Kapitel 1 - Eine unvorhersehbare Begegnung

916 32 3
                                    

Ein letztes Mal wirfst du einen Blick durch das Zimmer deines Hotels.

Bloß nichts vergessen, geht dir dabei durch den Kopf.

Nachdem du dir sicher sein kannst alles dabei zu haben, machst du dich auf den Weg nach unten zur Lobby.

Ich habe diese engen Flure der Hotels noch nie gemocht, von den Fahrstühlen ganz zu schweigen. Sie vermitteln ein Gefühl von enge und Machtlosigkeit, welcher ich schutzlos ausgeliefert bin...

„Einen schönen guten Morgen, was kann ich für Sie tun?", begrüßt dich eine sehr stark geschminkte, aber auch freundliche Frau an der Rezeption, welcher du deine Hotelkarte entgegen reichst.

„Ich würde gerne auschecken.", antwortest du mit einem Lächeln zurück und wartest, während sie an ihrem Computer irgendwas am eintippen ist.

Ein wenig würde ich das Hotel dann doch vermissen, denn es war überaus schön und groß.

„War alles zu Ihrer Zufriedenheit?", unterbricht sie die Stille.

Du gibst ein schnelles Nicken von dir und lächelst, fast schon traurig.

Du gibst ihr noch schnell eine Unterschrift für die Formalitäten und machst dich anschließend mit deinem Koffer nach draußen, wo bereits ein Taxi auf dich wartet.

Nach einer kurzen Begrüßung lädt er deinen Koffer in den Kofferraum und du steigst ein.

Während der Fahrt zum Flughafen ist dein Blick nach draußen gerichtet.

Paris würde mir fehlen.. Der Geruch vom frisch gemahlenen Kaffee in den Cafés, Die Aussicht des Eiffelturms und die sich dicht andrängenden Menschen auf den Plätzen, zusammengescheucht in der Hoffnung das jeweils beste Selfie zu schießen.

Stop. Streich das letzte. Das wird mir nicht fehlen.

Was mir auch nicht fehlen wird ist dieser Verkehr, das ist wirklich-

Mein Blick geht nach vorne, wo sich eine lange Schlange von Autos gebildet hat.

Na toll... wenn man gerade vom Teufel spricht.

„Was ist da vorne los?", fragst du den Herren am Steuer und er versucht dir in einem gebrochenen Englisch zu erklären, dass es wohl ein Autounfall gegeben hat und sie umgeleitet werden.

Na prima..

Seufzend lässt du dich zurück in deinen Sitz senken und starrst aus dem Fenster hinaus, doch da ist auch nichts besonderes anzusehen.

Lediglich ein paar Mädchengruppen laufen ziemlich schnell in Richtung des Flughafens, sie alle tragen T-shirts mit verschiedenen Motiven drauf.

Auf dem einen steht... Maniac. Auf dem anderen sind... irgendwelche Personen abgebildet.

Du seufzt.

Mit jeder Minute in der ihr hier steht, wirst du unruhiger und unruhiger.

Letztendlich kommt ihr mit einer Verspätung von eineinhalb Stunden am Flughafen an.

Ob ich schneller gewesen wäre wenn ich wie die Mädchen hergelaufen wäre? Ich werde es wohl nie erfahren.

Du gibst dem Fahrer schnell sein Geld und nimmst deinen Koffer, welchen er bereits aus dem Kofferraum geholt hat.

Jetzt aber schnell!

Etwas abgehetzt kommst du gerade noch rechtzeitig am Schalter deiner Airline an und übergibst deinen Koffer, während du dich zeitgleich zum Tausendsten mal entschuldigst.

„Die Pass- und Sicherheitskontrolle ist hier links den Gang runter auf der rechten Seite der nächsten Halle, beeilen Sie sich!", gibt sie dir zu verstehen.

Du bedankst dich und hetzt den Gang entlang, als du vom weiten bereits die nächste Blockade siehst.

Lauter kreischende Weiber. Kamera um Kamera.

Ist jetzt nicht wahr und das mitten auf meinem Weg. Ach scheiß drauf ich habe keine Zeit um drum herum zu gehen!

Genervt von der ganzen Situation drängelst du dich durch die dichten Menschenmassen, bis du plötzlich in mitten einer Art kleinen Menschen-Schneise bist.

Noch bevor du die andere Seite erreichen kannst, wirst du plötzlich aus dem nichts zu Boden geschupst.

Ohne es zu realisieren fällst du dabei über irgendjemandes Koffer oder so etwas in der Art, denn keine Sekunde später hörst du ein leises knacken in deiner Hand und ein unaussprechlicher Schmerz durchfährt deinen Körper.

Du hast das Gefühl nicht atmen und sprechen zu können und die Tränen zurückhalten geht auch nicht.

Plötzlich spürst du einen leichten Druck an deinen Rücken. Du siehst nach links zu dir auf, wo jemand zu dir gekniet ist und etwas auf einer fremden Sprache spricht.

Ist das chinesisch? Nein. japanisch? Ne auch nicht. Ah, koreanisch!

Sein Gesicht ist nahezu vollkommen bedeckt von einer Maske und einer Cap und doch kann man in seinen Augen so etwas wie Besorgnis und Reue erkennen.

In genau diesem Moment hörst du die Durchsage für deinen Flug und du verfällst in Panik.

Überfordert mit allem stößt du die Person, die dir scheinbar helfen wollte bei Seite. „Fass mich nicht an!", zischst du diese auf englisch an und sammelst in der Hektik deine verlorenen Reisepapiere auf, ehe du dich durch die andere Menschenmenge zu der Kontrolle drängelst.

Das reden mit dem Kontrolleur fällt dir schwer, du konzentrierst dich darauf ruhig zu atmen, während du deine Hand in der anderen hältst.

So eine scheiße! Und das nur weil irgendein Idiot nicht aufpassen konnte!

Du wirfst einen letzten Blick zurück zu der Menschenmenge, kannst die Person aber nicht mehr sehen, weshalb du dich dazu entschließt weiter in Richtung der Sicherheitskontrolle zu gehen.

Gott sei Dank ist hier alles schnell verlaufen, sodass ich zackig zu meinem Gate laufen konnte.

Du bist von allem so gestresst, dass du nicht mal den Schmerz in deiner Hand durchscheinen lassen kannst.

Schwer atmend lässt du dich in deinen Sitz fallen.

Stimmt, ich hatte ja ein Platz am Fenster.

Du atmest tief durch, da bemerkst du auch schon wieder den Schmerz in deiner Hand und keuchst auf.

Ein Blick drauf verrät dir, dass das Blau durchlaufene Handgelenk nicht gesund ist..

Prima, jetzt darf ich daheim auch noch ins Krankenhaus wegen dem Arsch.

———————

Das erste Kapitel ist endlich draußen, wuhu!
Ich hoffe es gefällt euch. Ich frage mich wer wohl die mysteriöse Person mit der Cap ist😁

When I'm with you || Hyunjin ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt