Chapter Eighteen

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Julian
29.05.2021, Portugal

Gespannt blickte ich immer wieder zu der großen Anzeigetafel und wartete mit schnell klopfendem Herzen darauf, dass die Nachspielzeit der Partie endlich abgelaufen war und der Schiedsrichter die Pfeife in seinem Mund benutzte.

Meine Hände zitterten leicht, während ich die letzten Minuten des Spiels beobachtete, welches bis jetzt viel zu aufregend für mich war.

Das Champions League Finale war etwas großes – es war gigantisch.

Und mein Freund, mein Verlobter hatte es geschafft mit seiner Mannschaft zu diesem zu kommen und alleine das war unglaublich genug.

Die Tatsache, dass er es bis hier hin gebracht hatte, war wunderschön und ich war so stolz auf den Papa unseres ungeborenes Kindes.

Und tatsächlich hatte er das Tor geschossen, was die Partie womöglich entscheiden würde.

Chelsea führte mit einem Tor und seitdem versuchten sie irgendwie die Versuche von Manchester City abzublocken, welche manchmal etwas zu aggressiv waren.

Aber verübeln konnte ich es ihnen nicht.

Immerhin war es nicht leicht in so einem wichtigen Spiel hinten zu liegen und es vielleicht auch zu verlieren. Es war frustrierend, aber ich freute mich umso mehr für meinen Freund, der alles auf dem Platz gab.

Mein Körper war gefüllt mit Freude und ab und zu lag meine Hand auf dem Babybauch, der sich in den letzten Wochen schon prächtig entwickelt hatte.

Der dunkle Nachthimmel war über dem Stadion klar erkennbar, allerdings konnte ich die Sterne nur erahnen. Aber darauf fokussierte ich mich auch gar nicht, immerhin war mein Verlobter in diesem Moment viel wichtiger, als alles andere auf der Welt.

Und er machte gerade ein tolles Spiel.

Das kleine, heranwachsende Kind in meinem Bauch würde sicherlich stolz auf seinen anderen Papa sein, das spürte ich.

Ich war bereits in der 22. Schwangerschaftswoche und ich versteckte meinen gewachsenen Bauch schon unter einen oversize hoodie meines Freundes, welchen ich ihm beim packen geklaut hatte.

Bei unserem letzten Ultraschalltermin hatte uns unser Arzt mitgeteilt, dass er nun eigentlich das Geschlecht erkennen müsste, aber unser kleines Wunder hatte sich noch nicht viel gezeigt und sich immer irgendwie versteckt, sodass wir das Geschlecht noch nicht wussten.

Allerdings hatten Kai und ich uns sowieso dazu entschieden, dass wir eine Gender Reveal Party mit unseren engsten Freunden und Familie planen würden und das Geschlecht eine Überraschung sein würde.

Jubeln stand ich auf, als ich dann endlich den ersehnten Pfiff des Schiedsrichters hörte und klatschte wie wild in meine Hände.

Ich strahlte, meine Mundwinkel taten schon etwas weh, weil sie so weit oben standen.

Mein Herz wurde warm, als ich von weitem erkennen konnte wie Kai glücklich auf die Knie sank.

Mein Bauch kribbelte und mein Körper war gefüllt mit stolz.

Es traten sogar leichte Tränen in meine Augen und ich musste mir ein Schluchzen unterdrücken. Ich war schon immer stolz auf Kai gewesen, egal wann. Aber dieser Moment übertraf wirkliche alles.

Meine Hand lag auf meinem Bauch, während ich sanft darüber strich und irgendwie versuchte meine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen.

Das wohl besonderste war natürlich, wie sie mit ihren goldenen Medaillen um den Hals die riesige Trophäe in den Nachthimmel streckten. Wie das Feuerwerk hinter ihnen explodierte und auch die, durch Corona nicht so zahlreichen Fans feierten mit.

𝖸𝗈𝗎 𝖺𝗋𝖾 𝗆𝗒 𝖿𝖺𝗆𝗂𝗅𝗒 | 𝖡𝗋𝖺𝗏𝖾𝗋𝗍𝗓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt