Kapitel 15

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"Boa, Sam

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"Boa, Sam. Wieso hebst du erst so spät ab?", weckte Jane mich zu Mittag und ich wunderte mich, wieso ich noch schlafen durfte.
Normalerweise käme meine Mutter spätestens um 10 in mein Zimmer und würde die Vorhänge aufziehen, dann würde sie im 15 Minutentakt irgendetwas Wichtiges von mir brauchen, bis ich genervt um 11 aufstand.
"Äh? Ich habe geschlafen", gähnte ich und sah dann rasch auf mein Handy.
Hatte ich Anrufe oder Nachrichten von Damian verpasst?
Panisch durchsuchte ich mein Handy, aber alles war ruhig, außer einer sehr süßen Nachricht, hatte er sich nicht mehr gemeldet.
"Wann sollen wir denn heute zu dir kommen? Was soll ich mitbringen? Kommt Damian auch?", unterbrach Jane meine Gedanken.
"Am Abend. Ich habe noch nicht mit meinen Eltern geredet, wann sie abhauen", liebte ich die Wochenenden, an denen meine Eltern ihre Paarzeit genossen, denn dann durfte ich meine Freundinnen jedesmal einladen, "Chips und Schokolade wären cool. Getränke habe ich", gähnte ich erneut und erhob mich dann aus dem Bett.
Im Haus war es ruhig, aber ich hörte Geräusche aus der Küche und ging deswegen nach unten.
"Okay, alles klar. Melde dich, wenn du weißt, wann wir kommen sollen. Kommt dein Freund auch?", ließ sie nicht locker, aber da ich gerade in der Küche auf meine lachenden Eltern stieß, wollte ich die Frage nicht beantworten und vertröstete meine Freundin auf später.
"Guten Morgen, Samantha", bekam ich ein breites Lächeln von meiner Mama und erwiderte es irritiert.
"Guten Morgen, Schatz", kochten meine Eltern gerade gemeinsam und schienen sehr glücklich, den Grund wusste ich allerdings nicht.
"Hallo. Danke, fürs schlafen lassen", nahm ich mir ein Glas aus dem Schrank und befüllte es mit Orangensaft, den mein Vater wohl gerade presste, denn die halbierten Orangen lagen neben der Presse.
"Gerne. Wir dachten uns schon, dass du nach der Sportwoche eine Pause brauchen kannst", war meine Mutter sehr gut drauf und ich liebte es, wenn sie so war.
Nachdem wir ausgemacht hatten, dass wir zu dritt einkaufen gehen wollten und meine Freundinnen ab 20 Uhr kommen durften, war mein Tag beinahe perfekt.

>Guten Morgen. Wie geht es dir heute?<, suchte ich wieder viel zu lange nach einem passenden Emoji und ließ es deswegen weg, denn ich wollte viel lieber eine Antwort auf meine Frage.
Während meine Eltern und ich die benötigten Lebensmittel für die nächste Woche in den Einkaufswagen legten, vibrierte mein Handy endlich.
>Guten Morgen, Sammy ☺️ Geht wieder, danke. Hast du gut geschlafen? Darf ich noch zu dem Mädelsabend kommen, oder soll ich lieber Zuhause bleiben? 😇😅 <

>Schön. Bin froh, dass es dir wieder besser geht 🥳 klar, darfst du zu mir kommen. Beth, Jane und Marina kommen um 8 und meine Eltern verlassen das Haus um 7... falls du früher kommen willst?!? 💋<

>🤨 Wie könnte ich bei diesem Angebot denn ablehnen? 😁 Meld dich, wenn du alleine bist 😉<

>Mache ich 🫡 <

"Mit wem schreibst du denn?", sah mich meine Mutter neugierig an, aber es war kein aufdringlicher Blick, sondern sie war einfach interessiert.
"Ähm, ich glaube, dass ich soetwas wie einen Freund habe", konnte ich mein breites Grinsen sowieso nicht verbergen.
"Wirklich?", war sie aus dem Häuschen und schien sich für mich zu freuen, "kenne ich ihn? Ist er nett zu dir? Ist es auf der Sportwoche passiert?", klang der letzte Satz etwas besorgt.
"Ja, er ist sehr lieb zu mir", war das allerdings die einzige Frage, die ich beantworten wollte und da sie heute einen sehr guten Tag hatte, verstand sie das sogar und bohrte nicht weiter nach.
"Das ist das Wichtigste", legte sie ihren Arm um mich und mein Herz setzte beinahe aus.
Vor uns, am Ende des Ganges, stand Damian mit seiner Mutter und entweder hatte er gelogen oder er war noch etwas schwach von der harten Nacht.
Unter seinen Augen waren dunkle Ringe und sein Gesicht wirkte eingefallen.
"Veronica, schön dich zu sehen", umarmten sich die Erwachsenen und auch ich wurde an die Brust meiner Nachbarin gezogen.
"Hallo Sam", lächelte sie breit und Damian reichte meinen Eltern die Hand, was normal war, da er eben nie so herzlich wie Marc war, der meinen Vater umarmte und meiner Mutter immer ein Küsschen auf die Wange gab. Damian wich Umarmungen und Herzlichkeiten immer aus und deswegen hatten meine Eltern sich bald mit dem Handschlag abgefunden.
"Der gestrige Abend war so schön, das nächste Mal aber unbedingt wieder mit Didi", sprach meine Mutter aufgeregt mit ihrer Freundin und mir fiel zum ersten Mal auf, dass auch erwachsene Frauen ihren Spaß mit Freundinnen hatten. Ihre Stimmlage ähnelte der von meinen Freundinnen und mir sehr und auch das Lächeln, das Marcs Mutter jetzt aufsetzte, kam dem von Beth sehr nahe.
"Wie geht es dir?", wollte mein Papa von Damian wissen und dieser lächelte müde.
"Geht wieder, danke", waren Worte, die mich stutzig machten, denn es klang so, als hätte mein Vater von der gestrigen Übelkeit gewusst.
Der Einkaufswagen unserer Nachbarn war voller Reiswaffeln, Zwieback, Salzstangen und Dingen, die ich essen würde, wenn mein Magen und Darm verrückt spielen würden und ich sah besorgt zu dem zurückgezogenen Jungen vor mir.
"Wir brauchen noch die ...", ließ Damian seine Mutter nicht aussprechen.
"Ja, ich weiß. Ich hole sie dann", knurrte er leise und schob dabei seine Hände in die Hosentaschen.
War es ihm vor mir peinlich?
"Samantha hat jetzt wohl einen Freund", flüsterte meine Mutter ihrer Freundin zu. Was allerdings so laut gesagt wurde, dass es bestimmt auch die Kassierin gehört hatte.
Mit einem lauten Geräusch knallte ich meine Hand gegen die Stirn, "Mamaaaaaa", knurrte ich dabei und Damian verkniff sich sehr ungeschickt ein Lachen.
"Ist das so?", fragte er sogar breit grinsend nach und sah mich dabei an.
"Ja, ist es wohl", rollte ich mit den Augen und schmollte danach.
"Du kennst den Jungen doch bestimmt. Er geht doch bestimmt bei euch zur Schule", wandte meine Mutter sich an den Harper Jungen.
"Wahrscheinlich. Wie heißt er denn?", spielte er den Coolen, aber seine funkelnden Augen verrieten ihn.
"Damian", knurrte ich und da die Erwachsenen es eher, als meine Abneigung, darüber zu reden, sahen, merkten sie nicht einmal, dass ich es ihnen in dem Moment sogar beantwortete.
"Wir müssen leider los. Damian will heute noch zu einem Freund und bis dahin muss er wieder fit sein", lächelte Veronica und winkte uns, als sie davon eilten.

Der Bruder meines besten FreundesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt