Kapitel 15

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POV - Alicia Morgan

Ich musste mir ein zufriedenes Grinsen verkneifen.
Warum zur Hölle wusste sie so genau wie sie mich catchen konnte?
Ich schloss kurz die Augen und atmetet tief durch, als ich sie wieder öffnete sah ich direkt in Lauren's Graue die mich unterwürfig ansahen.
Zum ersten Mal fiel mir der leichte Gelbstich um ihre Pupille auf, der das graue Treiben etwas störte und doch gleichzeitig auch so viel interessanter wirken ließ. Diese Frau sorgte dafür, dass sich meine animalischsten Bedürfnisse meldeten obwohl ich mich doch sonst so gut im Griff hatte. Natürlich hatte ich auch davor Frauen anziehend gefunden, hatte sie begehrt und berühren wollen. Doch ich hatte immer zu einhundert Prozent die Kontrolle gehabt. Über mich, über meine Reaktionen, über die Frauen. Doch Lauren war anders. Lauren sorgte dafür, dass mein Verstand verrückt spielte, dass mein Wunsch sie gerade einfach nur gegen diese Wand zu pressen und stöhnen zu hören mein komplettes Handeln bestimmte. Lauren war faszinierend, sie war widerspenstig, sie war die Herausforderung die ich wollte. Und... sie war meine Schülerin. Wie ein schmerzhafter Stich traf mich dieser Gedanke auch dieses Mal wieder und akquirierte das letzte bisschen klaren Verstand in mir.
>>Das..., ist keine gute Idee<<, erwiderte ich leise und es kostete mich alle Überwindung und den letzten Rest nüchternes Bewusstsein.
Immer noch sahen wir uns unverwandt in die Augen. Zum ersten Mal hielt Lauren meinem Blick stand.
>>Und...wieso?<<, fragte sie ebenso leise und ich spürte ihre Hand an meiner Taille. Ihre grazilen Finger hatten sich den Weg über meinen Körper gebahnt. Es ließ mein Begehren nur noch weiter in die Höhe schießen.
Merkwürdigerweise störte es mich nicht das sie mich so berührte.
Es störte mich nicht das wir hier gerade eine moralische Grenze überschritten, die mich alles kosten konnte.
Lauren vernebelte meine Sinne und machte mich blind für die Realität.
Ihr Geruch, ich hatte das Gefühl in meinem Leben noch nie etwas besseres gerochen zu haben.
Nicht mal die leichte Note aus Nikotin die darin mitschwang, ekelte mich an oder störte mich.
Ich konnte nicht sagen wonach sie roch, vielleicht nach frischer Wäsche oder nach einem frischen Strauß Blumen.
Nein das war es alles nicht.
Vielleicht wie ein Sommermorgen auf dem Land, wenn der Tau noch auf den Wiesen liegt und die Sonne ihn so langsam zum verdunsten bringt.
Nein, auch das war es nicht.
Ich konnte es schlichtweg nicht beschreiben, aber es war himmlisch.
>>Weil das Dimensionen sind, die ein kleines Mädchen wie du nicht ertragen würde...<<, erwiderte ich langsam und wählte meine Worte mit bedacht, wobei ich den provokanten Unterton nicht ganz aus meiner Stimme verbannen konnte.
Lauren schien dies wohl als Herausforderung zu verstehen, denn ihre zweite Hand legte sich auch noch an meine Taille.
>>Woher wollen Sie das wissen?<<, fragte sie und ließ ihre Hände etwas tiefer zu meiner Hüfte wandern.
Gott, das fühlte sich gut an, als würden tausend kleine Blitze auf die Stellen einprasseln die sie durch den Stoff berührte.
Ich machte noch einen Schritt nach vorne und kam ihr damit noch ein Stück näher.
Nun spürte ich ihren Atem auf meiner Haut, hatte das Gefühl ihren Herzschlag fast hören zu können und sah die leichte Gänsehaut an ihrem Nacken.
>>Glaub mir..., ich weiß es<<, flüsterte ich und musste mich stark zusammenreißen ihr nicht noch näher zu kommen.
Das was ich hier tat war falsch.
Es war so falsch, so falsch das ich auswandern müsste, würde das jemals publik werden.
Doch ich ignorierte die Stimme in meinem Kopf, die mir entgegen schrie vernünftig zu sein.
Jetzt und hier wollte ich nur herausfinden, was meinen Körper so an Lauren faszinierte.
Was dafür sorgte, das ich so seltsame Reaktionen zeigte, das ich ihr Nahe kam und meine Vernunft ignorierte. Dass ich sie so unbedingt ausziehen wollte.
>>Sie schulden mir noch eine Antwort<<, kam es nun leise von Lauren und ihre Hände wanderten wieder nach oben, in die Gegend meiner Rippen.
Ich sah sie fragend an.
Was für eine Antwort bitte? Doch ein verschmitztes Grinsen war auf ihrem Gesicht aufgetaucht, während sie mich von unten ansah.
>>Auf die Frage, die ich Ihnen beim Nachsitzen gestellt habe...<<, erklärte sie schnell wobei ein leichtes Zittern durch ihren Körper ging, das ich deutlich spürte. Daher wehte also der Wind. Sie konnte das Thema nicht abhaken.
>>Ach tue ich das?<<, stellte ich die entsprechend Gegenfrage und kam ihr doch noch ein Stück näher. Spielen konnte ich definitiv besser als sie.
Mein Bein stand nun zwischen Lauren's und spürte deutlich wie sich ihre Beine an meins klammerten.
Sie schien mehr als zufrieden mit dem Verlauf dieses Gespräches, denn ein verführerisches Lächeln zierte nun ihre Lippen.
>>Ich weiß es nicht, aber ist es nicht äußerst unhöflich, jemanden einfach so stehen zu lassen?<<, fragte sie leise und ich sah das Glitzern in ihren Augen.
Diese neue Seite von Lauren gefiel mir, sie war ungewohnt aber genauso reizvoll.
Erneut biss sie sich auf die Unterlippe und ich hatte größte Mühe mich zurückzuhalten.
In mir tobte ein Sturm aus Emotionen und Gefühlen und ich wusste es nicht zu unterbinden.
Ich spürte Lauren's Körperwärme, merkte wie sich ihre Beine näher an meines klammerten und wie auch sie endlich diese magische Grenze überschreiten wollte die uns trennte.
Doch auch sie traute sich nicht, trotz dessen das sie wahrscheinlich betrunkener war als ich.
Unser Atem ging stoßweise, so sehr beeinflusste uns die Nähe der Anderen.
>>Ja...<<, flüsterte ich schließlich und kam Lauren noch ein Stück näher, bald würde nicht mal mehr ein Blatt Papier zwischen unseren Körpern Platz finden.
Lauren sah mich fragend an wobei ein unergründlicher Ausdruck gleichzeitig ihr Gesicht zierte.
Ich atmete tief durch.
>>Ja..., ich habe es auch gespürt<<, sagte ich leise und sah Lauren unverwandt an. Natürlich hatte ich es gespürt. Es war ein Moment von absoluter Kontrolle gewesen und ich hatte das so lange schon gebraucht. Ich wollte sie kontrollieren. Ich wollte sie dominieren. Ich...
Ich hatte es wirklich gesagt.
Ich hatte Lauren wirklich die Wahrheit gesagt.
Nun doch etwas geschockt stand ich da.
Es war mir einfach so rausgerutscht.
Scheiß Alkohol.
Doch Lauren hingegen schien es eine Menge zu bedeuteten, denn ihre Augen leuchteten auf.
>>Es wird niemand erfahren...<<, flüsterte sie und wieder strich ihr Atem über meine Haut.
Was würde niemand erfahren? Das ich sie geschlagen hatte oder das ich es genossen hatte?
Lauren schien meine Gedanken mitverfolgt zu haben, denn ihre Hände legten sich in meinen Nacken und sie zog mich an sich sodass sich unsere Körper nun berührten.
Ich keuchte kurz auf, sie ebenso.
Mit so einem Gefühl hatte ich nicht gerechnet.
Mein Körper schien unter Strom zu stehen und das warme Gefühl in meinem Unterleib schien sich ein penetrantes Pochen zu verwandeln.
Alles an mir wollte sie. Jetzt sofort.
Die Wärme breitete sich überall in meinem Körper aus und machte mich fast willenlos.
Lauren schien es nicht anders zu gehen, denn sie hatte kurz genießerisch die Augen geschlossen und ein leichtes Lächeln zierte ihre Lippen.
Ihre Lippen. Sie sahen so weich aus, so voll, so verführerisch.
Nun öffnete Lauren die Augen wieder und die Erregung in Ihnen war kaum zu übersehen. Es war als würde sie mich allein mit ihrem Blick anflehen sie auszuziehen und meine Finger endlich in ihre Haut  und in sie zu rammen.
>>Keiner wird das hier erfahren...<<, hauchte sie mir leise gegen die Lippen und nun, endlich, überwanden wir beide die letzten Millimeter.
Ihre Lippen trafen auf die meinen und die Zeit schien still zu stehen.
Mein Körper schien zu explodieren.
Eine Gänsehaut breitete sich rasend schnell aus und fast automatisch hatte ich die Augen geschlossen.
Es schien als würde die Luft um uns herum knistern, als wären wir nicht mehr in diesem grauen Bad, sondern an all den schönsten Ort der Welt auf einmal.
Es war als würde ich schweben, als wäre ich im Himmel und Weltall zugleich.
Ihre Lippen waren so unglaublich weich und vorsichtig tasteten sie sich weiter an meine, bewegten sich und kamen in Einklang mit meinen.
Es war als würde ein Portal meine Lippen berühren, mir Verbindung zu den weichsten Dingen der Welt ermöglichen und mich diese spüren lassen.
Der Kuss war erst vorsichtig, zart und dann immer forschender.
Mein Kopf war wie leergefegt und ich konzentrierte mich auf nichts anderes als diesen Kuss.
Ich wollte alles spüren, in mich aufsaugen und in Erinnerung behalten.
Langsam wurde der Kuss leidenschaftlicher, fordernder.
Lauren schlang ihre weichen Hände um mein Gesicht und ich spürte ihre schlanken Finger in meinem Nacken und an meinem Hals.
Das brachte mich fast um den Verstand und ich drückte sie stärker gegen die Wand und meine Lippen stärker auf ihre, was sie mit einem leisen Keuchen erwartend annahm.
Es schien keine Zeit mehr zu existieren.
Kein Raum mehr da zusein und niemand der uns hätte in die Realität zurück holen können.
Gott wieso konnte sie so unglaublich gut küssen? Wie konnte es sein, dass ein Kuss so viel in mir auslöste? Meine ganzer Körper schien sich selbstständig gemacht zu haben.
Lauren klammerte sich ebenfalls stärker an mich und ihr unverwechselbarer Geruch strömte erneut in meine Nase und benebelte meine Sinne nur noch weiter.
Unsere Lippen schienen perfekt zu harmonieren, immer wieder trafen sie aufeinander ohne sich dabei wirklich voneinander zu lösen.
Wir standen so eng umschlungen aneinander gepresst, das wir fast einer Person glichen.
Ich hatte meine Hände inzwischen in ihren Haaren vergraben und genoss es zu spüren, wie diese sanft durch meine Finger glitten.
Ihre Haare waren fast so weich wie ihre Lippen. Ich griff stärker hinein und ein leises Stöhnen verließ Laurens Lippen und traf auf meine. Es war genau das Geräusch was ich hatte hören wollen. Der Kuss intensivierte sich noch einmal um eine Vielfaches, während Lauren erwartungsvoll in meine Unterlippe biss und mit ihrer Zunge dagegen stupste. Ich wollte sie einfach nur noch ausziehen.
Schließlich lösten wir uns atemlos voneinander.
In unregelmäßigen Stößen versuchte mein Körper sich den fehlenden Sauerstoff wieder zuzuführen, während wir uns stumm in die Augen sahen.
Die Luft um uns herum schien zu knistern, ja fast zu pulsieren vor Spannung.
Lauren's Hände lagen immer noch an meinen Wangen und ich spürte wie ihr Daumen sanft über meinen rechten Wangenknochen strich.
Es war so eigenartig, so befremdlich und doch so wunderschön.
Ich hatte meine Stirn an Lauren's gelehnt und sah wie ihre Pupillen zuckten. Sie weiteten und verkleinerten sich, schienen nicht zu wissen, was jetzt die richtige Einstellung war.
Der Moment war so unglaublich und doch so verboten, dass sich niemand von uns beiden traute zu sprechen.
Lauren's Finger fuhren inzwischen über meine Lippen, es schien als wollte sie sich jedes Detail meines Gesichts einprägen und es ertasten.
Es schien als könnte nichts diese Einigkeit zerstören, doch da hatten wir die Rechnung ohne die anderen Gäste des Pubs gemacht.
Auf einmal wurde die Tür grob geöffnet und ein kleiner Mann, im mittleren Alter, mit Glatze und schlecht gepflegtem Bart betrat die Toilette.
Er war sichtlich betrunken, denn er torkelte bereits.
Wir schreckten leicht auseinander, wobei ich Lauren automatisch hinter mich schob.
>>Oh falsche Toilette, aber der Anblick ist auch gut<<, lallte der Mann dreckig grinsend.
Na toll auch noch so einer.
Ich hoffte er würde gehen, doch das schien nun nicht mehr sein Vorhaben zu sein.
Stattdessen schloss er die Tür hinter sich und hielt sich an dieser fest.

Dominate meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt