Am Set angekommen begaben wir uns sofort ins warme und wärmten uns mit heißem Kaffee auf.
Meine Augen wanderten unauffällig durch den Raum, doch war Nicholas nicht hier. Zum Glück. So konnte ich mich ganz auf meine Arbeit konzentrieren und musste mir nicht seine leeren Worte anhören.
„Oh Mary, hey schön dich zu sehen!"
Matts Dad, der Ressigeur von The good Doctor kam auf uns zu und reichte mir freundlich die Hand.
„Hey, danke es ist auch schön sie zu sehen. Wie geht es ihnen?"
„Oh mir geht es gut. Wie gehts dir? Matt erzählte dass du als Lehrerin arbeitest. Schade, ich hätte dich hier gut einsetzen können."
Meine Wangen färbten sich rot. Es war ein schönes Kompliment, wenn jemand an mich glaubte.
„Ja heute war mein erster Tag. Jake ich danke ihnen wirklich vielmals für das Angebot, aber ich denke das wäre leider wirklich nichts für mich."
„Wenn du deine Meinung änderst, du weist wo du mich findest. Ich würde mich wirklich freuen, dich in meinem Team zu haben."
Matts Dad tätschelte einen Moment etwas enttäuscht meine Schulter ehe er weiter gehen musste. Irgendwie fiel es mir unglaublicher Weise echt schwer das Angebot auszuschlagen, aber nein. Nein das war nicht möglich.
„Matt ich gehe kurz einen Moment aufs Klo."Als ich die Flure in Richtung WC ging, kamen Erinnerungen hoch. Drei Wochen war ich nun schon hier in Amerika durfte ich hier am Set zum ersten Mal alles ansehen. Und eine ganze Woche war es her, als ich hier eine Folge mitspielen durfte.
Ich durfte alle kennenlernen und vor allem Nicholas. Seit vier Tagen ist keinerlei Kontakt mehr vorhanden und es tat mir genau jetzt in diesem Moment plötzlich mehr weh, als die letzten Tage. Eigentlich lenkte mich Ava ab und dies ging ja in Moment nicht. Naja bald war Weihnachten und dann würde Ava zumindest wieder für ein paar Tage zuhause sein.Komplett verloren in meinen Gedanken und meiner Sehnsucht nach diesem Mann schlenderte ich den Flur entlang. Ohne zu bemerken dass mich jemand durch eine geöffnete Tür die zu einer Art Abstellkammer führte, beobachtete.
„Mary?"
Für einen Moment stoppte mein Herz. Wie sehr ich doch diese Stimme vermisste. Alles in mir zog sich eng zusammen. Stark bleiben Mary. Lass dir nicht ansehen dass du ihn vermisst!
„Nicholas. Hi."
Tief durchatmend drehte ich mich zu ihm um und sah ihm direkt in seine tief braunen Augen.
„Dich hab ich hier ja gar nicht erwartet. Was machst du hier?"
Ich spürte dass er etwas angespannt war. Nicht so locker wie sonst. Seine Hände rieben sich aneinander und seine Augen wanderten über meinen ganzen Körper, was mich nervöser werden ließ.
„Keine Sorge, ich bin nicht hier um dich zu stalken. Matt hat mich mit her genommen und Jake hat mir angeboten hier so direkt ein Teil der Serie zu werden. Aber keine Sorge, das hab ich abgelehnt."
„Ja Jake hat es mir erzählt. Er sprach mit allen vom Team."
„Und was war deine Meinung dazu?"
Einen Moment streichelte mir Nicholas einfach eine Haarsträhne aus meinem Gesicht. Mein Herz pochte so laut, dass ich mir wirklich schon sicher war dass es hören konnte.
„Meine Meinung war, dass du gut hier her passen würdest."
„Okey... naja ich muss dann mal. Matt wartet auf mich.."
„Matt also..."
„Hör mal zu Nicholas. Ich hab wirklich keine Zeit und auch echt keine Lust auf das alles hier. Kümmere dich um deine Frau, damit sie nicht auch irgendwann über eine Stunde in der Gott verdammten Kälte warten muss und sich eine Blasenentzündung holt, nur weil du nicht absagen kannst. Lass mich in Ruhe. Diese eine Nacht, hab ich schon vergessen. Sie war nichts besonderes Nicholas. Ich machte mir keine Hoffnungen, keine Sorge. So reif bin ich zum Glück. Aber dass du mich einfach stehen und warten lässt, hätt ich nicht gedacht. Und das ist das, was mich so sauer macht."
Gut gemacht Mary. Sag ihm was du denkst. Zeig ihm dass du stärker bist als der Schrei deiner Sehnsucht nach ihm.
„Außerdem muss ich jetzt aufs Klo."Mit stolz auf meinen Schultern sitzen, führte ich meinen Weg ohne ein weiteres Wort fort und begab mich zu den Toiletten. Tief durchatmend sah ich in den Spiegel und raufte einen Augenblick meine Haare. Erst jetzt spürte ich, wie sehr ich mich selber anlog. Das Zusammentreffen mit ihm, ließ wieder so viel in mich hoch kommen. Stark kämpfte ich gegen meine Tränen an. Er war verheiratet. Ich wusste dass dies keine Chance hätte und er würde auch niemals so viel für mich empfinden. Nie, NIEMALS.
Als die Tür plötzlich mit einer Wucht aufschwang, zuckte ich erschrocken zusammen. Nicholas sah mich einfach an. Schweigend und nachdenklich.
Mit großen Schritten ging er auf mich zu und etwas eingeschüchtert trat ich einige Schritte zurück. So weit, bis die Wand hinter mir auftauchte.
„Das solltest du aber nicht vergessen Mary."
Nicholas Stimme war tief und irgendwo lag Verletzlichkeit darin. Seine Arme stützten sich neben meinem Kopf ab und als ich seine Stirn an meine gelehnt fühlte, kribbelte meine Haut sofort.
Automatisch zog ich seinen Duft tief ein und schloss einen Moment meine Augen. Nicht schwach werden Mary. Bloß nicht..
Mein Gott, wenn das nur nicht so schwer wäre..
„Sieh mich an."
Seine Stimme zitterte und einen Moment zögernd sah ich ihn an.
„Sag mir, dass du das wirklich nicht mehr möchtest."
Doch Nicholas. Doch ich will es. Ich will es so so so sehr. Aber das darf nicht sein. Das geht NICHT. Ich wollte niemals der Grund sein, dass er seine Ehe aufs Spiel setzte. Ich fühlte mich schon schlecht genug. Ich wurde selber mehrmals in meinen Beziehungen betrogen und wusste eigentlich, wie scheiße schmerzhaft das ist.
„Ich.. ich.."
Nicholas wartete keine Antwort ab. Er drückte sich enger an mich und da war es plötzlich wieder... diese Vertrautheit. Diese Sehnsucht die endlich wieder vereint werden wollte.
Dieses Gefühl, wenn scheinbar zwei perfekt passende Lippen aufeinander trafen.
Einen Moment zögerte ich und überlegte, ob ich ihn nicht einfach von mir stoßen sollte. Doch ich konnte es nicht und erwiderte.
Der warme Atem preschte aufeinander, während sich unsere Lippen leidenschaftlich bewegten.
Meine Arme die eben noch regungslos runter hingen, fanden ihren Weg automatisch in seinem Nacken. Zärtlich krallte ich mich in sein schwarzes Haar, während mein Unterleib wieder anfing warm vor Lust zu werden. Nicholas vertiefte den Kuss, indem seine Zunge um Einlass bat, den ich ihm sofort gewährte.„Nicholas?"
Eine Frauen Stimme ließ mich erschrocken und mit aufgerissenen Augen von ihm lösen.
„Shit, es ist Kelsey.."
„Sag jetzt nicht, du küsst mich während sie mit euren Kindern hier ist..."
„Nein, ich wusste das nicht. Sie war gestern Abend abgereist!"
„Nicholas! Und jetzt? Was wenn sie hier rein kommt?"
„Nicholas? Jake meinte du wärst hier irgendwo."
„Geh in eine Kabine. Ich lenke sie hier weg!"Schnell schon ich den Mann in eine der Kabinen, ehe ich versuchte mein erhitztes Gesicht sowie meinen starken Herzschlag wieder zu beruhigen.
„Hey. Kann ich ihnen helfen?"
Als ich das WC verließ, stand auch schon Kelsey vor mir und leise schmunzelnde musterte ich sie einen Moment. Wie konnte ein Mann, eine so wunderschöne Frau betrügen?
Schlechtes Gewissen machte sich in mir breit. Was tat ich hier eigentlich?
„Hey, haben sie Nicholas gesehen? Also einen großen schwarzhaarigen Mann.. wobei hier viele solche herum laufen."
Leise lachend schüttelte sie ihren Kopf und seufzte. „Vielleicht sollte ich vorne im Café noch nachschauen. Danke ihnen trotzdem. Bye."
„Ich hoffe sie finden ihn schnell. Ciao...."Ich wartete bis sie ums Eck war, ehe ich zurück aufs WC ging und schon fast in Nicholas rannte der mit verschränkten Armen vor der Tür stand.
„Sie schaut im Café nach. Du solltest dich beeilen."
Ohne ihm einen weiteren Blick zu würdigen, stellte ich mich vor dem Spiegel und frischte meine roten Lippen mit Lippenstift auf.
„Mary.. ich hoffe wir können nochmal reden."
„Ja. Können wir. Irgendwann. Aber nicht jetzt, denn deine Frau sucht dich. Und ich hab wirklich keine Lust dass sie uns hier gemeinsam noch sieht."
Mit einem Taschentuch wischte ich etwas Lippenstift von Nicholas Lippen. Meine Hand lag währenddessen an seiner Wange und ich spürte wie er mich ansah.
„Das eben war Antwort genug Mary."
„Jetzt geh."
Nicholas nickte und verließ schweigend den kleinen Raum. Laut durchatmend lehnte ich mich erneut gegen die Wand und schloss meine Augen. Eine Träne bahnte sich ihren Weg über meine Wange und fest presste ich meine Lippen aufeinander.
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Schmerzhaftes Verlangen - Nicholas Gonzalez
RomanceNicholas Gonzalez. Der heißeste Mann im Universum. Für Manche vielleicht bekannt als Dr. Melendez in einer sehr erfolgreichen Serie.. Doch er war verheiratet und führte eine glückliche Familie. ---------------------------- Noch wusste Mary Stone ni...