20. Was wir in der Eile vergessen haben

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„Wie jetzt? Du hast es schon gefunden? Was ist es denn?", fragte der zweite Detektiv aufgeregt.

„Es handelt sich um eine Jagdhütte etwa zwanzig Minuten von hier, die auf einem Bunker aus dem zweiten Weltkrieg steht. Jagdhütte? Klingelt da was bei euch?"

„Ben Waters", antwortete Justus, „Lasst uns sofort aufbrechen. Ich möchte nur kurz noch bei Mina Parker und Sandra Lizbeth vorbeigehen und ihnen sagen, dass wir den Ort gefunden haben und nun ihren Sohn suchen gehen werden."

Seine beiden Freunde nickten und sie packten schnell ihre Sachen zusammen, ehe sie sich beeilten, zur Hütte ihrer beiden Klientinnen zu kommen.

Sie hatten noch nicht geklopft, da wurde die Tür aufgerissen und Sandra stand mit verängstigtem Gesichtsausdruck im Eingang. „Mina ist verschwunden! Ich erreiche sie nicht mehr auf dem Handy, sie hat mir auch keinen Zettel hinterlassen. Sie ist einfach weg! Wie soll ich das denn alleine schaffen?"

„Es wird alles gut, Sandra. Wir wissen mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit, wo sich euer Sohn aufhält. Wahrscheinlich wollte Mina ihn suchen gehen. Tue uns einen Gefallen und rufe jetzt die Polizei. Sag, du möchtest mit Inspektor Cotta sprechen und sage ihnen, wenn sich die drei Fragezeichen in der nächsten Dreiviertelstunde nicht bei ihm gemeldet haben, ist Gefahr im Verzug. Schaffst du das?", fragte Justus.

„Ja, das mache ich!"

„Gut, wir befreien jetzt deinen Sohn und deine Freundin!", sagte Peter entschlossen, ehe die drei Fragezeichen schnell zu Peters MG rannten, sich hineinsetzten und der zweite Detektiv mit aufheulendem Motor vom Parkplatz fuhr.

„Wo muss ich hinfahren?", fragte der zweite Detektiv gehetzt, als sie auf die Hauptstraße einbogen.

„Hier erstmal eine Weile geradeaus und nach zwei Kilometern links, sagt zumindest mein Handy. Und dann wieder nur geradeaus, bis es irgendwann in ein Waldstück mündet. Von dort müssen wir wahrscheinlich noch fünf Minuten zu Fuß weiter, bis wir angekommen sind", fasste Bob zusammen.

„Okay, mach ich", murmelte Peter konzentriert und trat noch ein wenig aufs Gaspedal. Der Dritte schaute auf die Hand seines Freundes, die verkrampft den Schalthebel umklammerte. Weiß schauten die Knochen hervor, da der Zweite so angespannt war. Sanft legte Bob seine Hand auf Peters und strich sanft darüber. Augenblicklich entkrampfte sie sich ein wenig und der zweite Detektiv schaute kurz lächelnd zu ihm herüber.

~

„Wir sind da", verkündete der dritte Detektiv nach einem kurzen Blick auf sein Handy. Justus hatte die ganze Zeit über nicht gesprochen. Bob spekulierte, dass er sich noch immer zu sehr für das schämte, dass er Peter erzählt hatte.

Sie stiegen aus und blickten kurz schweigend auf das Waldstück, das nun vor ihnen lag.

Der Zweite schluckte merklich. „Es dämmert schon. Wie gruselig."

„Das war ja mal wieder klar. Peter, wir haben schon so viele Fälle im Dunkeln gelöst, da müssen wir jetzt durch", erwiderte der Erste.

„Sagt derjenige, der sich dazu hat hinreißen lassen, Skinny beim Aufräumen zu helfen und ihn am Ende zum Dank auch noch abzuknutschen. Ich fass es nicht." Der zweite Detektiv schüttelte den Kopf.

„Leute, hatten wir den Streit nicht vorhin beigelegt? Wenn ihr euren Stolz nicht für einen Moment beiseiteschieben könnt, gehe ich eben alleine", motzte Bob und machte einige Schritte nach vorne.

Peter hielt ihn am Arm zurück. „Du gehst nicht alleine, vergiss es. Wir kommen mit!"

Erleichtert atmete der Dritte auf. Auf seine Freunde war trotz einiger Irrungen und Wirrungen noch Verlass.

Die drei Fragezeichen und die Gesetze der Unmöglichkeit | Part 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt