Kapitel 5

252 5 0
                                    

"Perfekt", besah ich mir das Wohnzimmer und ging noch eine letzte Runde durch

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

"Perfekt", besah ich mir das Wohnzimmer und ging noch eine letzte Runde durch.
Mein Papa hatte mir versprochen, in wenigen Minuten die Torte vorbeizubringen und ich war sehr gut in der Zeit.
"Machst du dich auch noch hübsch?", erschien Marc neben mir, als ich mich gerade auf die Couch gesetzt hatte.
"Ich bin hübsch", gähnte ich leise.
"Nein", lachte er laut auf und zog mich in sein Zimmer, wo er meine Tasche aufriss und meine Partykleidung sofort entdeckte.
Heute würde ich eine bequeme Jeans und ein Shirt mit ein bisschen Ausschnitt tragen, ein paar Spritzer meines Lieblingsparfums und schon wäre ich fertig. Mein Pyjama war dafür etwas dezenter, denn auch die Jungs trugen normalerweise nur eine Jogginghose und ein Shirt und deswegen hatte ich mich für eine Leggings und ein Minnie Mouse Shirt entschieden.
"Wusste ich es doch", kramte Marc mein Make up hervor und hielt es mir vor die Nase.
Leider war er keiner dieser jungen Männer, die sich mit Schminke auskannten und konnte mir deshalb auch nicht helfen. Er war aber dafür der beste Ratgeber, was Cremen und Körperpflege betraf und hatte mir vor einem Jahr eine Pflegeserie zusammen gestellt, mit der meine Haut so rein, wie die eines Kindes wurde. Meine Pickel waren nach einer Woche weg und auch meine Mitesser waren Geschichte.
"Jaaa, okay", nahm ich meine Tasche und ging ins Badezimmer, wo ich mir die Wimper tuschte, ein wenig Lidschatten auflegte und dann eine Idee hatte, "Marc", rief ich und er erschien skeptisch hinter mir.
"Oh nein, was ist dein Plan?", verschränkte er seine Arme vor der Brust und lächelte mich breit an.
"Was, wenn heute doch sehr viele Mädchen hier wären?", reichte ich ihm meine Schminksachen, aber er musterte mich unsicher.
"Ich schminke euch alle, dich natürlich am Schönsten", wollte ich sein Date nicht ruinieren.
"Uff. Wieso?", war er nicht so begeistert wie ich.
"Weil es vielleicht lustig wäre?", wollte ich noch nicht aufgeben.
"Damian?", rief er um Verstärkung und wenig später erschien der düstere Bruder bei uns.
Er trug nur ein schwarzes Handtuch und war wohl vor wenigen Minuten aus der Dusche gekommen, denn in seinen Haaren klebte noch das Wasser und tropfte nur langsam an ihm herunter. Sein nackter Oberkörper ließ mich für einen kurzen Moment erstarren, da ich ihn noch nie zuvor so gesehen hatte, oder nicht darauf geachtet hatte.
Natürlich hatte ich ihn im Schwimmbad schon so gesehen, das musste ich mir eingestehen, aber wieso fielen mir seine Muskeln zum ersten Mal auf?
"Du hast ein Tattoo?", wollte ich da gar nicht hinschauen, aber jetzt war es aus meinem Mund draußen.
Feine schwarze Linien umspielten die seitliche Haut an seiner Hüfte, über seine Rippen, hinauf zu seinem Brustbereich und ließen vermuten, dass es am Rücken weiterging.
"Ja. Ist das der Grund, wieso ich herkommen sollte?", rümpfte er seine Nase und zog das Handtuch fester.
"Nein, sie will uns alle schminken", konnte ich in Marcs Stimme den Widerwillen hören.
"Geht das Zeug wieder ab?", deutete Damian auf meine Tasche mit den kleinen Eulen darauf.
Vor vielen Jahren hatte ich sie zum Geburtstag bekommen und erst jetzt fiel mir auf, von wem ich sie hatte. Damian hatte sie mir zu meinem 11. Ehrentag geschenkt und sie mit Schokolade befüllt. Damals hatten wir einen Streit, weil er mich in der Schule wegen der Einladungen zu meiner Party nervte. Er war sauer, weil ich ihn nicht eingeladen hatte, aber das war natürlich nicht wahr. Immer lud ich ihn aus Respekt und meinen Eltern zuliebe ein, aber nie kam er. Nur an meinem 11. Geburtstag erschien er und war danach wieder an keinem dabei, auch wenn ich ihn anflehte zu kommen, weil meine Freundinnen ihn anhimmeln wollten.
"Ja, alles. Ich habe keine wasserfeste Wimperntusche und der Lippenstift hält nicht einmal 10 Minuten, vor allem wenn man etwas isst oder trinkt", riss ich mich aus den Gedanken und war überrascht, noch kein Nein gehört zu haben.
"Ja, von mir aus. Unbedingt vor dem Flaschendrehen. Ich fände es cool, wenn nicht jeder Kuss auf den Mund gegeben wird und wir dann die roten Lippen im Gesicht oder auf den Armen haben", fand Marc die Idee seines Bruders noch viel schlimmer.
"Dann aber mit verbundenen Augen und ich wasche mir danach sofort das Gesicht", knurrte mein bester Freund und ich freute mich.
"Danke", war ich schon neugierig, wie die anderen Jungs reagieren würden.

Der Bruder meines besten FreundesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt