Chapter Seven

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Kai
13.02.2021, London

„Es tut mir jetzt schon leid.", murmelte ich und blickte zu meinem Freund, wie er neben mir auf dem Bürgersteig lief.

Wir beide waren, nachdem ich vorgestern der Mannschaft mitgeteilt hatte, dass wir beide Nachwuchs erwartete, zu einem spontanen Mannschaftsessen eingeladen worden, welcher bei Reece zu Hause stattfinden sollte.

Natürlich wollten sie alle unbedingt, dass Julian mit mir kommt und ich hatte ihren Wunsch erfüllt und Jule direkt während dem Training angerufen und gefragt, ob der heutige Tag bei ihm passte.

Das Jubeln war groß, als mein Freund leicht verwirrt zugab, dass er nichts für heute geplant hatte und fragte, was ich denn geplant hatte.

Die etwas spontanere Idee vom Mannschaftsabend fand mein Juli natürlich auch sehr toll und er freute sich tatsächlich auf die Quatschköpfe, mit denen ich in einer Mannschaft war.

Natürlich hatte ich Reece ebenfalls erzählt, auf was er bei der Auswahl des Essens achten müsste. Das Sushi nicht klappen würde, war dem Engländer auch klar, aber am besten stellte er auch keinen starken Kaffee oder irgendwelche stark Gewürzten Gerichte vor meinen Freund, da dieser in der letzten Zeit wirklich schnell von sowas übel wurde.

Und da es, wenn dann nur Alkoholfreies Bier auf den Mannschaftsabenden ging – vor allem wenn es mitten in der Saison war – sollte es sich als kein Problem herausstellen, dass Jule nicht vielleicht aus versehen irgendwelche alkoholischen Getränke trank.

„Mach dir nicht so einen Kopf, Harvey. Ich hab mich mit den Jungs doch super unterhalten und sie schienen wirklich nett zu sein.", kicherte Jule leise und wollte mich ganz augenscheinlich beruhigen.

„Ich möchte nur nicht, dass du dich fehl am Platz fühlst oder überfordert bist. Du sollst keinen Stress haben, Juli.", strich ich über seinen Handrücken und zog ihn vorsichtig hinter mir her, sodass wir auf das Grundstück von dem Außenverteidiger gehen konnten.

„Es wird alles gut gehen, Kai.", sagte Julian und blickte mir in tief die Augen, als wir vor der Haustür standen.

Sein Gesicht kam meinem Näher, ich spürte seinen Atem in meinem Gesicht und dann spürte ich auch schon seine Lippen auf meinen.

Ein wunderschönes, kribbelndes Gefühl machte sich in meinem Körper breit und ich zog Julian nochmal näher an mich heran, seufzte leise und spürte auch seine Hände in meinem Nacken.

Die Handschuhe an seinen Händen kratzten leicht ungemütlich an meinem Nacken, aber wirklich mitbekommen tat ich das ganze nicht.

„Du solltest deine Haare übrigens öfter mal umgemacht lassen, steht dir.", grinste Julian mich an und strich nochmal durch die braunen Haare auf meinem Kopf.

Leicht wurde ich rot, jedoch sagte ich nicht viel und drückte ganz nebenbei die Klingel.

Es dauerte kurz, doch dann wurde die Haustür vor uns geöffnet. Aber anders als ich es erwartet hatte, steckte Ben seinen Kopf durch die Tür und sein Gesicht hellte sich automatisch auf, als er uns beide erkannte.

„Kai, Jule! Schön, dass ihr da seid!", rief Ben uns entgegen und riss nun die Tür ganz auf, sodass wir aus der Kälte heraustreten konnten und endlich in das warme, einladend riechende Haus treten konnten.

Es roch wirklich himmlisch und in diesem Moment hätte mein Magen mit Sicherheit lautstark geknurrt, als ich meine Jacke gerade ausgezogen hatte.

Der Engländer, der uns die Tür geöffnet hatte, hatte soeben meinen Freund in die Arme gezogen und begrüßte diesen, wie er es bei eigentlich jedem Tat, mit einer kleinen, freundschaftlichen Umarmung.

„Wie geht's dir, Julian?", fragte Ben auch sofort und verwickelte meinen Freund in ein Gespräch, während wir zu dritt zu den anderen liefen.

„Hey Leute.", grinste ich die anderen an und zog somit die volle Aufmerksamkeit auf mich und meinen Freund. 

Alle Gespräche waren automatisch verstummt und sie kamen alle mit einem breiten Lächeln auf uns zu. „Hey Guys!", rief Mason lautstark und kam auch direkt auf uns zu und umarmte sowohl mich als auch Julian.

„Wie geht's?", fragte Timo meinen Freund, als der Deutsche bei Julian angekommen war. Mich riss Mason sofort in ein Gespräch.

„Und, wie benimmt sich Kai so?", fragten meine Mitspieler sogleich meinen Freund und sorgten dafür, dass ich seufzend den Kopf schüttelte.

„Mal so, mal so.", grinste Julian leicht, was die anderen auch zum Lachen brachte.

„Wir haben euch übrigens die Plätze frei gehalten.",  deutete Reece auf die beiden freien Plätze zwischen Mason und Ben und ich ließ mich, wie Julian, auf den Stühlen nieder. 

„Was soll das denn heißen?", fragte ich und grinste spielerisch zu meinem Freund. Jule grinste, seine Augen blitzten und ich wusste jetzt schon, dass er gleich etwas erwidern würde.

„Dass weißt du ganz genau, mein Schatz.", tätschelte er meine Schulter und spitzte seine Lippen, um mir einen Kuss zuzuwerfen.

„Achso, Guys, wir haben noch ein Geschenk für euch.", gluckste Ben dann und hauchte Timo neben ihm kurz einen kleinen Kuss auf die Wange, was diesen etwas dümmlich Grinsen ließ.

Als Mason begann ebenfalls zu grinsen und aufstand, um mit Reece kurz in einen anderen Raum huschte, blickte ich verwirrt zu Ben.

„Also, wir wissen das ja mit Mini-Bravertz und da dachten wir uns, dass wir euch ein kleines Geschenk machen können.", grinste der Engländer uns entgegen und ich konnte deutlich spüren, wie auf mein blonder Freund neben mir nervös wurde.

„Tada!", riefen Mason und Reece im Einklang und hielten plötzlich etwas hoch.

Ein blau-weißes Chelsea Trikot, mit besonderer beflockung. Neben der Nummer 48, welche unsere beiden Rückennummern zusammen addiert war, stand darüber tatsächlich Mini-Bravertz. Zudem hatten auf dem Rücken meine ganzen Mitspieler sowie das Trainerteam unterschrieben. Dazu lag auch noch ein blauer Brief mit dem Logo der Blues.

„Wow, Leute.", machte Julian neben mir große Augen.

„Das war doch wirklich nicht nötig gewesen. Es ist wirklich sehr lieb von euch und Julian und ich freuen uns auch wirklich sehr darüber, dass ist fantastisch. Ich weiß gar nicht, wie-", fing ich an zu brabbeln und überforderte meine Freunde wohl ziemlich.

„Was Kai damit sagen will, ist Dankeschön.", unterbrach mein Freund mich grinsend und ich nickte erstaunt.

——

„Müde?", fragte ich leise und strich Julian über den Rücken, nachdem ich meinen Arm um ihn geschlungen hatte.

Die kühle Nachtluft peitschte uns leicht ins Gesicht und die Straßenlaternen beleuchteten den Gehweg vor uns.

Julian lachte leise neben mir und nickte leicht mit dem Kopf. In seiner Hand hielt er die Tüte, in welcher das Geschenk für uns beide drinnen war.

„Etwas, heute war wirklich anstrengend.", seufzte mein Freund neben mir leise und schmiegte sich von der Seite an mich.

„Hast du für morgen eigentlich was geplant?", fragte mich Julian und kam damit auf ein vollkommen neues Thema. Zuerst musste ich mal nachdenken, was morgen überhaupt war, bis ich dann bemerkte, dass morgen am 14.02 Valentinstag war und ich in der Tat etwas für Jule und mich geplant hatte.

„Dass wirst du morgen erfahren.", grinste ich und drückte meine Lippen kurz auf seine rote Wange.

„Also hast du etwas geplant.", stellte Julian trocken fest und ich konnte nur seufzen, weil er mich so gut kannte.

„Man Jule, ich kann dir nie Überraschungen machen.", murrte ich lachend und auch der Ältere konnte sich ein helles Lachen nicht verkneifen.

„Als ob es andersrum nicht genauso wäre.", gluckste Julian leise und lehnte sich im Gehen an mich.

„Ich liebe dich wirklich."

„Ich dich doch auch, Harvey."

[1200 Wörter]

𝖸𝗈𝗎 𝖺𝗋𝖾 𝗆𝗒 𝖿𝖺𝗆𝗂𝗅𝗒 | 𝖡𝗋𝖺𝗏𝖾𝗋𝗍𝗓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt