Kapitel 8

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Von dem Abstieg müde und den Geschichten ausgelaugt, saßen alle sehr ruhig beim Abendessen und es kam kaum Stimmung auf

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Von dem Abstieg müde und den Geschichten ausgelaugt, saßen alle sehr ruhig beim Abendessen und es kam kaum Stimmung auf. Auch als die Lehrkräfte einige Spiele mit uns beginnen wollten, waren die Meisten von uns nicht in der Stimmung dazu.
Ich hatte nach dem Duschen ein paar Pflaster weniger und musste auch keinen Verband mehr tragen, dafür roch ich aber sehr streng nach Desinfektionsmittel.
Marc und Dominik schienen einen stillen Streit auszutragen und da ich mein Handy wieder hatte, nutzte ich die Chance, um meinen besten Freund zu fragen, was denn los sei.

>Wir sind nicht der gleichen Meinung und ich muss ihn erst überzeugen<, klang das nicht gut.
In den ersten Wochen einer Beziehung sollte man doch auf Wolke Sieben schweben und kaum Zeit zu Streiten haben, ganz zu schweigen davon, wie ich mir die ersten Tage einer guten Beziehung vorstellte.
Es war ja nicht so, dass sich die Beiden nicht schon vorher gekannt hatten und deswegen machte ich mir eben Sorgen.

>Damian hat angedeutet, dass es um mich geht<, sollte mein bester Freund wissen, was ich wusste.

>Dieses Waschweib 🥴😂<, waren Emojis zwar ein gutes Zeichen, aber der Umstand, dass ich keine echte Antwort bekam, ließ es in meinem Bauch zucken.
Marc sollte die Zeit mit seinem Freund genießen können und sich keine Gedanken um mich machen müssen. Was auch immer es war, man konnte das doch gewiss aus der Welt schaffen.

>Also ist alles okay?<, hakte ich dennoch nach.

>Gib ihm Zeit<

Oh oh, das klang ganz und gar nicht gut.

Um 21 Uhr wurden wir in unsere Zimmer geschickt und um 22 Uhr wurde das Licht abgedreht. Würden die Lehrkräfte heute wieder ihre Runden drehen, oder war das nur in der ersten Nacht so gewesen?
Müde, aber auch neugierig stopfte ich meine Earpods in die Ohren und versuchte bald zu schlafen. Im Schlafsaal wurde es immer leiser und ich bekam meine Antwort schon um 23 Uhr, als Professor Schneider ihre Runde begann.

>Er ist so ein Arschloch<

>Was ist passiert?<, konnte ich die Nachricht meines besten Freundes nicht ungelesen lassen und war nun hellwach.

>Er ist ignorant und dumm. Hätte ich vorher gewusst, wie engstirnig er ist, hätte ich mich niemals in ihn verliebt<

>Sag doch soetwas nicht. Dominik ist ein guter Mensch und ihr könnt das bestimmt klären<

>Sag mir das noch einmal, wenn ich mit dem Weinen aufgehört habe<

Da waren die Worte, die mich zum sofortigen Handeln bewegten. In wenigen Sekunden hatte ich meine Jogginghose an und verließ mein Bett, ohne groß über die Konsequenzen nachzudenken. Marcs Bett würde ich schon noch finden und darum ging es jetzt nicht, jetzt musste ich für meinen Freund da sein, komme was wolle.
Leise, aber schnell schlich ich mich in unseren Waschraum und suchte nach dem Geheimgang, den Damian gestern genommen haben musste. Hinter einem Schrank fand ich die kleine Tür sehr rasch und zog sie leise auf. Sofort stand ich im Badezimmer der Jungs und schlich mich leise weiter.
>welches Bett ist deines?<

Der Bruder meines besten FreundesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt