In Konoha ging Makoto gerade wieder Mal seiner Lieblingsbeschäftigung nach: Er saß in seinem Büro, hatte schlechte Laune und ließ das an jedem aus, der es wagte etwas von ihm zu wollen. In diesem Fall - wie nicht selten die Tage - hatte es Ryusaki erwischt. Dieser versteckte sich inzwischen jedesmal hinter seinem Klemmbrett, wenn er das Hokagebüro betreten musste. Doch als Assistent des Hokage, kam er nicht drum herum, diesen mehrmals täglich in seinem Büro zu besuchen. Mit eingezogenem Kopf stand er also vor Makotos Schreibtisch und bemitleidete sich selbst für seine grauenvolle Jobwahl. Hinter sein Klemmbrett geduckt, setzte er schließlich zaghaft seinen Bericht an.
"Die Anbu ist von ihrer Patrouille an der westlichen Grenze zurückgekehrt. Sie haben sich dort mit einer Patrouille aus Tani-Gakure ausgetauscht..."
Makoto sah schnaubend auf.
"Irgendetwas Interessantes?"
Ryusaki murmelte unverständlich vor sich hin. Makoto seufzte genervt.
"Bitte?"
"An der Grenze kam es in den letzten Wochen immer wieder zu kleineren Vorfällen."
Das Interesse des Hokage war geweckt und er hob kritisch eine Augenbraue an.
"Welche Art von Vorfällen?"
Sein blonder Assistent lugte vorsichtig über das Klemmbrett.
"Brandstiftungen in den kleineren Dörfern. Aber das ist nicht alles."
Er vergewisserte sich kurz, dass nichts nach ihm geworfen wurde und fuhr dann fort.
"Nach der Befragung einiger Zuschauer wurde ein Phantombild erstellt. Es ist nicht ganz sicher, aber einige aus unserer Anbu glauben, es könnte sich um Kazuki handeln."Makoto der bis dahin aufmerksam zugehört hatte, erstarrte verblüfft. Kazuki Uchiha. Der große Bruder von Akiras Freundin Akiyame. Er war vor zwei Jahren bei einer Rettungsaktion in den Bergen ums Leben gekommen. Ein Felsrutsch hatte ihn erwischt. Übriggeblieben waren nur Blut, Knochen und die Reste der Anbu-Uniform. Nur seine Maske war unversehrt geblieben und hing nun über dem Kamin der Uchihas. Makoto war selbst bei der Bergung seiner Leiche dabei gewesen. Gemeinsam mit Takumi - dem Vater des Jungen - hatte er die Felsmassen abgetragen. Elf Opfer hatte der Steinrutsch erwischt. Vier Rettungskräfte und sieben Zivilisten. Ein schrecklicher Tag und doch hatte er Makoto kalt gelassen. Es hatte ihn nicht interessiert, wieviele menschliche Überreste er ausgrub. Die ganze Zeit über, waren sein einziger Gedanken: 'Wie gut, dass das nicht mein Kind war. Zum Glück hat es die und nicht Naomi erwischt. Gut dass seine Eltern trauern müssen, nicht wir.' Ihm war durchaus selbst bewusst gewesen, dass es unfair war, so zu denken. Aber was kümmerten ihn die Verluste der Anderen, wenn seine Liebsten sicher waren? Warum sollte er um Kazuki trauern, wenn es Naomi gut ging? Doch nun, da Naomi tot war, musste er sich wohl oder übel für das einsetzen, was ihr wichtig war. Und das war nunmal die Sicherheit dieses Dorfes. Er stieß einen lautlosen Seufzer aus und erhob sich.
"Gut. Gehen wir zum Hauptquatier und hören uns einen detaillierteren Bericht an." Damit rauschte er mit wehendem Umhang aus dem Büro.
Zur gleichen Zeit, hatte Yuki im Anwesen der Naras, ihren Bruder im Wohnzimmer von hinten überfallen.
"Inari!"
Er schreckte alamiert aus seinem Sessel hoch, als sie sich auf seine Schultern schmiss.
"Was ist los? Werden wir angegriffen?"
Sie schüttelte den Kopf und drückte ihn zurück auf seinen Platz.
"Nein nein, alles gut."
Er zog fragend eine Augenbraue hoch.
"Und warum schreist du mich dann so an?"
Sie rüttelte energisch an seinen Schultern.
"Sakana-Sensei erzählt uns nichts wegen Akira! Sie sagt es geht uns nichts an."
"Und dir ist nicht der Gedanke gekommen, dass sie damit Recht hat?"
Seine Schwester funkelte ihn bitterböse an.
"Sie ist meine beste Freundin. Ich habe das gleiche Recht wie du zu erfahren wo sie ist. Du bist auch nur ihr Teamkamerad!"
Inari zuckte jedoch nur mit den Schultern.
"Hör auf mich zu schütteln, ich weiß auch nicht wo sie ist. Das liegt daran, dass niemand weiß wo sie ist. Sakana nicht, Makoto nicht und die Wölfe auch nicht."
Yuki ließ überrascht von ihm ab.
"Was denn? Urufumaza auch nicht?"
Ihr Zwillingsbruder seuftzte.
"Keine Ahnung, von der fehlt jede Spu- moment mal, woher weißt du von Urufumaza?"
Die Schwarzhaarige lehnte sich gegen den Sessel.
"Meinst du echt, ich weiß nicht wer Akiras vertrauter Geist ist? Ich kenne sie schon mein ganzes Leben lang. Und ich weiß noch so einiges was du mit Sicherheit nicht weißt."
Ihr Blick wurde herausfordernd.
"Ich erzähl dir etwas, was euch bei der Suche nach Akira helfen wird, wenn du mir in Zukunft alles sagst, was ihr herausfindet."Inari zögerte.
"Du würdest ein Geheimnis deiner besten Freundin ausplaudern, nur um deine Neugier zu stillen?"
In seine Stimme legte sich ein dramatischer Unterton.
"Das hätte ich nie von die gedacht. Was für ein furchtbarer Mensch du doch bist, Yuki."
Sie legte unbeeindruckt den Kopf schief.
"Deal?"
"Deal, schieß los."
Sie ließ sich auf dem Sessel ihm gegenüber nieder.
"Wie du ja weißt, kann ich mit Matabi schwächere Bijuus aufstöbern."
Inari verzog den Mund.
"Mir gefällt die Richtung nicht, in die das hier geht."
"Jedenfalls gilt das auch für alle anderen Bijuus. Und der Grund, warum Akira und ich uns überhaupt angefreundet haben ist, dass Akira ebenfalls einen Bijuu hat. Das wusste in Konoha aber niemand außer mir und Akiyame."
Die machte eine bedeutungsvolle Pause.
"Nicht einmal Naomi."
Der Schwarzhaarige starrte sie perplex an und sie starrte zurück, während sie darauf wartete dass er 1 und 1 zusammen zählte.Inari fiel die Kinnlade herunter, als ihn die Erkenntnis schließlich traf. Naomi galt immer als die stärkste Kriegerin der 5 Nationen, weil sie den Zwölfschwänzigen Bijuu hatte und niemand wusste wer den Dreizehnschwänzigen hatte. Einige behaupteten sogar, der Wolfbijuu wäre nur ein Mythos, da er seit über 100 Jahren nicht mehr gesichtet worden war. Wenn Akira wirklich über einen Bijuu verfügte - was ihre unmenschliche Stärke erklären würde - und Naomi das nie erfahren hatte, dann konnte sie nur den Wolfbijuu haben. Seine Augen weiteten sich, als sich die ganzen Puzzleteile in seinem Kopf, zu einem eindeutigen Bild zusammen fügten. Die ständigen Selbstgespräche, wie er sie auch bei Yuki beobachtet hatte. Die Tatsache, dass der ganze Wolfsclan sich ihr - einem Kind - unterworfen hatte. Dass Kyoso immer von der "Wolfsprinzessin" gesprochen hatte. Warum Urufumaza, die Anführerin des mächtigsten Tierclans ihr Zuhause verlassen hatte, um Akira zu helfen. Die übernatürliche Geschwindigkeit im Kampf, als käme die Energie von außerhalb. Wie sie manchmal auf Sachen reagierte, die sie gar nicht sehen konnte. Er erinnerte sich an die Mission in Arashi, als sie genau so verwirrt wie er und Shion auf die Einwohner reagiert hatte und trotzdem von jetzt auf gleich alles verstanden hatte. Es musste so sein. Es konnte nur so sein. Das änderte so viel an der Gesamtsituation! Es konnte letztendlich sogar eine Erklärung dafür bieten, warum Akira verschwunden war. Er hatte einen Verdacht.
Inari erstarrte. Er musste es Makoto sagen.
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Die Zukunft der Uzumakis - Der Prinz aus dem Land der Kristalle
Hayran KurguDie Fortsetzung zu "Die Zukunft der Uzumakis" Es macht durchaus Sinn denn ersten Band zuerst zu lesen, ist jedoch nicht notwendig. Nach ihrer Flucht aus dem Land der Ninja, trennen sich die Wege von Shinku und Akira. Während der junge Murasaki - nu...