte sie auch seine Nummer. Daran hatte ich ja überhaupt nicht gedacht. Meine Hände ballten sich sofort zu Fäusten zusammen und ich wurde verdammt wütend. Sie gehörte mir! Das wusste sie zwar noch selbst nicht, doch sie würde dies wollen. Spätestens in ein paar Wochen war sie mir genauso verfallen, wie ich ihr.

Bing. Sofort starrte ich auf mein Handy. Eine neue Nachricht von einer fremden Nummer. Das musste sie sein!

???:
Hey, ich bin's. Ich wollte dir nur mitteilen, dass ich morgen nicht komme.

Warte mal was? Wieso nicht? War was passiert? Also noch mehr als vorhin? Schnell tippte ich eine Antwort ein.

Ich:
Was ist passiert? Bist du verletzt?

Ariana:
Es ist alles gut, mach dir keine Sorgen.

Keine Sorgen machen? Nach heute? Wollte sie mich verarschen?!

Ich:
Sag mir sofort was los ist!

Stille. Sie antwortete nicht. 30 Sekunden, eine Minute, fünf Minuten. Nichts. Scheiße! Was sollte ich denn jetzt tun? Ich konnte doch nicht jetzt einfach so weitermachen wie zuvor. Ich würde wahrscheinlich die ganze Zeit noch darüber nachdenken. Ich rief sie also an. Ungefähr eine Minute klingelte es, doch sie ging nicht dran. Jetzt machte ich mir echt Sorgen, doch zu ihr fahren konnte ich nach wie vor nicht. Ich musste also abwarten, aber das konnte ich auch in irgendeiner schmutzigen Bar machen.


Keine zehn Minuten später saß ich also mit einem Glas Bourbon in der Hand an der Theke einer stinkenden Bar. Hier war überraschend viel los dafür, für so eine nicht besonders schöne Bar. In einem Zug trank ich das braune Gebräu und bestellte mir gleich den Nächsten. Sie hatte immer noch nicht geantwortet und ich verstand nicht, warum mich das so sehr störte. Warum war sie mir denn bitte so wichtig? Seit gestern kannte ich dieses verdammt schöne und kaputte Mädchen und trotzdem geisterte sie mir durchgehend im Kopf herum. Nach dem vierten Glas klingelte jedoch zu meiner Verblüffung mein Handy. Sofort ging ich dran.

„Mr Downeyyy!", schrie eine Frauenstimme ins Mikro. Es klang sehr danach, als hätte sie etwas getrunken. Warte mal... War das Ariana? Verdammt!

„Ariana? Hast du getrunken?", fragte ich ernst.

„Neinnn. Wie kommst du ich meine sie darauf? Soll ich dich siezen oder duzen, Robertttt.", brabbelte sie, sprach hakig. Scheiße! Ich musste sofort herausfinden, wo sie war.

„Wo bist du?"

„Da wo duuuu nicht bist." Sie lachte.

„Wo zur Hölle bist du, Ariana!", schrie ich. Alle in der Bar starrten mich an. Ich legte also einen Fünfziger neben mein Gleis und verließ mit schnellem Schritte die Bar.

„Hallo?", schrie ich erneut ins Handy.

„Robert mir geht's nicht so gut." Sie kotzte. Fuck!

„Sag mir bitte wo du bist.", versuchte ich es ruhiger und stieg in mein Auto ein. Nüchtern war ich zwar nicht, doch was hatte ich für eine Wahl?

„Ich bin in irgendeiner Straße im Nirgendwo. Warte. Hier steht Market Street." Ich fuhr los.

„Bleib wo du bist, ich komme." Sie stöhnte genervt.

„Du bist so herrisch! Weißt du das eigentlich? Und soooo heiß." Ich musste grinsen.

„Und du bist betrunken!", meinte ich. „Ich bin gleich da."

„Mir ist kalt und schlecht. Ich kotz bestimmt dein teures Auto voll.", sagte sie. Ich bog schließlich in die Straße ab und konnte Ariana nach kurzer Zeit schon auf dem Bordstein sitzen sehen. Sie hatte eine leere Vodka Flasche in der Hand und sah so aus, als würde sie gleich umkippen. Schnell stieg ich aus und lief zu ihr.

„Du hast mich gefundennn.", meinte sie grinsend. Ihre Klamotten waren voll mit Kotze und sie war leichenblass. Gott hatte sie die ganze Flasche getrunken? Dann hatte sie doch eine Alkohol Vergiftung!

„Hast du die getrunken?" Ich nahm ihr die Flasche aus der Hand, hatte Angst, dass sie sich noch damit verletzte.

„Nur die Halbe." Ich atmete erleichtert aus, obwohl dass immer noch verdammt viel war. „Die andere Hälfte hat meine Mutter getrunken." Ihr Lächeln verging. „Mein Vater ist nach vier Stunden wiedergekommen und hat zuerst sie und dann mich angeschrien und geschlagen. Ist das nicht toll?" Ich seufzte. Es wurde ja immer schlimmer.

„Na komm, ich fahr dich nach Hause." Sie schüttelte panisch den Kopf.

„Ich will nicht wieder dahin! Nie mehr!" Was sollte ich denn jetzt machen? Nach Hause konnte sie wirklich nicht, aber zu mir eigentlich auch nicht. Das war jedoch die einzige Option. Das dürfte einfach Niemand mitbekommen, sonst war ich am Arsch! Am zweiten Arbeitstag gekündigt zu werden, war nicht mein Ziel gewesen, als ich vor ein paar Wochen hier hergezogen war.

„Wir fahren zu mir." Sie nickte und stand auf. Sie taumelte zu meinem Auto und stieg ein. 'Hoffentlich kotzte sie nicht mein ganzes Auto voll, denn das war wirklich kein Schnäppchen gewesen.', dachte ich mir. Ich gurtete sie an, nachdem sie daran kläglich gescheitert war und fuhr so schnell es ging zu meinem Haus. Ein Blick nach Links verriet mir, dass Ariana eingeschlafen war. Ich musterte sie. Selbst betrunken und vollgekotzt, hatte sie immer noch dieses gewisse Etwas an sich. Nur wieso? Ein paar Minuten später kamen wir bei mir zu Hause an. Ich stieg aus, gurtete sie ab und trug sie ins Haus hinein, weiter in mein Schlafzimmer, wo ich sie erstmal auf mein Bett legte. Nach kurzem Überlegen zog ich sie aus und zog ihr stattdessen ein T-Shirt von mir und eine Jogginghose, welche ebenfalls von mir war, an. Sie hatte tatsächlich unzählige blaue Flecken am ganzen Körper verteilt. Ich musste schlucken, das irgendwie verarbeiten. Wie sollte das nur weitergehen? Sie konnte doch nicht bei denen wohnen bleiben, aber wo sollte sie sonst hin? Es waren immer noch ihre Eltern, ihr zu Hause. Morgen würde sie jedoch noch bei mir bleiben und ich würde sie morgen Früh nicht wecken, sie sollte sich erholen und außerdem wird sie einen Kater haben. Ich deckte sie schließlich noch zu und verließ den Raum. Ich würde heute auf der Couch schlafen, ihr nicht nahe kommen, wenn sie in so einem Zustand war. Das gehörte sich einfach nicht.

Forbidden Love (Teacher Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt