16. Wo Unvorsichtigkeit auf verrückte Ideen trifft

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„Was kommt denn jetzt?", grinste Bob und schaute seinen Freund erwartungsvoll an.

Dieser zuckte nur lächelnd mit den Schultern und schloss die Haustür auf.

Drinnen entledigten sich die beiden ihrer Schuhe und bevor der Dritte es sich anders überlegen konnte, zog Peter ihn zu sich heran, nahm sein Gesicht in die Hände und gab ihm einen zärtlichen Kuss. Bob schmolz unter den Berührungen dahin und fragte sich, was nun folgen würde.

Ohne ein Wort zu sagen, zog der Zweite ihn an der Hand ins Schlafzimmer. Neben dem Bett blieben die beiden stehen. Der Dritte hörte Peter sanft murmeln: „Mach die Augen zu."

Er hauchte ein „Okay" zurück und wartete aufgeregt. Sein Herz hämmerte schnell in seiner Brust. Er vertraute Peter voll und ganz, schließlich verband sie eine tiefe Freundschaft und seit einigen Monaten mehr als das. Und doch war er nun gespannt, ob sich seine Vermutung, die er seit dem Sichten des Suchverlaufes mit sich herumtrug, nun bestätigen würde.

Seine Haut begann verlockend zu kribbeln, als sein Freund am Saum seines Shirts zu nesteln begann. Nur Sekunden später schoben sich seine Hände unter den Stoff und der Zweite strich mit seinen Fingern leicht seine Hüfte entlang. Bob sog die Luft ein. Es war, als würde seine Batterie gerade wieder aufgeladen.

Peters Hände arbeiteten sich weiter nach oben und kamen schließlich auf seiner Brust zum Liegen. Bob spürte die wohlige Wärme, die von seinem Freund ausging und konnte sich ein seliges Lächeln nicht verkneifen.

Das schien Peter zum Anlass zu nehmen, dem Dritten das Shirt über den Kopf zu ziehen und er spürte den Luftzug, als das Kleidungsstück in Richtung Erde segelte. Der Zweite legte seine Hände an Bobs Schultern und ließ sie von dort aus nach unten wandern. Am Hosenbund angekommen, zog er ihn daran ein Stück näher zu sich heran und öffnete schließlich die Jeans.

Angespannt hielt der Dritte seine Augen geschlossen, legte aber seine Hände dorthin, wo er Peters Schultern vermutete. Er wollte nicht nur untätig herumstehen und darauf warten, seine Augen wieder öffnen zu können.

Doch als er versuchte, aus der Hose zu steigen, sagte Peter: „Warte kurz" und drückte ihn an den Schultern leicht nach hinten, sodass Bob weich auf der Matratze landete. Dann zog sein Freund ihm seine Hose aus.

„Kann ich meine Augen wieder aufmachen?", nörgelte der Dritte ein wenig. Er wollte doch ganz gerne wieder etwas sehen.

„Weil du es bist", lachte der Zweite und als Bob seine Augen öffnete, sah er, wie Peter oberkörperfrei vor ihm stand und auf ihn herabschaute, wie er dort auf der Matratze lag. An den Händen zog er seinen Freund zu sich nach unten, sodass dieser sich auf ihn fallen ließ.

„Boah, bist du schwer, Peter", ächzte Bob, als ihm sein Freund ohne Rücksicht auf Verluste entgegenfiel. Dieser lachte nur und richtete sich ein wenig auf, sodass sich die beiden in die Augen sehen konnten.

Der dritte Detektiv nahm Peters Gesicht in seine Hände, fuhr mit der einen Hand durch seine wuseligen roten Haare und mit der anderen über die von Sommersprossen bedeckte Wange. Dann gab er ihm einen zärtlichen Kuss.

Die Wärme, die von Peters Oberkörper ausging, strahlte zu ihm herüber und ein wohliges Gefühl breitete sich in seinem ganzen Körper aus.

„Dreh dich auf den Rücken", flüsterte Peter nun sanft.

Der Dritte tat, was sein Freund von ihm verlangte und grinste in sich hinein, denn seine Vermutung schien sich gerade in diesem Moment in die Tat umzusetzen.

Erst strich Peter nur leicht über Bobs Rücken, dann fing er an, den Nacken seines Freundes zu massieren und arbeitete sich den ganzen Rücken entlang, bis er am Steißbein angekommen war. Bob konnte sich den einen oder anderen Seufzer nicht verkneifen und als der Zweite am unteren Ende seines Rückens angelangt war, murmelte er entspannt: „Du hast Talent, Schatzilein."

Bob konnte förmlich das Grinsen des Zweiten sehen, als dieser antwortete: „Das hast du doch nicht etwa in Frage gestellt, oder?"

Der Dritte schüttelte daraufhin etwas umständlich den Kopf und ließ sein Haupt dann wieder in die Kissen sinken. Kurz darauf spürte er, wie Peter seinen Po streichelte. Eine ganz unschuldige Absicht schien sein Freund also nicht zu haben. Schon wieder konnte Bob sich ein Grinsen nicht verkneifen, auch wenn er sich nicht sicher war, ob der Zweite es überhaupt sehen konnte. Eines musste er Peter lassen. Er fand sehr kreative Wege, zum Ausdruck zu bringen, dass bestimmte Bedürfnisse unbefriedigt waren.

„Zielst du auf etwas bestimmtes ab?", fragte Bob verschmitzt und drehte sich um, sodass sie sich wieder in die Augen schauen konnten.

„Ich doch nicht", lachte der Zweite und zog ein unschuldiges Gesicht.

„Komm her!", rief der Dritte und schnappte nach Peter, hielt ihn fest und drehte sich wieder um, sodass sein Freund nun unter ihm lag und Bob rittlings auf seinen Beinen saß.

Der Zweite hielt Bobs Hüfte fest, während dieser sich an Peters Jeans zu schaffen machte.

„Jetzt musst du mich loslassen. Sonst kriege ich deine Hose nicht aus", grinste der dritte Detektiv.

„Nein", schmollte Peter mit Hundeblick und hielt Bob weiter fest. Der Dritte versuchte spielerisch, sich von den Händen seines Freundes zu befreien, wusste aber, dass er selbst unter körperlicher Anstrengung keine Chance gegen den Athleten hatte.

„Na gut, dann eben nicht", sagte Bob schließlich, zog eine beleidigte Schnute und verschränkte die Arme. Er wollte schon vom Schoß seines Freundes herunterklettern, als dieser blitzschnell reagierte und den Dritten prompt wieder auf den Rücken drehte.

„So schnell kommst du mir nicht davon, Bobbele", lachte er und zog sich seine Jeans schließlich selbst aus.

Nur einige Sekunden später lagen sie ineinander verschlungen auf der breiten Matratze und verloren sich in sanften Küssen. In einer Atempause murmelte Bob gegen Peters Lippen: „Was ist, wenn Justus wiederkommt?"

„Das ist mir sowas von egal. Ich-"

Hinter ihnen räusperte sich jemand. Erschrocken fuhren die beiden auseinander und blickten mit weit aufgerissenen Augen zur Tür, in der Justus mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck stehen geblieben war.

Er nuschelte kurz angebunden: „Ich tue einfach mal so, als hätte ich nichts gesehen."

Mehr an sich selbst gerichtet fügte er hinzu: „Warum genau hat der liebe Gott eigentlich Zimmertüren erfunden?"

Die drei Fragezeichen und die Gesetze der Unmöglichkeit | Part 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt