Kapitel 27

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Emilia

Es war Wochenende und ich hatte nicht wirklich was geplant. Vielleicht hier und da ein bisschen mit meinen Brüdern was machen und mit meinen Freunden, aber sonst liege ich nur hier im Bett und starre an die Wand.  Mir war so langweilig, dass ich einfach in meine Gedanken verfiel und von der Außenwelt nur noch ein Stück mitbekam. Ich machte mir Gedanken über die vergangenen Wochen, wie so oft, doch dieses mal konnte ich nur an die Negativen Dinge denken. Es war, als hätte jemand alle positiven Dinge aus meinen Leben verbannt, sie einfach rausgestrichen, als wären sie nie passiert. Ich erinnerte mich an die Entführungen, und wie ich jedes mal noch knapp davongekommen bin, außer letztes mal. Letztes mal war es nur Glück, dass Mr. Richards so leichtgläubig war. Doch ob ich nächstes mal genau so schnell entkommen könnte? Höchstwahrscheinlich nicht, dennoch besteht immer diese kleine Hoffnung. Wieso dachte ich überhaupt, dass es ein nächstes mal gab? Vielleicht kann ich jetzt endlich mein Leben normal weiter leben, so, wie es vorher war. Bevor all das passiert ist. Jedoch könnte das dann auch heißen, dass ich niemals meine Freunde, geschweigen denn meinen Bruder kennengelernt hätte. Doch was, wenn es wirklich besser so wäre? Es ist so viel passiert. Gute und Schlechte Sachen, aber würde ich mir wünschen all das wieder zu verlieren? Ich glaube, ich würde das nicht wollen. Auch wenn eigentlich alles grad aus dem Ruder läuft, ist mein Leben toll... oder? Früher, da war alles noch gut. Ich hatte nie wahre Freunde, doch ohne sie konnte ich auch überleben, also wieso jetzt welche haben? Eigentlich habe ich alles, was ich brauche. Ein Dach über dem Kopf und eine Familie, die mich liebt. Jedoch würde ich Isi vermissen und Connor, Jonas und sogar den super eingebildeten Jayden, vor allem könnte ich doch genau jetzt nicht die einzige Person verlassen, die mir so viel bedeutet. Tut er das überhaupt? Mag ich ihn? Als Freund ja, aber so sehr? Er ist nett, charmant und gutaussehend, dass gebe ich zu, aber mag er mich? Sieht er mich als Freundin oder schon mehr, als das? Die Zeit in der wir wegwahren habe ich ihn ein bisschen besser kennenlernen dürfen, als manch anderer. Er ist abgesehen von seinem Aussehen lustig und mitfühlend und ein wahrer Gentleman. Er kann gemein sein, aber wenn er dich leiden kann, dann kommt auch sehr schnell eine Entschuldigung. Von außen ist er nur der gutaussehende Charmeur, doch wenn sie alle ihn ein bisschen besser kennen, sowie ich, dann wüssten sie, dass er mehr ist, als nur der Aufreißer der Schule. Ich hätte noch viel mehr, was mich gerade beschäftigt, doch wenn ich einmal richtig in Gedanken bin, dann komme ich nie wieder da raus. Ich könnte noch ewig drüber nachdenken, doch ich musste mal etwas anderes machen, als immer nur nachdenken. 

Ich stieg aus meinem Bett und lief müde runter in die Küche. Erstmal schaute ich in den Kühlschrank, doch ich fand nichts, was mir entsprach. Ich wusste nicht, auf was ich Lust hatte, bis mir etwas einfiel, dass ich lange nicht mehr gegessen hatte. Rührei, mit Speck und Toast. Tost hatten wir noch eine Packung, doch den Rest nicht mehr, weshalb ich schnell einen Abstecher im Supermarkt machte. Bepackt mit Geld, meinem Hausschlüssel und meinem Handy ging ich los, um zum Supermarkt zu laufen. Es war heute relativ frisch draußen, da wir uns langsam aber sicher dem Herbst näherten. Ich trug nur eine graue Jogginghose und ein T-Shirt, weshalb ich ein wenig fror und leichte Gänsehaut bekam. Also legte ich einen Schritt zu und erreichte in kürze den Supermarkt. Ich suchte mir die Eier und den Speck zusammen, womit ich dann an die Kasse ging, an der ein bekanntes Gesicht war. Lächelnd ging ich auf ihn zu und legte meine Sachen aufs Band. Es war zwar schon Mittags, doch hier war fast nichts los, außer ein paar älterer Leute. 

"Hey Emilia, wie geht's dir?", fragte Jonas mich, woraufhin ich ihm meinen Kopf zudrehte. "Hi Jonas! Bisher geht es mir gut und selbst?" "Auch", ich lächelte ihn an, was er mir gleicht tat und dann bezahlte ich, doch bevor ich gehen konnte zog er mich am Arm zurück. Er war ein gutes Stück größer als ich, weshalb ich zu ihm aufsehen musste. "Was gibt's denn noch?" "Ehm, du, also hättest du eventuell die Nummer von Connor, weil ich hab sie noch nicht und da dachte ich vielleicht hast du sie ja, weil ihr ja so gut miteinander seid und-", ich fing an zu lachen, woraufhin er mich verwirrt ansah. "Was ist so lustig?", ich beruhigte mich und fragte ihn nach einem Zettel und einem Stift. Darauf schrieb ich seine Nummer und umrandete das ganze mit einem dicken, großen Herz. Grinsend gab ich es ihm zurück, worauf er mich leicht verlegen und grinsend ansah. 

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