Musik dröhnte aus unsichtbaren Lautsprechern und lies den Bass der sorgsam gewählten Musik auf meiner Haut vibrieren. Mit dem Rücken an Lorenzos Brust gelehnt, stand ich etwas Abseits der Tanzfläche, und beobachtete die anderen Gäste, während ich meine perfekt manikürten dunkelroten Nägel in einem regelmäßigem Takt gegen mein Glas klimpern lies.
An der Decke, hing ein imposanter Kronleuchter zwischen unzähligen schwebenden Kerzen, die dem gesamtem Saal etwas märchenhaft romantisches verliehen. Wären da nur nicht die Gäste. Die Gäste, deren Auren und Charaktere man nicht im Ansatz als romantisch bezeichnen konnte, bestanden sie doch aus dem purem Bösem.
Seelen so schwarz und dunkel, das ich die Sünden welche von den dazugehörigen Körpern ausgingen beinahe schmecken konnte. Was auch immer die Todesser zu feiern hatten, sie taten es ausgiebig.
Vor nicht einmal zehn Minuten war ich auf dieser Party erschienen, trug ein elegantes Minikleid, aus schwarzem Samt, das absolut nur so viel bedeckte wie nötig. Mein Kleid, das laut Lorenzo eher einem fetzten Stoff glich war rückenfrei, hatte durchsichtige Ärmel und wies eine reihe kleiner Diamanten an meinem Ausschnitt vor, die ein Vermögen wert waren.
Aber eine Malfoy zu sein, musste sich ja lohnen, von daher gab ich das Geld meines Vaters nur liebend gerne aus. Sehr zu seinem missfallen.
Ich grinste, den die Erinnerungen an meinen Vater, wie er sich aufgeregt hatte als er von Gringotts über den großen Betrag an Galeonen informiert wurde, welcher sich nun nicht mehr in seinem Besitz befand war mehr als nur amüsant.
Irgendwo in der Menge konnte ich den blonden Haarschopf meines Bruders entdecken, welcher uns anscheinend suchte, und mich schließlich durch einen uns auf ewig verbindenden magischen Blutzauber fand. Irgendwann in unserem drittem Schuljahr hatten wir uns über diesen informiert und ihn angewandt, um uns gegenseitig schneller zu finden, was um ehrlich zu sein genauso sinnvoll und gut wie nervig war.
Lorenzo hinter mir legte seine Hände um meine Hüfte und legte das Kinn auf meinem Kopf ab, als Draco uns erreichte. Auf meine Begrüßung hin erwiderte er nichts, starrte nur auf mein Kleid, bis ich letztendlich vor seinem Gesicht herumschnipste.
"Erde an Draco? Hallo?"
Kurz schüttelte er den Kopf, als würde er versuchen seine Gedanken abzuschütteln, dann sah er mich an. Und im Ernst, mein früheres Ich wäre jetzt mächtig eingeschüchtert gewesen.
Mein jetziges Ich sah ihm jedoch nur trotzig entgegen, und erwiderte ein amüsiertes: "Ist was?", da ich genau wusste, das etwas ist. Nicht das ich damit gerechnet hätte, ihm würde die Auswahl meines Outfits gefallen.
"Das kann unmöglich dein Ernst sein", stoß er dann aus, betrachtete mein Kleid verstört, doch ich hob nur die Augenbraue.
"Merlin Lana, wir sind auf einer fucking Todesserfeier und nicht auf einer Party im Gemeinschaftsraum", fluchte er dann, fuhr sich verzweifelt durchs Gesicht und seufzte.
"Soll ich das als eine Erlaubnis betrachten?"; gab ich nur grinsend zurück, woraufhin er aufstöhnte. "Nein verdammt. Oh Salazar, was wen Vater dich sieht?"
"Wenn wer wen sieht?", hörte ich eine allzu bekannte Stimme, bevor der dunkelbraune Lockenkopf hinter Draco sichtbar wurde, und uns verschmitzt angrinste. Exakt so lange bis er mein Kleid sah.
Dann grinste er noch mehr, und sah zu Draco der daraufhin noch verzweifelter wirkte, und schließlich ein: "Was mache ich nur falsch", murmelte, was die beiden anderen Jungs zum lachen brachte.
"Dreh dich mal", forderte Mattheo mich auf, als er sich wieder beruhigt hatte, und grinsend entfernte ich Enzos Hände von mir, um mich dann provozierend langsam im Kreis zu drehen, während ich überlegte ob das "Damn" von Mattheo oder das seufzen meines Bruders mein Ego mehr befriedigte.
Bevor ich überhaupt wieder richtig zu ihm sah, griff Mattheo nach meiner Hüfte, und zog mich mit dem Rücken an seine Brust, und presste sein Becken gegen meines.
Ich sah mit amüsiert hochgezogener Augenbraue zu Mattheo hoch als ich spürte wie er langsam aber sicher hinter mir hart wurde. Draco neben uns unterbrach uns mit: "Jemand was zu trinken?", und reichte uns dann jedem ein Glas teurem Feuerwhiskey vom Tablet eines Kellners der gerade an uns vorbeigelaufen war.
Mit zwei Gläsern Alkohol in der Hand, da ich ja bereits eines hatte, wollte ich gerade eines davon an Mattheo übergeben als es mir einfach aus der Hand genommen wurde.
Überrascht sah ich einem um einiges älterem Jungen als ich es war dabei zu, wie er das gesamte Glas mit wenigen großen Schlucken trank und es mir dann wieder zurück gab, bevor ich erkannte wer es war. Vor mir stand Lucifer Lestrange, der Junge dem ich mein Leben zu verdanken hatte.
"Schönes Kleid Lana, fast etwas lang meinst du nicht?", begrüßte er mich ironisch und lies seinen intensiven Blick schamlos an mir heruntergleiten, worauf ich nur mit einem kurzem Kichern antwortete.
"Du lässt sie so rumlaufen?", wandte er sich dann an meinen Bruder der nur mit: "Als ob sie es sich verbieten lassen würde", antwortete, was Luc zum grinsen brachte.
"Du gefällst mir immer mehr Kleine"
"Könnt ihr mal bitte aufhören alle gleichzeitig mit meiner Schwester zu flirten, während ich daneben stehe?!", fluchte Draco, und brachte uns zum lachen.
Die Stimmung war entspannt, und obwohl sich der Ballsaal des Berkshire Anwesens mit immer mehr dunklen und angsteinflößenden Auren füllte fühlte ich mich wohl, mit dem Rücken am wahrscheinlich gefährlichstem Magier in diesem Raum angelehnt.
Abgesehen von seinem Vater natürlich, doch der war nicht hier, das spürte ich an der noch vorhandenen wärme im Raum.
"Warum sind wir eigentlich hier?", warf Enzo die Frage in die Runde, welche die erste war, die ich ihm gestellt hatte, als ich angekommen war.
"Mein Va- der dunkle Lord möchte etwas ankündigen", antwortete Mattheo knapp, und niemand von uns hakte nach, den würde er noch etwas dazu sagen wollen, hätte er dies schon.
Wie auf Kommando veränderte sich die Atmosphäre im Raum schlagartig. Es war als würde mordlustiges Geflüster wie Nebenschwanden durch den Raum kriechen, wurde immer lauter während es im Raum kälter wurde. Dunkle Magie befand sich ausnahmslos überall im Raum, war in jeder Ecke und hinter jedem der sorgfältig gepflegten Vorhänge aufzufinden.
Mit jeder vergehenden Sekunde schien die schwarze Magie mehr zu pulsieren, bis die Musik erstarb und die von den Gästen und Voldemort ausgehende Dunkelheit begann wie ein unheilvolles Gewitter in der Luft zu vibrieren.
Fröstelnd vor Kälte, den ich hatte kaum etwas an lehnte ich mich in Mattheos Berührung, versuchte mich an ihm zu wärmen, was mir glücklicherweise auch gelang, bis er mich von sich weg und in die Arme meines besten Freundes schob.
Sein Handeln verwirrte und verunsicherte mich, doch Lorenzo beruhigte mich mit: "Er will nicht das sein Vater ich so sieht. Und glaub mir du würdest es auch nicht wollen", bevor ich Lord Voldemort auf einer Bühnenähnlichen Erhöhung entdeckte und ich froh um die schützenden Arme des Berkshire Erbens war, der mich so fest umklammert hielt, als könnte er den dunklen Lord dadurch abhalten, mich erneut zu foltern.
"Guten Abend meine Freunde", schnarrte die Stimme Mattheos Vater durch den Raum, verursachte ein stechen in meinem Kopf, welches sich immer mehr ausbreitete, je mehr ich versuchte es zu vertreiben.
"Um direkt zum Grund zu kommen, wieso wir uns heute hier versammelt haben...", er machte eine bedeutungsschwangere Pause, und die Schmerzen in meinem Kopf legten sich ein wenig.
"Ich möchte euch etwas mitteilen. Etwas über mich, was ich selbst erst seit einigen Stunden weiß"
Einige der Gäste runzelten die Stirn, einige andere hatten das Gesicht zu einer schmerzverzerrten Grimasse verzogen, verspürten anscheinend ähnliche Schmerzen wie ich, und ein paar wenige sahen gespannt zu ich auf, interessierten sich offensichtlich für das, was er als nächstes von sich geben würde, darunter meine Tante Bellatrix.
"Ihr alle kennt meinen Sohn Mattheo. Und ich möchte euch darüber in Kenntnis setzen, dass er nicht mein einziger Nachfolger ist"
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1285 Wörter
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Darling or Prinzess?
FanfictionWas passiert wenn man als "Schwester" von Draco Malfoy zu einer Todesserin wird? Was wenn du nicht weißt wer deine eigentlichen Eltern sind, und was wenn es den Verdacht gibt, dass es Personen sind mit denen keiner also wirklich keiner gerechnet hät...