Kapitel 16

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Ellion Antoine Girard

Was schenkt man einer Frau, die einen Rosenstrauß zu einem Hexengebräu zermalmt?
Nicht nur das, nein, sie muss auch noch so reich sein, dass sie einen Hunderter als Kleingeld bezeichnet. 

Was schenke ich Amalia, dass sie von den Socken haut?

Ich möchte sie schockieren, ihre geweiteten Augen und einen geöffneten Mund sehen. Ich möchte, dass sie mich anschaut, als wäre ich der Schlüssel, um ihre Träume Realität werden zu lassen.

Normalerweise würde ich auf eine berührende Geste tippen, aber was berührt eine kalte Bitch wie Amalia?
Oh, sie hat sicherlich ihre Schwachpunkte, aber ich kann ihr wohl kaum einen Gutschein für eine magische Heilung ihrer Daddy Issues schenken.

Das Einzige, was sie wirklich will – und von dem ich weiß – ist die Beste zu sein... okay, schlagen will sie mich auch – und das nicht nur im übertragenen Sinne.

Wenn ich ihr wiederum einen selbstgemachten Gutschein schenke, mir eine – zugegeben, wohlverdiente – Ohrfeige zu verpassen, wird sie nur ihre Augen rollen und sagen, dass sie dafür keinen Gutschein benötigt. Vermutlich würde sie noch hinterher feuern, wie erbärmlich es wäre, dass ich wie ein fünfjähriger Junge Gutscheine verschenke.

Minchia, ich kenne sie mittlerweile wirklich viel zu gut.

Ich kann ihr aber auch keine nette, süße Geste schenken, denn die würde sie nur hinterfragen und für einen Hinterhalt halten. Sie vertraut mir nicht.
Noch nicht.
Aber um die Wette zu gewinnen, muss ich das ändern. Nur wie?

Naja, das sind Sorgen für morgen. Erstmal muss ich dafür sorgen, dass sie mir für mein Verhalten verzeiht.
Ich sollte ihr erzählen, warum ich so schlecht gelaunt war. Nur kann ich ihr kaum beichten, dass mein Vater mich „gebeten" hat, dafür zu sorgen, dass wir den weltberühmten Designer Adamo Vallentini für die Modenshow anfragen. Offiziell ist Adamo Vallentini ein freiarbeitender Designer, der höchstens mit Unternehmen kollaboriert, doch ab nächstem Jahr soll er offiziell dem Girard-Imperium angehören. Nur weiß das noch niemand.

Es ist perfekt.

Amalia hätte keine Ahnung, dass Adamo Vallentini eigentlich für meinen Vater arbeitet und in einigen Monaten, wenn die Modenshow lange Geschichte ist, wird sie die Realität mitten ins Gesicht schlagen. Der Verrat würde einen ganz neuen Hass entfachen, den die Welt so noch nie gesehen hat.

Daher war ich bei unserem Starbucks-Date vor drei Stunden auch so genervt. Sie hat tolle Designer vorgeschlagen, aber nicht Adamo Vallentini – und ich wusste nicht, ob mich das ärgert und freut.

Ich mag es noch immer, sie zu hänseln und zur Weißglut zu bringen. Verärgert sieht sie mit den rosigen Wangen und den feurigen Augen einfach zu hinreißend aus. Nicht auf diese „awww, wie niedlich"-Art, sondern auf die „Dio santo! Welcher Idiot hat sich mit ihr angelegt?"- Art.
Und dieser Idiot bin nur allzu gerne ich.

Ehrlich, ich hätte diese kleine Obsession, sie zu nerven, nie entwickelt, wenn sie bei anderen dieselbe Reaktion zeigen würde. Aber bei allen anderen ist sie eine kalte, unantastbare Bitch, der man höchstens ein herablassendes Schmunzeln entlockt. Nur ich vermag es, an ihrem Ego zu kratzen, was wiederum mein Ego stärkt.

Um genau zu sein, hat sie also ihr Grab selbst geschaufelt.

Cazzo.

Meine Gedanken sind schon wieder abgeschweift! Es ist, als drehe sich alles nur noch um sie. Ich hasse es. Sie soll verdammt nochmal aus meinem Kopf verschwinden, aber ich bezweifle, dass ein „Betreten verboten" sie aufhalten würde.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 18, 2023 ⏰

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