Chapter 16.

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Komplett neben der Spur mit meinen Gedanken, ging ich langsam zurück zu Matt der mich schon mit einem Sandwich erwartete.
„Ich dachte du könntest Hunger haben."
„Ja.. danke. Ich hatte heute sowieso noch nichts. Aber Matt ich denke ich werde langsam nachhause gehen. Ich bin Müde und ich kann mich hier nicht so konzentrieren. Ich muss noch einiges vorbereiten."
Ich wollte hier nur so schnell wie möglich weg.
„Soll ich dich fahren?"
„Nein. Nein alles gut. Du musst ja noch arbeiten. Ich komme morgen wieder mit her ja?"
„Ja ist in Ordnung. Wir schreiben?"
Matt zog mich in eine enge Umarmung und küsste sanft meine Stirn. Eng kuschelte ich mich einen Augenblick an ihn und schloss meine Augen. Warum konnte er nicht der Mann sein, den ich wollte? Er ist zwar ein Chaot aber so ein liebevoller Mensch. Ich liebte ihn, aber leider nur als guten Freund. Ich wünschte mir so sehr, ich könne ihm das geben was er suchte..
„Geht es dir wirklich gut?"
Als ich meine Augen wieder öffnete, sah ich direkt Nicholas der im Türrahmen stand und uns musterte.
„Ja. Ich bin echt müde.. bis morgen Matti."

Nachdem ich mich von Matt löste, sah ich einen Moment in Nicholas Augen ehe ich meine Sachen schnappte, mich an ihm vorbei zwängte und das Gebäude verließ.
Draußen angekommen atmete ich erstmal tief durch und ließ unbemerkt meine Tränen freien Lauf. Alles was sich in der letzten Stunde aufgesammelt hatte kam jetzt wieder raus.

Lange schlenderte ich durch den Park und hörte Musik über meine EarPods. Ich versuchte meinen Kopf zu befreien, von all dem ganzen. Aber irgendwie war es nicht so einfach machbar, wie ich hoffte.
Zuhause angekommen begrüßte ich meine Gasteltern und zusammen aßen wir zu Abend.
Erst da wurde mir bewusst, wie wenig Zeit ich eigentlich mit ihnen verbrachte. Wir sprachen über unsere jeweiligen Tage und es war schön wie viel Interesse jeder für jeden zeigte.
Nachdem wir aßen, half ich Aria den Tisch abzuräumen und das Geschirr zu spülen und anschließend sahen wir uns noch alle gemeinsam einen Film im Wohnzimmer an.
Ein alter Liebesfilm, worauf ich mich jedoch nicht konzentrieren konnte. Bei allen emotionalen oder Leidenschaftlichen Stellen, schweifte ich mit meinen Gedanken ab.

Gegen 22 Uhr machte ich auf den Weg nach oben ins Badezimmer, wo ich mir ein heißes Wasser in die Wanne ließ.
Ausgestattet mit Kerzen und Musik ging ich nochmal zurück in mein Zimmer um mir frische Kleidung zu holen.

Als etwas gegen meine Scheibe knallte, zuckte ich stark zusammen und schrie auf. Erschrocken beobachtete ich einen Schneeball der die Scheibe runter rutschte. „Sag mal..."
Mit eiligen Schritten rannte ich auf die Tür zu und riss diese mit einer Wucht auf.
„Bist du eigentlich komplett...."
Als ich gerade los schimpfen wollte, sah ich Nicholas grinsend im Garten stehen. Was machte der denn hier? Vor allem was macht er jetzt, um diese Uhrzeit hier? Ich zog meine Augenbrauen nach oben und sah ihn skeptisch an.
„Nicholas? Was machst du hier?"
„Lässt du mich rein?"
„Nein! Es ist 22 Uhr und ich will baden gehen. Ich muss morgen früh auf!"
„Ja das sehe ich."

Erst jetzt bemerkte ich dass ich nur in Unterwäsche vor ihm stand. Barfuß im Eiskalten Schnee der auf meinem Balkon lag.
Genervt rollte ich meine Augen und ging ohne ein weiteres Wort zu sagen zurück in mein Zimmer. Ich überlegte ob ich ihn nicht einfach stehen lassen sollte. Verdient hätte er es.
Aber meine Neugier war größer. Ich wollte unbedingt wissen, warum er hier war.

Mit meinen kuscheligen komplett pinken, plüschigen Hausschuhe an meinen Füßen und in meinem schwarzen Morgenmantel öffnete ich Nicholas die Tür und verschränkte meine Arme vor der Brust.
„Was machst du hier?"
„Lässt du mich rein?"
„Ganz schön kalt oder? Also wenn man so draußen stehen gelassen wird."
Nicholas stand mit einem seiner perfekten Lächeln vor mir und Ich spürte wie ich augenblicklich wieder schwach wurde. Hallo? Erde an Mary! Vergiss nicht was für ein Arschloch er ist! Nein!
„Du hättest auch einfach nur eine Nachricht schreiben können. Ich dachte die Tür geht gleich kaputt."
„Das wäre nicht so romantisch."
„Romantik? Ich hab mich mega erschrocken. Na dann komm mal rein. Nicht dass deine Frau noch auftaucht."
Ich ging ein paar Schritte zur Seite sodass er in das Haus eintreten konnte. Sorgfältig zog er sich seine nassen Schuhe aus und stellte diese an die Seite, während ich die Tür hinter ihm wieder schloss.

„Nein. Kelsey und die Kinder sind endgültig auf dem Weg nachhause."
Ich nickte und rieb mir verlegen meine Handgelenke. Ich wusste nicht was ich machen oder sagen sollte. Ich wusste nicht, ob ich wollte dass er hier war. Ich war ihm so ausgeliefert.
Sein Geruch, seine Blicke.
Jetzt wo er hier war, in diesem Haus bei mir.. jetzt war ich plötzlich wieder so verloren an ihn..
„Sollen wir nach oben gehen?"
„Ja.. ja können wir machen."
Mit langsamen Schritten gingen wir nach oben auf mein Zimmer und Nicholas sah sich etwas um.
„Schön hast du es hier."
„Danke.."
„Mary ich..."
„Nicholas was möchtest du hier? Hab ich mich heute nicht deutlich ausgedrückt? Oder denkst du ich bin ein unreifes, naives Kind was sofort die Beine öffnet wenn du in der Nähe bist? Und dann meldest du dich wieder nicht? Ich hab keine Lust mit dir zu schlafen Nicholas. Ich hab keine Zeit für sowas."
Plötzlich kehrte das Selbstbewusstsein für einen kurzen Moment zurück und finster sah ich ihn an. Ich ließ mich definitiv nicht für eine naive, dumme Frau halten.
Nicholas schüttelte jedoch seinen Kopf und ging einige Schritte auf mich zu. Seine kühlen Hände umschlossen meine und für einen Moment schloss ich tief durchatmend meine Augen. Ich liebte es so sehr, wenn er in meiner Nähe war. Diese Sehnsucht war einfach so unglaublich schmerzhaft.
„Nein. Dafür war ich nicht hier Mary. Aber du fehlst mir. Ich... ich weis auch nicht. Wenn du nicht in meiner Nähe bist dann fehlt einfach was."
Ich schüttelte leicht meinen Kopf und sah ihm wieder in die Augen. Wie sollte dass denn funktionieren? Wollte ich auf ewig eine heimliche Affäre sein?
„Nicholas ich weis nicht.. wie soll das gehen? Es steht so viel auf dem Spiel."
Nicholas Hand wanderte von meiner Hand an meine Wange. Mein Gesicht schmiegte sich an sie und als er seine Stirn gegen meine lehnte, entfachte wieder dieses wahnsinnige Kribbeln in mir.
„Ich weis... es ist kompliziert... Aber lass es uns einfach genießen.."
Ohne etwas zu sagen blinzelte ich ein paar mal um meine Tränen zu verbergen. Ich wollte keine Schwäche zeigen, obwohl weinen keine Schwäche ist. Aber es zeigt Verletzlichkeit und ich hatte Angst dass diese ausgenutzt werden würde.

„Du wolltest Baden oder?"
Seine Stimme war leise, doch ich konnte hören dass sie zitterte. Ich nickte und als Nicholas dies bemerkte kam sich augenblicklich sein Lächeln zurück.
Mit geschickten Händen öffnete er den Bund meines Morgenmantels und ließ diesen von meinem Körper gleiten. Als seine Finger einen Moment meine Haut berührten, schlug mein Herz schneller. Ich ließ ihn einfach machen, ohne dass ich was einwendete. Seine Augen blieben nur in meine gerichtet und die Tatsache dass ich nur noch in Unterwäsche vor ihm stand änderte dies nicht.
„Komm."

Nachdem Nicholas mit seinem Handy Musik anschaltete, zündete er die Kerzen an, stelle diese überall im Badezimmer auf und schaltete das Licht ab. Mit großen Schritten ging er auf mich zu und zog mich fest an sich. Vorsichtig und ohne Vorwarnung hauchte er seine Lippen auf meine, was ich sofort erwiderte.
Meine Finger krallten sich in seinen schwarzen Hoody und am liebsten hätte ich ihm alles vom Leib gerissen.
„Möchtest du dass ich mit dir in die Wanne gehe?"
Ich gab ihm keine Antwort. Elegant strich ich mir meine schwarze Unterwäsche von meinem Körper und stieg langsam in das zum Glück noch immer heiße Wasser.
Der zu verdammt gut aussehende Mann stand einfach nur schweigend da und beobachtete mich. Dass er sich bemühte sich zurück zu halten, ließ mich frech grinsen. Ich liebte es wie er auf mich reagierte.

„Na worauf wartest du?"

Nicholas ließ sich die Einladung nicht zweimal sagen. Er zog sich seine Kleidung vom Körper und setzte sich hinter mich in die Wanne, sodass ich mich an ihn lehnen konnte.
Mit seinen Fingerspitzen streichelte er über meine Schultern, was mich leise Keuchen ließ.
Mit stockenden Atem wendete meinen Kopf zu ihm und sah ihm lange in die Augen. In diese wunderschönen braunen Augen.

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Richtig blödes Kapitel. In Moment ist mein Kopf aber so leer. 😩 Würde mich über ein Vote freuen! ❤️

Schmerzhaftes Verlangen  - Nicholas Gonzalez Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt