12. Kapitel

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Kapitel 12

"Du schaust so traurig aus", sagt Minho, schaut kurz zu seinem besten Freund, eh er weiter die Windel seiner Tochter wechselt.
Hyunjin in der Zeit lehnt sich müde gegen den Türrahmen, hat noch kein Wort gesprochen.
Warum er zu Minho gegangen ist, weiß er selbst nicht wirklich.
Sicherlich wollte er einfach nur nicht mehr allein sein, nicht mehr nachdenken wollen.
Tief atmet er durch, versucht seinen besten Freund ein wenig an zu lächeln.
Doch kann er es nicht.
Er schafft es einfach nicht.
Dafür schmerzt sein Herz ihm zu sehr.
Viel zu sehr.
"Magst du darüber reden?", fragt Minho, zieht seiner Tochter die Hose wieder an, hebt sie hoch und küsst ihre Wange.
Kichernd sieht sie ihn an, strampelt dann.
Sie möchte runter, durch die Wohnung laufen und am liebsten alles erkunden.
Es ist immer wieder faszinierend zu sehen wie Kinder etwas zum ersten Mal sehen, vollkommen fasziniert davon sind.
Etwas was Menschen schon tausendmal gesehen haben, inspizieren kleine Kinder nur zu gern und stellen viele Fragen.
Minho freut sich jetzt schon auf das Fragealter seiner Tochter, auch wenn er manchmal zur Weißglut gebracht werden wird.
Aber freut er sich schon ihr alles zu beantworten.
Man braucht viel Zeit für ein Kind.
Nur so kann es viel lernen.
Man sollte Kinder nicht hetzen.
Das werden sie schon viel zu früh.
Spätestens in der Schule.
Lächelnd setzt er sie ab, schaut seinem kleinen Windelarsch nach, eh er wieder zu Hyunjin schaut.
"Also? Magst du darüber reden was dich belastet?"
Hyunjin zuckt nur mit den Schultern, geht mit Minho in die Küche.
Der ältere wollte sich jetzt dem Mittagessen widmen, das weiß er nur zu gut.
Wenn er am Wochenende frei hat, dann kocht er gern zum Mittag und auch zum Abendessen.
Meist gibt er Hyunjin auch etwas mit.
Keine Ahnung wie er selbst in seiner Wohnung überlebt.
Sie ist das reinste Chaos.
Überall liegen Kunstutensilien herum, sowie Kleidung und Pizzakartons.
Er ist eindeutig nicht gemacht um allein zu leben.
Seinen Abwasch hat er seit Wochen auch nicht mehr gemacht.
Nur sein Badezimmer putzt er um sich nicht all zu dreckig zu fühlen.
Auch wäscht er jeden Tag etwas Wäsche.
Zwar könnte er sich auch locker neue kaufen.
Aber wozu?
Es gibt Waschmaschinen und wenn er schon eine hat kann er die benutzen.
Ein Wunder das Chris in diesem Chaos mit ihm geschlafen hat.
Bei dem Gedanken an dem Tag, zuckt er ein wenig zusammen, spürt den Schmerz durch seinen gesamten Körper gehen.
Warum schmerzt es auch nur so scheiße stark?
Ist es, weil er Chan noch immer liebt?
Ist es, weil Chan ihn einfach nach dem Sex allein gelassen hat?
Klar, er war selbst ein Arsch zu ihm.
Was hat er denn gedacht?
Das der ältere bei ihm bleibt, wenn man wieder mal ein Arschloch zu ihm ist?
Warum ist er auch nur so?
Wieso sind sie auch nur im Bett gelandet?
Jetzt ist alles nur noch komplizierter...
Und jetzt leidet er wieder genauso viel wie am Anfang ihrer Trennung.
Das kann doch nicht gut laufen...
Ach egal..
Erzählt er Minho jetzt die Kurzfassung, muss es endlich los werden.
Sonst würde er noch komplett durch drehen.
"Ich habe mit Chan geschlafen..vor vier Tagen... Eigentlich wollten wir miteinander reden, aber irgendwie ist es darin geendet, das wir nicht geredet sondern miteinander geschlafen haben. Es war wundervoll und perfekt. Ich habe es wirklich vermisst, aber plötzlich war es wieder vorbei. Kaum habe ich realisiert was passiert ist, war ich ein Arschloch zu ihm. Kurz darauf ist er einfach gegangen und seid dem haben wir keinen Kontakt mehr miteinander...Ich habe es wieder einmal geschafft alles kaputt zu machen."
"Nicht nur du bist Schuld an der Situation, Hyunjin. Gib dir nicht für alles die gesamte Schuld. Es sind zwei Personen die Sex eingehen. Ihr beide wolltet den Sex. Also seid ihr beide schuld an dieser Situation.", sagt Minho, legt das Messer auf sein Brett, blickt zu seinem besten Freund, welcher sich wie ein Häufchen Elend an den Tisch gesetzt hat.
"Und ihr beide liebt euch. Sehr sogar. Also warum macht ihr es so kompliziert? Was ist nur passiert, Hyunjin?"

  - Ich war ein riesen Arschloch zu ihm...Ein Wunder das er sich das mehr als ein Jahr lang angetan hatte..Im letzten Jahr unserer Beziehung wusste ich nichts mehr, war vollkommen am Ende und hab alles an Chris ausgelassen. Solange, bis ich selbst ihn endgültig zerstört habe. Noch mehr, als er es gewesen war...-

If we have each other (Minsung) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt