Chapter Nine

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Kai
14.02.2021, London

Julian saß neben mir auf der Couch, kuschelte sich von der Seite an mich heran, während mein Kopf auf seinem lag und seine noch nassen, blonden Haare mich leicht an Hals kitzelten.

Nach einer langen und ausgiebigen Dusche hatten wir gefrühstückt und es uns auf der Couch gemütlich gemacht. Julian trug dabei, genauso wie ich, durchgehend ein Lächeln auf seinem Gesicht und auf seinen Wangen bildeten sich kleine Grübchen, welche so unglaublich niedlich aussahen.

Zwischen uns war es still, durch einige offene Fenster konnte man ein paar Vögel zwitschern hören und der Fernseher lief leise im Hintergrund, allerdings achtete ich tatsächlich gar nicht auf diesen, denn meine ganze Aufmerksamkeit lag tatsächlich auf Jule.

Ich zog regelmäßig den Körperduft meines Freundes ein und genoss dieses zutiefst. Es beruhigte mich und brachte mich immer in eine Art Trance, in der ich einfach die Situation genoss und die Anwesenheit meines Freundes.

Der Ältere hatte sich einen Pullover von mir gekrallt und sich diesen übergezogen. Aufgrund unserer unterschiedlichen Körpergrößen hatte ich auch größere Oberteile als Julian und deswegen sah es nochmal niedlicher aus, wenn er meine Sachen trug, die ihm definitiv ein paar Nummern zu groß war.

Allerdings würde dieses später sicherlich auch praktisch sein, wenn der Bauch von Julian beginnen würde zu wachsen.

„Worüber denkst du nach, Harvey?", fragte Julian plötzlich und drehte seinen Kopf so zu mir um, dass ich sein Lächeln erkennen konnte und mein Herz begann schneller zu schlagen.

Auch auf mein Gesicht schlich sich ein Lächeln und ich zog ihn nochmal näher an mich heran, was eigentlich so gar nicht mehr möglich war.

„Über dich.", antwortete ich simpel und drückte meine Lippen kurz und sanft auf die warme Haut an seinem Hals. Ich erkannte perfekt, wie rot mein Freund wegen dieser Worte wurde und wie beschämt es ihn machte.

„Man Kai.", meckerte er leise lachend und vergrub seinen Kopf, nachdem er sich kurz gedreht hatte, in meiner Brust. „Ich hasse dich.", brummte er noch, was mich nur zum Lachen brachte und ich strich kurz über den Kopf meines blonden Freundes.

„Wir beide wissen genau, dass du mich liebst.", säuselte ich in seine Ohren und legte meine Arme enger um ihn herum. „Manchmal hasse ich, dass du immer recht hast.", nuschelte Julian dann und drehte seinen Kopf, sodass er unsere Lippen sanft miteinander verbinden konnte.

„Ich hab, ansässig zum Valentinstag, natürlich noch eine Überraschung für dich.", teilte ich ihm nach dem Kuss mit und grinste ihn an. Ich konnte deutlich erkennen, wie die Augen meines Freundes begannen zu strahlen.

Doch dann veränderte sich sein Gesichtsausdruck augenblicklich und ich erkannte, wie sich seine blauen Äuglein langsam mit Wasser füllten. „Hey Jule, was ist los?", fragte ich besorgt und zog ihn sofort in meine Arme, näher an mich heran.

Mein Freund schluchzte leise in meinen Pullover und krallte sich an mich, während ich weiterhin ruhig über seinen Rücken strich und immer wieder leichte Küsse auf seinen blonden Haarschopf drückte.

„Beruhige dich, Schatz.", hauchte ich leise und versuchte ihn dadurch irgendwie zu beruhigen.  Ich wusste wirklich nicht, was mit auf einmal los war und warum er jetzt so traurig war und weinen musste. „Bitte, Juli. Atme tief durch und beruhige dich.", hauchte ich erneut und versuchte seine Tränen zu stoppen.

Langsam beruhigte sich Julian, sein Körper entspannte sich wieder und er sah zu mir in die Augen. Langsam strich ich über seine nassen Wangen und wischte die nassen Tränenspuren von ihnen.

𝖸𝗈𝗎 𝖺𝗋𝖾 𝗆𝗒 𝖿𝖺𝗆𝗂𝗅𝗒 | 𝖡𝗋𝖺𝗏𝖾𝗋𝗍𝗓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt