Kapitel 25

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POV - Lauren Fallmont

Ich schlief fast in der selben Sekunde ein in der ich mich an Alicia kuschelte, so fertig war ich.
Dieser Sex war wohl der beste gewesen, den ich je gehabt hatte und er hatte mich vollkommen erledigt.
Ich spürte noch wie sich Alicias Arme um mich schlossen, doch dann sank ich einen traumlosen schlaf.
Die Nacht über schlief ich ruhig. Ich war quasi ausgeknockt.
Als ich jedoch erwachte, war es noch dunkel draußen und mit einem Blick auf den Wecker musste ich feststellen das es erst kurz nach vier Uhr früh war.
Toll, mein Körper hatte sich den neuen Schlafrhythmus schon voll angenommen und nun war ich wach.
Immer noch lag ich nackt halb auf Miss Morgan, die ebenso nackt, mich im Arm hielt.
Die letzte Nacht war so unbeschreiblich gut gewesen, das ich es immer noch nicht wirklich realisieren konnte.
Ich hatte tatsächlich mit meiner Lehrerin geschlafen und es war unglaublich gewesen.
Sie schlief noch und zum ersten Mal konnte ich erahnen, wie sie ohne all diese Anspannung aussehen musste. Ohne diese ihr ins Gesicht gemeißelte Härte und Kontrolle.
Sie sah so friedlich aus, mit ihren blonden Haaren die ausgebreitet im Bett lagen, während ihr Brustkorb sich in gleichmäßigem Rhythmus hob und senkte. Ich kuschelte mich noch etwas mehr in die weiche Decke ein, während meine Finger vorsichtig die warme Haut darunter betasteten. Sie roch so unglaublich gut und sie fühlte sich noch besser an.
Sie war so unglaublich schön und jetzt, ganz ohne ihre kalte Fassade, wirkte sie so rein, so verletzlich und so zerbrechlich.
Fast ein wenig als wäre sie aus Porzellan und man müsste sie mit äußerster Vorsicht anfassen um sie nicht zu zerbrechen.
Ich hatte meine Arme um ihre Taille geschlungen und spürte deutlich ihre Bauchmuskeln unter meinem Arm.
Sie hatte einen unglaublichen Körper, zumindest das was ich gestern in der Hitze des Gefechts hatte sehen können, war mehr als nur ansprechend gewesen.
Sie trieb definitiv mehr Sport als ich, denn alles an ihr war fein und definiert. Es war fast einschüchternd, aber ihr Körper hätte auch der einer Leopardin sein können. Jede Faser, jede Sehne, jeder Muskel in absolut anmutiger Perfektion. Bereit jederzeit Höchstleistung zu erbringen. Bereit jederzeit zu töten.
Ich versank in Gedanken und bekam so gar nicht mit, wie sie aufwachte, erst als ich ihre grazilen Finger in meinem Haar spürte und wie ihre Nägel vorsichtig über meine Kopfhaut kratzten. Ihr Herzschlag hatte sich beschleunigt und ich spürte wie die Anspannung wieder in ihren Körper zurückkehrte. Wie sie wieder völliges Bewusstsein über ihre Körperfunktionen erlangte und über sich. Ich traute mich nicht die Stille zu unterbrechen. So fantastisch die letzte Nacht auch gewesen war, genauso verboten, genauso leichtsinnig war sie auch gewesen. Was mein Gehirn bis jetzt gnadenlos romantisiert hatte traf mich mit einem Schlag und ließ auch meinen Körper in nervöser Anspannung zurück. Ich würde alles dafür geben, wenn sie mich noch einmal so packen und gegen die Wand drücken würde während ihre Lippen sich synchron auf meinen bewegten. Wenn ich mich noch einmal in ihren Rücken krallen könnte, während ihre Finger in mir mich immer weiter in Ekstase versetzen. Ich würde alles für sie geben, doch sie könnte wegen mir alles verlieren.
>>Lauren...<<, setzte sie schließlich an und durchbrach damit die Stille. Ihre vom aufwachen raue Stimme war extrem sexy, doch ich versuchte tunlichst diese Gedanken in den Griff zu bekommen.
Jetzt würde nämlich genau der Teil kommen vor dem ich mich seit dem aufwachen fürchtete, sie würde mich wieder rausschmeißen.
Sie würde mir sagen das alles wäre ein riesengroßer Fehler gewesen, sie hätte das niemals tun dürfen und das es besser wäre wenn ich jetzt gehen würde.
Ich seufzte leise und stellte mich mental schon auf die Abfuhr ein als sie wieder zum sprechen ansetzte.
>>die letzte Nacht war wirklich..., außergewöhnlich gut...<<, beendete sie den Satz und schwieg wieder.
Ich verstand nur noch Bahnhof.
War das jetzt das Kompliment vor der Abfuhr? Nach dem Motto, „es liegt nicht an dir, es liegt an mir?".
Dementsprechend misstrauisch sah ich sie an.
Doch sie hatte schon wieder die Augen geschlossen und fuhr mir weiter sanft durchs Haar.
>>Ja..., für mein erstes Mal war es schon wirklich unglaublich...<<, witzelte ich, was Alicia erschrocken die Augen aufreißen ließ.
Den Witz hatte sie offenbar nicht verstanden, denn sie sah mich entsetzt an.
>>Was? Oh mein Gott, Lauren wieso sagst du sowas denn nicht vorher?<<, fragte sie und wenn mich nicht alles täuschte, konnte ich so etwas wie ein Mindestmaß an Bestürzung aus ihrer Stimme entnehmen. Miss Morgan und Mitgefühl war eine Kombination mit der ich eher weniger gerechnet hatte.
>>Hätte ich das gewusst, dann wäre ich vorsichtiger mit die umgegangen<<, begann sie nun vor sich hin zu reden und geriet dabei erst richtig in Rage. Ob über ihr eigenes Verhalten oder meine angeblich fehlende Kommunikation konnte ich nicht mit absoluter Sicherheit bestimmen.
Ich musste mir hingegen ein Lachen verkneifen.
>>Alicia...<<, setzte ich an doch sie redete einfach weiter. Sie überging den Fakt, dass ich sie einfach so beim Vornamen genannt hatte konsequent.
>>Ich bin einfach nicht davon ausgegangen es wäre dein erstes Mal, aber ich hätte fragen müssen<<, redete sie weiter.
Irgendwie war es ja schon süß wie sie sich Vorwürfe machte.
>>Alicia...<<, setzte ich zum nächsten Versuch an, doch wieder ließ sie sich in ihrem Redefluss nicht unterbrechen.
>>Ein erstes Mal muss anders sein, etwas besonderes irgendwie<<, sprach sie weiter und langsam musste ich mich wirklich zusammenreißen nicht laut los zu lachen.
Doch Alicia redete immer weiter, dann musste ich sie eben anders zum schweigen bringen.
Ich hob den Kopf und drückte meine Lippen auf ihre.
Boom, schon wieder dieses unglaubliche Gefühl, zu schweben, ja geradezu federleicht zu sein. Diese regelrechten Explosionen in meinem Bauch waren nur noch durch das Kribbeln zu übertreffen, das meinen Körper durchströmte.
Sofort verstummte Alicia und erwiderte etwas überrascht den Kuss.
Ihre Lippen schienen so perfekt auf meine zu passen, als wären es zwei Puzzleteile die zusammen gehörten oder wie zwei Magneten die sich anzogen. Kleine Blitze schienen durch meine Adern zu schießen und alles an mir wollte unbedingt, dass sie mich packte und wieder zum Höhepunkt brachte. Alicia schien es nicht anders zu gehen, denn ihre Zunge stupste gegen meine Lippen nur um sich kurz darauf mit meiner zu verbinden, während ihre Hände meinen Körper an der Hüfte gepackt hatten und sie mich vollends auf sie zog. Ich spürte ihre Beine zwischen meinen nackten Beinen und mein Kopf war mehr als nur bereit sich winkend zu verabschieden um meinen körperlichen Gelüsten nachzugehen. Nun packte Alicia meinen Hintern mit beiden Händen und ich stöhnte ungehalten in den Kuss, als ihr Nägel sich in die weiche Haut bohrten und sie meinen Körper auf ihrem fixierte. Oh Gott, dass musste sofort aufhören oder ich würde völlig die Kontrolle verlieren.
Als ich mich schwer atmend von ihr löste, öffneten sich ihre unglaublichen Augen die mich einerseits tadelnd und andererseits fragend ansahen.
>>Das war ein Witz Alicia, es war nicht mein erstes Mal, außerdem will ich nicht das du vorsichtiger mit mir umgehst, ganz im Gegenteil<<, hauchte ich ihr gegen die Lippen, was sie erst eingeschnappt diese verziehen ließ, bevor sich ihre Mundwinkel kurz für ein latentes, zufriedenes Grinsen hoben, wobei ihre Augen schon wieder um einige Nuancen dunkler waren und mir ganz klar signalisierten, dass auch Alicia nicht vor hatte sanfter mit mir umgehen.
Ihr Lächeln war genauso atemberaubend wie sie schoss es mir durch den Kopf. Es war unglaublich heiß.
Stumm traktierte mich ihre Blicke. Ihre Augen waren überall und nirgendwo auf meinem Körper. Dieses durchdringende blau leuchtete durch die Dämmerung und es war, als würde Alicia ihre Beute begutachten. Unruhig saß ich auf ihr, wollte ihre Lippen wieder auf meinen spüren und ihren Körper noch näher an meinem. Doch noch bevor ich mich entschließen konnte ob ich die Initiative ergreifen würde oder nicht, durchbrach einen fürchterliches Geräusch die aufgeladene Atmosphäre zwischen uns.
Es war 4:30 Uhr und das laute Geräusch stellte sich als Alicias Wecker heraus.
Ich zuckte überrascht zusammen.
Unerfreut versuchte ich die nervtötende Quelle zu finden und zu vernichten, doch Alicia kam mir zuvor und drückte ihn ruhig aus.
Eine derartige Selbstbeherrschung hätte ich auch gerne.
>>Zeit aufzustehen<<, sagte Alicia entspannt, was bei mir aber eher weniger auf Freude traf.
>>Wieso denn? Schule geht doch erst in 3 Stunden los<<, maulte ich leise und versuchte meinen besten mitleidigen Blick aufzusetzen.
>>Hast du deine Strafaufgabe schon vergessen? Los aufstehen und anziehen, wir gehen laufen<<, kündigte Alicia an wobei sie mir einen leichten aber bestimmten Klaps auf den Hintern verpasste. Ich unterdrückte ein aufkeuchen.
Scheiße. Ich hatte nicht nur Muskelkater des Todes, sondern auch keine Sportsachen, mal ganz zu schweigen davon das ich körperlich von letzter Nacht völlig erschöpft war.
>>Es gibt keine Ausreden, los jetzt<<, forderte Alicia mich auf und richtete sich gerade auf, wobei sie mich mitzog.
Woher nahm die Frau nur diese Energie.
Leise murrend kletterte ich von ihr und aus dem warmen Bett und begann meine Sachen zusammen zu suchen, welche überall im Zimmer verstreut lagen.
Alicia schien es nicht anders zu gehen, denn auch sie rannte kreuz und quer durch den Raum.
>>Aber ich habe gar kein Sportzeug...<<, merkte ich an in der Hoffnung, das Training doch noch abwenden zu können.
>>Wir halten kurz bei dir und du holst es<<, kündigte Alicia an und begann unter das Bett zu klettern, wahrscheinlich in der Vermutung dort ihren Bh zu finden.
Toll, wie gnädig von ihr.
Alicia schien nun gefunden zu haben wonach sie suchte und kam wieder unter dem Bett vor, mit ihrem Bh in der Hand.
>>Hast du meinen Pullover gesehen?<<, fragte ich, während ich mich zusammenreißen musste ihr nicht auf die Brüste zu starren.
>>Im Flur<<, erwiderte sie und für einen kurzen Moment funkelten ihre Augen wie Diamanten auf.
>>Stimmt<<, erwiderte ich und erneut schossen die Bilder der letzten Nacht durch meinen Kopf.
Ich versuchte die heißen Wellen meines Körpers zu ignorieren und lief durch das Haus um schlussendlich meinen Pulli im Flur aufzuheben und anzuziehen.
Über Nacht waren die Sachen halbwegs getrocknet, wenn auch total zerknittert.
Ich wusste nicht wie es jetzt weiter gehen sollte, die Stimmung zwischen Alicia und mir war eigenartig angespannt und gleichzeitig entspannt.
Ich konnte es nicht erklären und vor allem wusste ich nicht damit umzugehen.
Nun kam Alicia auch um die Ecke und betrat die Küche.
>>Willst du auch Müsli?<<, fragte sie und sah mich fragend an, während sie eine obere Schranktür geöffnet hatte, hinter welcher sich Schalen verbargen.
Meine Magen gab ein lautes grummeln von sich.
>>Gerne<<, erwiderte ich, immerhin hatten wir das Abendessen gestern elegant ausgelassen. Ich ließ mich an der Küchentheke nieder und sah mich aufmerksam um.
Ihr Haus war schön, es war im alten, amerikanischen Landhausstil eingerichtet, obwohl sich immer wieder moderne Elemente dazwischen fanden.
Nun stellte mir Alicia die Schüssel hin und nahm neben mir Platz, während sie mir einen Löffel reichte, den ich dankend annahm.
Schweigend begannen wir zu essen und ich wusste nicht so recht mit dieser Situation umzugehen.
Das Müsli schmeckte gut, aber ich war zu nervös um wirklich etwas runter zu kriegen.
Die Ungewissheit und die Angst einer drohenden Abfuhr, machten mir das Schlucken schwer und ließen meine Hände zittern.
Alicia hingegen wirkte völlig ruhig, unbeirrt aß sie ihr Müsli und blickte starr aus dem gegenüberliegenden Fenster.
Sie hatte ihre Haare inzwischen zu einem Pferdeschwanz gebunden und trug bereits ihre  Sportkleidung.
Ich roch ihr unverwechselbares Parfüm, spürte ihre Präsenz neben mir, die mir auf einmal nicht mehr verängstigend sondern geradezu anziehend vorkam und sah ihr makelloses Gesicht, welches letzte Nacht so unglaublich viele Emotionen gezeigt hatte.
>>Warum beobachtest du mich Lauren?<<, fragte sie auf einmal und ohne den Blick vom Fenster abzuwenden.
Etwas erschreckt sah ich auf und hatte Glück, das mir der Löffel nicht aus der Hand fiel.
Wollte ich das unausweichliche wirklich jetzt schon ansprechen?

Dominate meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt