Kapitel 1

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"Also? Bin ich das einzige Mädchen, das zu deiner Party kommt?", hasste und liebte ich die Geburtstage meines besten Freundes, und hatte ihn nun ein Jahr lang darum gebeten, ein zweites Mädchen einzuladen

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"Also? Bin ich das einzige Mädchen, das zu deiner Party kommt?", hasste und liebte ich die Geburtstage meines besten Freundes, und hatte ihn nun ein Jahr lang darum gebeten, ein zweites Mädchen einzuladen.
Wie erfolgreich ich damit war, würde ich in den nächsten Sekunden erfahren.
Es war egal, wen er wählen würde, Hauptsache ich wäre nicht mehr alleine unter den Jungs. Zwar liebte ich es, für meinen besten Freund alles zu planen, diesen Tag besonders für ihn zu machen und ihm so zu beweisen, wie gut ich ihn kannte, aber ich hasste es, wie einsam ich mich an diesen Abenden fühlte. Klar, ich kannte die Gäste sehr gut, denn es waren seit beinahe zehn Jahren immer die Gleichen, aber ich war immer von Jungs umzingelt und fand das mit 16 weniger angenehm, als ich es noch mit 13 fand. Mein jüngeres Ich hätte mich für diese Gedanken ausgeschimpft, denn damals war das die beste Nacht meines Lebens. Welches Mädchen, in dem die Hormone gerade erwachten, war nicht hin und weg, wenn es von sieben Jungs im selben Alter umgeben war? Jungs in diesem Alter waren noch sehr unerfahren und beschäftigten sich mehr mit der Spielkonsole, als mit mir, und so hatte ich die Gelegenheit sie ausgiebig zu beobachten und mir auszumalen, dass einer von ihnen unsterblich in mich verliebt sein würde.
Mit 16 fühlte sich das aber nun falsch an und ich hoffte Marc überzeugt zu haben und endlich ein wenig weibliche Unterstützung zu bekommen. Die Jungs betrachteten mich hin und wieder als Mädchen und das war unangenehm, da ich keinen von ihnen anziehend fand. Zwar sorgten sie sich auch um mich, achteten darauf, dass ich genug zu trinken hatte und die Snackschüssel auf meinem Schoß immer gut befüllt war, aber nachdem ich mir zwei Jahren lang vorgestellt hatte, einen von ihnen zu küssen oder mit einem von ihnen in die Küche zu verschwinden, waren mir diese Aufmerksamkeiten nun unangenehm.
Aufgeregt wippte ich auf meinem Bett auf und ab und hoffte auf meinen Erfolg. Die pinke Bettwäsche wölbte sich bei meinen Bewegungen und erinnerte mich daran, dass ich sie heute noch wechseln musste, denn meine Mutter hatte da eine sehr nervige Angewohnheit. Jede Woche legte sie mir frisches Bettzeug auf den Sessel neben meiner Zimmertür und forderte mich dazu auf, sie zu wechseln. Dazu bekam ich meistens fünf Minuten Zeit und dann wurde ich ein weiteres Mal erinnert. Nach weiteren zehn Minuten bekam ich normalerweise einen bösen Blick, nach weiteren zehn Minuten einen strengen Blick und spätestens nach 30 Minuten würde sie mir mit Hausarrest drohen. Da sie heute aber einen Termin hatte, könnte ich es am Abend erledigen und das sollte ich auch dringend tun, denn diesmal würde es nicht bei einer Drohung bleiben und ich wollte kein Risiko eingehen.

"Du bist ein Mädchen?", zog Marc mich wie so oft auf und boxte mich dabei leicht in die Schulter.
"Ja, du Idiot", schubste ich ihn und wollte nun endlich eine Antwort auf meine Frage.
"Ich habe auch die Nachbarszwillinge eingeladen", nickte er freundlich.
"Die sind Zehn", rümpfte ich meine Nase, bei dem Gedanken an diese zwei Nervensägen.
Anna und Elsa waren aus einer Mutter geschlüpft, die einen der beliebtesten Disneyfilme wohl zu sehr mochte und lustigerweise sahen sie den beiden Figuren sogar ein bisschen ähnlich. Anna hatte braunes Haar, das im Sonnenlicht rötlich schimmerte und Elsa hatte blonde Haare und auch so eine süße Stupsnase, wie ihre Namensgeberin.
Eigentlich sollte man über kleine Kinder nicht schlecht denken, aber diese zwei waren sehr nervig. Sie hielten sich für erwachsen und wollten schon mit den Großen um die Häuser ziehen, baggerten sogar die 17 jährigen Jungs an und waren zutiefst beleidigt, wenn sie abgewiesen wurden.

Der Bruder meines besten FreundesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt