7. ~ Personal hell

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Song Empfehlung: Experience

!TW: Folter!

vor einem Jahr

Lucifer

Es war kalt, so unendlich kalt in dem feuchten Keller, der nun bereits seit ungefähr einem Jahr sein Zuhause war.

Der Junge mit den verwuschelten dunklen Haaren und den stechend blauen Augen hatte irgendwann aufgehört die Tage zu zählen, die unaufhörlich und immer gleich verstrichen.

Lucifer lag in seiner Zelle auf der gammeligen Decke, die ihm seine Wachen gnädiger weise überlassen hatten, nachdem ihr Köter, der ihn nachts mit seinem übertrieben lauten Bellen wach hielt Löcher hinein gebissen hatte.

Der dunkle Keller besaß nur ein einziges winziges Fenster. Es war vergittert und ließ nur wenig Tageslicht in die trostlose Dunkelheit zu ihm herein. Doch die wenigen Sonnenstrahlen, die ihn erreichten kitzelten angenehm warm auf seiner Haut, die inzwischen übersät war von hunderten Narben, von all der Folter und den Tests, die man hier unten mit ihm machte.

Es war seine persönliche Hölle

Und er war hier für etwas, dass er nicht einmal getan hatte. Oder jedenfalls nicht freiwillig...

Vor einem Jahr in der Nacht, in der er sich neben einer blutigen Leiche wieder gefunden hatte... mit einem Messer in der Hand.

Einen blutigen Messer.

Dort hatte Luc das erste Mal verstanden, dass etwas mit ihm nicht stimmte, denn er konnte sich nicht daran erinnern diesen Mord begannen zu haben. Er wusste nicht was passiert war, wie er in dieser kalten Oktobernacht überhaupt auf diese verlassene Landstraße gekommen war.

Und doch war sie da.

Seine damals beste Freundin Angelina, die er liebend gern Angel genannt hatte, hatte ihn angesehen, als wäre er ein blutrünstiges kaltherziges Monster.

Und in diesem Moment hatte er sich auch so gefühlt. Obwohl er nichts getan hatte.

In dieser Nacht hatte Lucifer Davis ihr Herz brechen sehen. Er hatte es in ihren Karamell farbenen Augen gesehen. Den Schmerz und die Angst, Angst vor ihm.

Er hatte sie verloren. Für immer und ewig.

Nie hatte er einen solchen Schmerz verspürt, wie in diesem Augenblick. Nicht einmal bei der Folter des gesamten letzten Jahres, denn an dem Abend, dem Abend vor der berüchtigten Halloween Nacht war sein Herz mit dem ihren zerbrochen.

Und die Teile hatte er niemals wieder zusammen setzen können. Denn ab diesem Moment hatte er sich in der Dunkelheit verloren. In seiner eigenen Dunkelheit.

Luc war noch bis zum frühen Morgen, als die Sonne schon langsam begann ihre rot goldenen Strahlen über die kleine Stadt im Nirgendwo zu verteilen im Wald herum geirrt.

Er hatte nicht gewusst, wohin er gehen sollte, wohin er noch gehen konnte.
Seine geliebte Schwester war einige Tage zuvor bei einem grausigen Autounfall ums Leben gekommen und hatte ihm somit das Herz heraus gerissen und ihn vor Schmerz und Trauer bluten lassen.

Home Sweet HellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt