Kapitel 6

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Rasch steigt Tae im Dunkeln aus dem Bett und verlässt hastig sein Zimmer, um Richtung Bad zu laufen.

Seine Haut fühlt sich heiß an und er drückt seinen Handrücken gegen seine Stirn. Die Hitze und der Traum sitzen noch tief in seinen Knochen. Schläfrig und kaum bei Bewusstsein läuft Tae durch die dunkle Wohnung. Von seiner Umgebung nimmt er kaum etwas wahr, schließlich kennt er den Umriss seiner Wohnung bis ins kleinste Detail.

Doch plötzlich stößt er gegen eine kalte Wand und zuckt kurz zusammen. Er hört, wer es ist, bevor er ihn sieht. "Red?" Die Stimme weht wie eine kalte Brise in sein Ohr und Taehyung reißt seine Augen weit auf.

Es ist Jungkook, so kalt und dunkel wie seine Anwesenheit in Taehyungs Traum. Es wirft die Frage auf, ob es wirklich nur ein Traum gewesen ist... oder ob das hier gerade ein Traum ist. Ist das hier noch ein Traum?

Bei jedem weiteren Gedanken, der Taehyung in Lichtgeschwindigkeit durch den Kopf schießt, drückt es ihm die Luft aus der Brust, bevor er instinktiv die Phantomwunde an seinem Hals mit der Hand bedeckt und gleichzeitig sein Shirt runterzieht, um sein anderes, reales, Problem zu kaschieren.

Taehyung stolpert, als er versucht, sich vom Vampir zu entfernen, nur um zu spüren, wie sich eine eiskalte Hand um sein Handgelenk legt, die ihn stabilisiert.

"Bist du krank? Du siehst im Gesicht grüner aus als das rot, das ich mag", murmelt Jungkook leise und seine Stimme hinterlässt eine ungewollte Gänsehaut auf Taehyungs Körper. Tae schlägt seine Hand weg und schafft ein paar Meter Abstand zwischen ihnen.
"Warum bist du wach?!", fragt er defensiv.

Jungkook greift in seine Hosentasche und holt einen Schlüsselbund heraus. Demonstrativ lässt er sie zwischen ihnen baumeln. "Ich bin gerade von der Arbeit zurückgekommen", er wirft die Schlüssel auf den Esstisch. "Warum sind du wach? Um 4 Uhr morgens..."

Taehyung macht heimlich (nicht so heimlich) einen Schritt in Richtung Badezimmer. "Ich... muss etwas überprüfen...", lügt Taehyung. Die Wahrheit kann er ihm bestimmt nicht erzählen!

Jungkook neigt mit einem amüsierten Grinsen den Kopf und beobachtet, wie der Mensch fast schon von ihm wegrutscht. "Ich versichere dir, es muss nichts überprüft werden", grinst er und lässt demonstrativ seinen Blick zwischen Taehyungs Beine wandern. Taehyungs Wangen färben sich in ein dunkles rot.
"H-Hey! Guck nicht dorthin, du perverser! Und es geht nicht darum!", schreit Taehyung schon fast. Die Handfläche an seinem Hals durchnässt seine Haut mit Schweiß, aber er kann seine Hand nicht an seiner Kleidung abwischen, aus Angst, dass sein Hals verletzlich und ungeschützt bleibt und dem Vampir die Wunde so präsentiert.
"Das war auf beides bezogen", grinst Jungkook und zwinkert.

"Ich glaube dir nicht", sagt Taehyung, sauer. Jungkook kneift die Augen zusammen und beschließt, etwas Spaß mit dem Ganzen zu haben.
"Du willst mir nicht glauben, oder?" Taehyung beißt die Zähne zusammen und versucht, irgendwie zu Atmen und bloß nicht durchzudrehen. "Du willst, dass es echt ist, nicht wahr?" Jungkook tritt einen Schritt näher, um mit dem Handrücken die heiße Stirn des Menschen zu spüren.

Taehyungs Augen schließen sich unwillkürlich, als die kalte Berührung seine Haut entspannt. Wenn er nicht so schläfrig und fiebrig wäre, hätte er vielleicht seine Würde und Gelassenheit unter Kontrolle. Warum verhält er sich so? Und warum hat er keine Angst mehr?

"Es gibt nichts, was echt sein muss", bestreitet Taehyung. Jungkook zieht wieder eine Augenbraue hoch.
"Dann mach deine Hand weg...", fordert er. Taehyung schluckt.
"Was hat meine Hand hiermit zu tun?", stellt er sich dumm. Jungkook senkt das Kinn und blickt den Menschen aus schmalen Augen an.
"Du würdest deine Hand nicht dort lassen, es sei denn, etwas stimmt nicht, oder?"

Taehyung lässt die kalte Hand des Vampirs seine heiße und verschwitzte Hand über seinem Hals umschließen. "Komm... lass mich mal einen Blick drauf werfen...", flüstert Jungkook. Langsam löst sich seine nasse Handfläche von seiner Haut und verspürt eine unglaubliche Erleichterung von Jungkooks kalter Hand um seine eigene und der kühlen Luft, die seinen Hals berührt.

Mit freigelegtem Hals untersucht der Vampir den besorgniserregenden Bereich genau. Und genau wie Taehyung es zuvor gefühlt hatte, ist sie makellos. "Sieh mal an...", beginnt Jungkook, "makellos und unberührt."

Taehyung atmet auf, ob Erleichterung oder Enttäuschung, da ist er sich nicht ganz sicher. Obwohl seine Hand immer noch in der Handfläche von Jungkook verweilt. "Ist es nicht das, was du wolltest?", fragt Jungkook und setzt ein Lächeln auf, obwohl seine Stimme nur so vor Verspottung trotzt. Der Vampir verschränkt langsam ihre Finger miteinander, ohne, dass Taehyung bewusst darüber nachdenkt, was er da tut. Aber es fühlt sich so schön an. Diese Mischung aus Kälte und Hitze, die ihm ein flaues Gefühl im Magen bereitet.

Träumt er immer noch? Zu diesem Zeitpunkt ist er sich nicht mal ganz sicher, ob es überhaupt wichtig ist. Denn unabhängig von der Realität oder dem Traum sehnt er sich immer noch nach dem stürmischen Gefühl, das im vorherigen Traum in ihm aufgekommen ist. Taehyung sehnt sich nach dem Gefühl das Jungkook ihm gegeben hat.

"Da wir dieses Problem nun aus der Welt geschaffen haben... soll ich mich um das andere auch noch kümmern?", fragt Jungkook leise, fast schon lauernd, während seine Finger spielerisch mit dem Bund von Taehyungs Jogginghose spielen. Taehyung spürt, wie sich Jungkooks kalte Fingerspitzen langsam unter den Bund seiner Hose schieben. 
"J-Jungkook", stottert Taehyung leise und blickt aus halb geschlossenen Augen zu dem Vampir. Ihre Nasenspitzen streifen sich, so nah sind sie sich und Tae beobachtet ihn dabei, wie Jungkook sich auf die Lippe beißt. 
"Fuck, Taehyung", knurrt er und Tae spürt, wie sich Jungkooks andere Hand in seine Hüfte krallt, während die Fingerspitzen des Vampirs langsam weiter hinunter wandern. Er spürt Jungkooks Atem, der gegen seine Lippen prallt und weiß nicht, worauf er sich konzentrieren soll. Dem Verlangen nachzugeben ist groß... so groß...

Aber das hier ist kein Traum

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Aber das hier ist kein Traum.

Langsam zieht Taehyung sich in einer stotternden Bewegung von Jungkooks zurück. "Mmm, da sind diese roten Wangen, die ich so sehr liebe", flirtet der Vampir schamlos und zieht seine Finger zurück.

Taehyung stößt Jungkook in einer schnellen Bewegung von sich und obwohl der Vampir so viel stärker ist als der Mensch, lässt er es zu. "Geh ins Bett", ist alles, was Tae sagen kann.
"Vampire schlafen nicht, Red", sagt Jungkook mit einem verschmitzten Lächeln.

Taehyung wendet sich ab und geht zurück in sein Zimmer, wobei er die nervöse Röte seiner Wangen, wie so oft, nicht verbergen kann. "Dann sei nützlich und mach ein bisschen sauber, Arschloch", sagt er und versucht, lässig zu klingen. Seine Mission, im Bad zu verschwinden, hat sich hiermit auch erledigt - dabei ist sein Problem da unten nur noch größer geworden.

Als Taehyung geht, lacht Jungkook nur leise vor sich hin und beobachtet den Menschen, der praktisch schon zurück in sein Zimmer rennt. Er neigt seinen Kopf zur Seite und atmet leicht durch, bevor er das tut er, was ihm gesagt wurde. Er macht sich nützlich und putzt die Wohnung wie der gute Vampir Mitbewohner, der er ist.

Doch an alles, woran Jungkook denken kann, ist Taehyung. 

❀•ஓ๑♡๑ஓ•❀

Hehehe mit dem Smut müssen wir noch ein bisschen warten 🤭 hoffe das Buch gefällt euch schon mal bis hier ;)

My Roommate is a Vampire | TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt