Kapitel 4

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Giulia

Nachdem ich mir die Person genauer angeschaut habe, stand ich zum zweiten Mal an diesem unter Schock. Mein Gefährte war kein anderer als der Prinz. Das heißt, wenn ich ihn als Gefährten akzeptieren würde, wäre ich irgendwann die Königin der Werwölfe.

Ein plötzliches „Nein", holte mich aus meinem Schockzustand raus. Ich schaute mich nach der Quelle um und sah, dass Andrej aufgesprungen war und aus dem Raum lief. Ich sah zu Francesca rüber und sah, dass sie bis zu den Ohren grinste.

„Wenn das nicht der Jackpot ist, dann weiß ich es nicht" sagte Francesca mit einem breiten grinsen im Gesicht. Ich schüttelte über ihren Kommentar nur mit dem Kopf.

Dann sah ich zu dem Prinzen hinüber. Er hatte sich noch nicht von der Stelle bewegt. Plötzlich tauchte ein Mann neben ihm auf und Francesca versteifte sich neben mir. Als sich ihre Blicke trafen, dämmerte es mir und dann fielen bei ihnen auch die Worte Gefährte.

Ich konnte nicht glücklicher sein. Meine beste Freundin und ich haben am selben Abend unsere Gefährten gefunden.

Aber möchte ich diese Zukunft?Was wird aus meinem Traum Kriegerin zu werden?Darf die zukünftige Königin eine Kriegerin sein?

Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als Francesca aufsprang und zu ihrem Gefährten rannte. Na toll, jetzt sitze ich hier alleine. Was soll ich jetzt machen?

Bevor ich mir überlegen konnte, was ich als nächstes tue, sah ich, dass der Prinz sich auf meinen Tisch zubewegte. Man sah wie sich seine Muskeln unter dem Smoking anspannten. Er war der Traum eines jeden Mädchens. Was mache ich jetzt? Soll ich bleiben oder wegrennen?

Bevor ich mich entscheiden konnte, lief ich schon aus dem Speisesaal und in den Garten. Hier draußen war es Stockdunkel. Ich konnte nichts sehen. Ich hoffte nur der Prinz würde mich nicht finden, weil ich mich für meinen Auftritt schäme.

Tomasso

Während ich mich auf den Tisch zubewegte, an dem die Liebe meines Lebens saß, sah ich nur wie sie aufsprang und durch die Seitentüren in den Garten lief. Zum Glück, ist dies mein zu Hause und ich kenne den Garten in und Auswendig. Bevor ich ihr nachlief, drehte ich mich zu Vito und seiner neu gefundenen Gefährtin um. Sie saß auch die ganze Zeit mit meiner Gefährtin an einem Tisch. Ich vermute, dass sie sich kennen. Denn sie sahen sehr vertraut miteinander aus.

Als ich bei den beiden ankam, stellte Vito mir seine Gefährtin Francesca vor.

Francesca erzählte mir von Andrej, dem russischen Alpha. Aber sie sagte mir auch, dass meine Gefährtin auch auf ihren wahren Gefährten wartet und die Tochter des Alphas vom Flussrudel ist. Aber alle anderen Details, wollte ich natürlich von ihr selber erfahren. Also ging ich los in den Garten und suchte sie.

Ich musste nicht lange suchen und fand sie auf einer Bank sitzend. Ich zog meine Jacke aus und legte sie ihr um die Schulter. Es ist abends etwas kühler geworden und ich wollte nicht, dass sie friert. Dann stellte ich mich neben sie und bat darum, mich neben sie setzen zu dürfen.

Meine Gefährtin schaute mich nicht an, sondern hielt ihren Blick gesenkt. Ich drehte mich zu ihr um und hob ihr Kinn mit einem Finger an. Sofort sprühten die Funken, durch meine Finger, was mir noch mehr bestätigte, dass sie meine Gefährtin war.

Sie schaute mir in die Augen und ich verliebte mich noch mehr in sie. "Wie heißt du?", fragte ich sie und schaute dabei in ihre wunderschönen Augen. "Giulia", antwortete sie leise. "Also Giulia", betonte ich ihren Namen und ließ ihn über meine Zunge rollen, "warum bist du vor mir weggelaufen?" Sie atmete tief ein, bevor sie mir antwortete. "Du bist der Prinz. Ich weiß, das du den Thron bekommst und da wir Gefährten sind, heißt das, dass ich Königin werden würde, wenn du mich akzeptierst. Und das macht mir Angst, weil ich eigentlich eine Kriegerin werden wollte."

Ich hörte ihr aufmerksam zu. "Giulia, erstens, ich will dich. Du bist eine schöne Frau. Natürlich möchte ich dich auch besser kennen lernen. Du würdest nicht direkt Königin werden, weil mein Vater mir den Thron noch nicht übergeben hat. Zweitens, ich finde es toll, wenn du Kriegerin werden möchtest. Natürlich kannst du das auch als Königin tun. Ich finde das sogar gut. Auch Frauen sind sehr gute Kriegerinnen, nicht nur Männer."

Als ich zu Ende gesprochen hatte, merkte ich wie sie sich etwas entspannte. Ich hoffte, dass ich ihr ihre Angst etwas nehmen konnte. Trotzdem konnte ich in ihren Augen noch etwas Angst sehen.

"Möchtest du mich denn auch kennen lernen?", fragte ich sie etwas ängstlich. Aber ihre Antwort überraschte mich.

"Natürlich möchte ich das. Wer wollte das nicht? Du bist mein Gefährte, Tomasso. Trotzdem habe ich vor der Zukunft Angst. Ich kenne nur das Flussrudel. Ich müsste meine Eltern verlassen und das macht mich natürlich traurig."

Giulia

Ich sah ihn mit Tränen in den Augen an. Der Gedanke, meine Eltern zu verlassen, schmerzte mich sehr. Aber mit meinem Gefährten zusammen leben zu können, dass machte mir etwas Mut. Ich freue mich meinen Gefährten gefunden zu haben. Aber einen Trost habe ich, meine beste Freundin Francesca würde mit mir hier sein, denn auch sie hat ihren Gefährten gefunden.

Ich sah Tomasso in die Augen und konnte dort nur Liebe für mich sehen. Das machte mich glücklich. Sei Duft war berauschend.

Tomasso stand auf und hielt mir seine Hand hin. "Komm, ich möchte dir ein paar Leute vorstellen.", sagte er mit einem lächeln.

Ich legte meine Hand in seine und sofort merkte ich die Funken an meiner Hand. Es war ein himmlisches und vertrautes Gefühl.

Hand in Hand gingen wir zurück zum Palast.

Als erstes gingen wir in den Ballsaal. Er steuerte direkt auf die Throne zu. Als ich aufschaute, sah ich seine Eltern mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht. Beide erhoben sich und kamen uns entgegen.

Seine Mutter umarmte mich direkt. "Ich freue mich so, dass mein Sohn endlich seine Gefährtin gefunden hat. Wie heißt du mein Kind?", sagte sie mit einem lächeln. "Ich bin Giulia Brambilla, die Tochter von Alpha Brambilla vom Flussrudel.", stellte ich mich Tomasso's Eltern vor.

Sein Vater lächelte mich an. Ich entspannte mich und fühlte mich von seinen Eltern akzeptiert.

"Ich bin Isabel Romano und das ist mein Mann Fillippo Romano. Wir freuen uns dich bei uns begrüßen zu dürfen.", stellte seine Mutter sich und seinen Vater vor. Ich merkte schnell, dass ich mich sehr wohl bei ihnen fühlen werde, denn sie sind sehr herzlich zu mir.

"Jetzt würde ich gern mit meiner Gefährtin tanzen und sie ein wenig besser kennen lernen.", sagte Tomasso und führte mich auf die Tanzfläche.

Es begann gerade ein langsames Lied zu spielen und er zog mich näher an sich ran. Man, konnte der tanzen. Er führte mich durch das ganze Lied und ich merkte, wie mein Herz dahin schmolz. Jetzt wusste ich, was alle meinten, wenn sie sagten, dass es magisch ist seinen Gefährten zu finden.

Während wir tanzten, merkte ich seine beeindruckten Muskeln an seinem Körper. Ich fragte mich, wie sie wohl unter dem Hemd aussehen würden.

Plötzlich wurde es still im Raum und als das Lied aufhörte zu spielen, klatschten alle. Ich habe gar nicht bemerkt, dass wir nur noch die einzigen auf der Tanzfläche waren. Mein Gesicht erwärmte sich und ich war bestimmt so rot wie eine Tomate. So eine Aufmerksamkeit mag ich nicht, deswegen möchte ich auch Kriegerin werden. Aber daran muss ich mich wohl jetzt gewöhnen.

Anschließend gingen Tomasso und ich zurück in den Speisesaal, wo Francesca und Vito saßen und sich das Gesicht auffraßen. Tomasso räusperte sich und beide ließen voneinander ab.

Francesca sprang auf und fiel mir um den Hals. "Zum Glück sind unsere Gefährten aus dem selben Rudel, so, dass wir beide zusammen bleiben können. Ich muss meine beste Freundin nicht verlassen.", säuselte Francesca mir ins Ohr.

Wir setzten uns alle hin und Tomasso sagte mir, dass Vito sein Beta wird und seit Kindheitstagen sein bester Freund ist.

Was für eine Ironie. Meine beste Freundin ist mit dem besten Freund meines Gefährten verpaart. Was kann es besseres geben?Ich konnte mir ein lächeln nicht verkneifen.

Alphakönig Tomasso RomanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt