Kapitel 34

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Ich saß heute morgen noch kurz an meinem Schreibtisch, um schon mal ein paar Dinge in mein Notizbuch zu schreiben, die noch zu erledigen waren. Denn morgen war ein großer Tag, für welchen ich schon heute viel zu erledigen hatte. Ich musste gähnen, denn ich war noch so müde, doch ich hatte nur noch einen Tag Schule und dann war eh Wochenende, dann noch eine Woche und ich hatte Ferien. Endlich! Für heute zog ich mir eine helle Jeans an, die etwas weiter war und einen Pullover, drunter hatte ich auch noch ein T-Shirt, damit es nicht zu kalt wurde. Schnell stürmte ich die Treppe runter, an welcher Jave schon wartete. Ich packte mir eine Box ein, in der wahrscheinlich etwas zu essen drin war und zog meine Schuhe und eine Jacke an. Zusammen stiegen wir ins Auto, in welchen auch schon Samuel wartete. Ich machte das Radio an und sang ein bisschen zur Musik mit, hörte von meinen beiden Brüdern jedoch nur ein genervtes Schnauben. Wir setzten zuerst Samuel ab und fuhren dann zu meiner Schule.

"Hast du schon irgendwas vor heute?", ich bekam einen kurzen Blick von Jave ab, der mich fragend anblickte. Ich musste kurz überlegen. Ich wollte mich heute mit Elijah, Jay, Con und Isi nach dem Basketballtraining der Jungs treffen, um mit ihnen ein paar Kleinigkeiten zu planen. "Ich treffe mich heute mit den anderen", kürzte ich meine Überlegung ab, was mit einem Nicken seinerseits abgesegnet wurde. "Ich habe gehört, du gehst zum Cheerleading?", oh je, dass hatte ich ja ganz vergessen. "Nein, ich habe mich abgemeldet, viel zu arrogant", er lachte leise und fuhr weiter.

Ich stieg aus dem Auto und wank meinem großen Bruder noch zu, bis er vom Parkplatz gefahren war. Dort wurde ich auch schon von den anderen Empfangen. "Nach dem Basketballtraining im Café?", erkundigte ich mich direkt in der Runde. Alle nickten wissend und dann hörte ich die Schulglocke. Ein genervter Laut entkam mir und sofort machte ich mich mit Con aus dem Staub. Wir rannten schon fasst, den in den ersten beiden Stunden wurden wir von Frau Marth unterrichtet. Ich hasse diese Frau und eigentlich hasse ich niemanden. Wir betraten leise den Klassenraum, in der Hoffnung, sie würde uns nicht hören, denn wir waren eine Minute zu spät. Bei anderen Lehrern, gar kein Problem, doch sie war ein ganz anderes Level. Au Zehenspitzen tappten wir zu unseren Plätzen, doch es musste so kommen.

Sie räusperte sich direkt hinter uns. "Mrs. Torres und Mr. Johnson. Sie sind zu spät! Ich lasse es dieses Mal noch durchgehen, aber nächstes Mal gehen Sie beide zum Direktor!", sie ging wieder zum Lehrerpult und ich sah ihr angewidert hinterher. "Ja, Madame!", sagten wir zeitgleich. Ihr ernst? Der Direktor? Er würde uns niemals für etwas so sinnloses Bestrafen, wir sind nur eine Minute zu spät gewesen. Das können ja nur zwei super gute Schulstunden werden. Ihr Unterricht war so langweilig, sie machte nie einen Spaß oder zeigte uns ein kleines Erklärvideo. Jeder musste immer direkt wissen, was sie gerade erklärt hatte. Wenn es jemand nicht wusste, dann musste derjenige Zusatzaufgaben machen und diese am nächsten Tag vorstellen, wenn man es jedoch vergessen hatte, dann wurden die Aufgaben verdoppelt. Ich fand es einfach nur schwachsinnig. Sie machte wegen jeder Kleinigkeit immer so ein Fass auf.

Die fünf Minuten, vor Unterrichtsende waren gekommen. Ich war schon so froh, dass ich diese Frau gleich nicht mehr sehen müsste. Danach haben wir Musik. Musik war ein tolles Fach. Vor allem, da wir es ja jetzt mit der anderen Klasse hatten. Da dachte ich direkt wieder daran, dass ich ja ein Klavierstück üben musste, jedoch konnte ich es mit Elijah lernen. Mir wurde mit einem Mal so warm und ich war aufgeregt, ihn gleich zu sehen. Habe ich etwas im Gesicht? Vielleicht sollte ich noch einmal auf Toilette gehen, um nach zu sehen, dass ich gut aussah. Ich seufzte, wieso machte ich mir immer solche Gedanken? "Kommst du?", Con pikste mir die ganze Zeit schon in die Seite, da ich irgendwie den Gong verpasst hatte. War ich so lange in Gedanken? Zufrieden packte ich meine Sachen zusammen und folgte meinem besten Freund zum Musiksaal. Mit einem Mal wurde mir wieder warm und ich bekam ein leichtes Kribbeln im Bauch. Hatte ich jetzt etwa Hunger oder was? Die Musiklehrerin erklärte noch einige Dinge, die zu klären waren, wie zum Beispiel, dass am besten nicht jeder das selbe Lied lernen sollte, sodass wir noch ein bisschen Abwechslung hatten. Ich setzte mich an einen Tisch und schaute mir ein paar Tutorials an, welche Lieder am einfachsten waren. Ich entschloss mich einfach für "Never Ending Story", von Limahl. Mir gefiel das Lied, genauso, wie der Film. Mitsamt dem Youtube-Tutorial setzte ich mich an eines der Klaviere und Fing an einzelne Noten zu spielen, wie im Video abgebildet. Es hörte sich leider nicht gut an, doch dies bekam nur ich mit, da der Raum voll von den Geräuschen, der Instrumente geprägt war. Zwei Hände griffen an meinen Seiten vorbei, an die Tasten des Klaviers und spielten meine Melodie. Ich schaute auf in blickte in ein paar moosgrüner Augen. "Angeber!" Der Beschuldigte zuckte nur unschuldig mit den Schultern und grinste mich an. Ein Grinsen, welches ich immer sehen könnte. Dann kamen seine Grübchen zum Vorschein und seine weißen, geraden Zähne. "Was starrst du denn so?", leicht peinlich berührt drehte ich mich wieder um und starre auf das Klavier. "Es ist besser, wenn du einfach deine Finger immer am Klavier lässt, dann kommst du leichter an die einzelnen Tasten ran", der warme Atem an meinem Ohr, dieses leise flüstern, das Bauchkribbeln, mein unregelmäßiger Atem und dieses wohlig, sichere Gefühl. "Schau, so", er nahm meine Hände in seine und platzierte sie so, dass ich leichter an die Tasten kam. Ich konnte das Lied nun schon ein bisschen besser spielen. Es war noch nicht perfekt, aber doch schon ganz gut. Ich drehte mich um, um ihm ein High-Five zu geben, doch er war nicht mehr da. Allgemein fiel mir auf, dass das Klassenzimmer, bis auf ein paar einzelne Leute schon fast ganz leer war. Ich hatte den Gong doch nicht etwa schon wieder verpasst? Was ging nur in meinem Kopf vor in letzter Zeit. Ich schnappte mir meinen Rucksack und ging dann in die Cafeteria. Dort setzte ich mich zu meinen Freunden und schaute mich um, doch Elijah war nicht da, etwas enttäuscht packte ich mein Essen aus. "Suchst du jemand Bestimmtes?", fragte Con neugierig und zwinkerte mir zu. Lachend schüttelte ich den Kopf. Ich nahm als erstes den Riegel aus meiner Box und biss einmal ab, bis ich wieder mit Fragen bombardiert wurde. "Wann weihst du uns endlich in deinen großen Plan ein?", kam von dem einen. "Wie genau läuft die ganze Sache ab?", kam von dem anderen. "Leute, lasst die Arme doch erstmal ankommen und hört auf, sie auszufragen!", Isi setzte sich neben ihren Bruder und stoppte die Rumfragerei. Ich sortierte erstmal die Fragen und überlegte, was ich darauf antworten könnte, während ich noch einen Bissen von meinem Riegel nahm. "Also, ich dachte, vielleicht könnten wir uns nach dem Basketballtraining im Café treffen und da weiter besprechen, dann kann ich mir noch ein paar Notizen schreiben und mir die Dinge noch genauer überlegen", alle nickten einverstanden und den Rest der Mittagspause redeten wir über andere Dinge, wie Schule und so. Nach der Pause hatte ich noch eine Stunde Physik und zwei Stunden Chemie mit Con. Es war ganz lustig, da wir in beiden Fächern experimentieren durften und es war immer toll auch mal etwas praktisches machen zu dürfen. 

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