Kapitel 35

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POV - Lauren Fallmont

Es war unglaublich was für eine Spannung sich binnen Sekunden zwischen uns aufbauen konnte.
Wie ein Drahtseil das zum zerreißen gespannt war.
Wie eine Glühbirne auf die zu viel Volt treffen und die einfach explodiert.
So fühlte ich mich innerlich.
Kurz vor dem explodieren vor Spannung, vor Verlangen, vor Versuchung.
Ich wollte in diesem Moment nichts sehnlicher als das Alicia mich endlich küsste, hatte sie mir doch schon meinen Orgasmus verwehrt, womit ich innerlich immer noch zu kämpfen hatte.
Ich war so kurz davor gewesen, mein Unterleib hatte sich bereits zusammen gezogen, meine Beine hatten begonnen zu Zittern und mein ganzer Körper war angespannt gewesen und dann hatte sie einfach aufgehört.
Einfach so.
Ich wusste, ich hatte sie provoziert, hatte die Grenze überschritten, doch das sie so abgebrüht war, damit hatte ich nicht gerechnet.
Sie sorgte durch kleinste Gesten dafür, dass ich mich ihr völlig unterwarf und dass sie mit mir machen konnte was sie wollte.
Ich ließ mich von ihr benutzen und ich genoss es.
Nun also waren unsere Gesichter keine handbreit voneinander entfernt und ich vermisste ihre weichen, vollen Lippen auf den Meinen.
Alicia konnte unglaublich küssen, wenn sie mich mit ihren Blicken nicht schon willenlos machte, dann spätestens mit ihren Küssen.
Selbst dort spürte man ihre extreme Dominanz und ich genoss es wie sie mich dominierte.
Ich wollte mehr.
Ich wollte alle Seiten von ihr sehen und vor allem spüren.
Doch sie hielt sich wie immer zurück und stattdessen fokussierten mich ihre kristallklaren blauen Augen, welche immer wieder leichte Schauer über meinen Rücken jagten.
Immer noch etwas ungehalten saß ich auf dem Sitz und musste all meine Selbstbeherrschung aktivieren um sie nicht einfach aus dem Auto und in mein Bett zu zerren.
Gut, das würde ich höchstwahrscheinlich sowieso nicht schaffen, aber die Vorstellung war zumindest verdammt verlockend.
Alicia hatte eine Hand an meine Wange gelegt und nun fuhr ihr Daumen über meine Unterlippe und allein diese kleine Geste, ließ mich innerlich dahinschmelzen.
Gott, ich wollte sie so unbedingt.
Sanft stupste ich mit meiner Zunge gegen ihren Daumen und Alicia schien die Geste zu verstehen, denn ein hungriger Ausdruck blitzte in ihren Augen auf, während sie mir noch ein Stück näher kam.
Ich legte nun meine Hand auf ihren Oberschenkel und spürte sofort wie ihr Körper sich anspannte.
>>Du solltest wirklich dein Zeug holen<<, flüsterte Alicia und ich sah wie sehr sie sich selbst beherrschen musste.
Ich fuhr mit meiner Hand nun weiter nach oben und leicht unter ihr Shirt.
Alicia atmete hastig aus und sah mich einerseits tadelnd, andererseits lustvoll an.
Ich spürte ihre Bauchmuskeln, ihre weiche Haut und wie sich eine leichte Gänsehaut auf dieser ausbreitete.
Ich wollte mehr von ihr berühren, mehr von ihr spüren, jetzt, sofort.
>>Kommst du mit hoch und hilfst mir suchen?<<, fragte ich leise und versuchte dabei so unschuldig wie möglich auszusehen.
Nun konnte Alicia sich ein leichtes Grinsen nicht mehr verkneifen.
Ich hatte sie endlich mal ein wenig aus der Reserve gelockt.
Ich ließ meine Hand unter ihrem Shirt weiter nach oben wandern und hoffte innerlich, ich würde damit gerade keine Grenze überschreiten.
Doch Alicia schien dieses kleine Spiel zu gefallen, denn aufmerksam beobachtete sie jede meiner Berührungen und Regungen.
Nervös biss ich mir auf die Unterlippe und sah ihr tief in die Augen, während ich auf eine Antwort wartete.
Immer noch war ich unruhig, ungehalten, wollte Alicia endlich so nah wie möglich bei mir haben, während sie mich zappeln ließ.
>>Gut..., wenn du dann schneller fertig bist...<<, antwortete sie nun leise und der verführerische Unterton in ihrer Stimme machte mich ganz deutlich, dass sie mit „schneller fertig" nicht angezogen und auf der Laufbahn meinte.
Alicias auffordernder Blick machte mich zusehendes nervös.
Doch nun war es an mir den nächsten Schritt zu gehen, denn Alicia ließ sich bitten.
Sie wollte das ich Aktion zeigte.
Ich überbrückte die letzten Millimeter und legte meine Lippen auf ihre.
Sofort durchströmte mich wieder diese Wärme. Ich würde mich wohl niemals an dieses unglaubliche Gefühl gewöhnen können.
Ich konnte nicht einmal in Worte fassen was für ein Gefühl es war, wenn unsere Lippen aufeinander trafen.
Alicia erwiderte gierig den Kuss und ich konnte ein zufriedenes Seufzen mal wieder nicht unterdrücken.
Wie immer schienen unsere Lippen den genau richtigen Takt füreinander zu finden.
Doch diesmal wollte ich mich nicht an ihnen verlieren, ich wollte Alicia aus der Reserve locken, wollte sie zwingen, endlich alte Mauern einzureisen und Grenzen zu durchbrechen.
Ich löste mich langsam von ihr, wobei ich die Augen öffnete und sofort wieder in Alicias blickte, welche mich argwöhnisch ansahen.
Ich fuhr sanft mit meinen Fingern über ihre Wange, während wir immer noch die selbe Luft atmeten, den gleichen, schnellen Puls hatten und unsere Pupillen sich weiteren vor Erregung.
Ich wandte mich nun wortlos von ihr ab, noch immer lag diese Spannung in der Luft, ich öffnete die Autotür und stieg einfach aus.
Die Tür schlug hinter mir zu und auf wackeligen Knien lief ich in die Richtung meiner Eingangstür, in der Hoffnung Alicia würde mir folgen.
Mein Herzschlag schien in meinen Ohren widerzuhallen, während ich mit jedem Schritt meiner Haustür näher kam.
Hatte Alicia sich auf meine Provokation eingelassen? War sie bereit auf mein Angebot einzugehen? Würde sie mir folgen?
Innerlich wünschte und hoffte ich nichts sehnlicher als das.
Und endlich, ich hörte wie sich erneut eine Autotür öffnete und wie diese kurz darauf zugeschlagen wurde, während das typische Geräusch eines Autos zu vernehmen war, das so eben verschlossen wurde.
Schritte hinter mir.
Mit nun mehr Selbstsicherheit, erreichte ich meine Eingangstür, öffnete diese und trat ein.
Ohne mich umzudrehen schritt ich die Treppen nach oben, das Knarzen meiner Schritte auf dem alten Holz wurde nur von denen Alicias übertönt, die sich nicht weit hinter mir befand.
Immer noch lag diese unglaubliche Spannung in der Luft und in diesem Moment störte mich weder das alte, einstutzgefährdete Treppenhaus noch der Staub auf den Fensterbrettern oder dieser alte Geruch der in der Luft lag.
Das einzige was ich wahrnahm war Alicias Präsenz hinter mir, ihr Geruch, ihre Nähe.
Ich hörte ihr leises Atmen, spürte ihr Gewicht auf dem maroden Holz.
Fast wie benebelt erreichte ich meine Wohnungstür und schloss diese mit zitternden Fingern auf.
Ich hatte das Gefühl sie wäre so nah hinter mir, dass ich, wenn ich mich auch nur einen Millimeter bewegen würde, mit meinem Körper an ihren stoßen würde.
Ich fühlte mich so klein in diesem Moment, so unbeholfen und völlig ihr unterstellt.
Doch es störte mich nicht.
Ganz im Gegenteil, es reizte mich und ich wollte endlich wieder unter ihr liegen.
Meine Tür schwang mit einem leisen Knarzen auf und wie immer war ich froh, dass sie nicht einfach aus den Angeln fiel.
Ich betrat meine Wohnung und lief einige Schritte in den Flur, während ich hörte wie hinter mir die Tür wieder geschlossen wurde.
Es war ein dumpfes Geräusch, welches in dem kleinen Flurabteil widerhallte und eine Gänsehaut über meinen Körper fahren ließ.
Wie angewurzelt blieb ich stehen.
Meine Atmung war flach, wollte ich doch keine unnötigen Geräusche verursachen, welche diese Spannung gefährden konnten.
Mein Herz schien mir bis zum Kopf, ach was, über meinen Körper hinaus in die Höhe zu schlagen und das leichte Zittern das nun meine Gliedmaßen erfüllte, konnte ich beim besten Willen nicht verbergen.
Erneut vernahm ich Schritte.
Dumpfe Schritte.
Das Holz verschluckte den Großteil und auch sonst wären sie nicht besonders laut gewesen, beim grazilen und leichtfüßigen Gang Alicias.
Mein Körper spannte sich automatisch an, als ich ihre Wärme spürte.
Ihren Atem auf meiner Haut und ihre Finger wie sie sanft über meine Schultern fuhren.
Alicia war größer als ich, nicht nur körperlich, sondern auch ihre Präsenz war größer, stärker als die Meine.
Ich spürte, wie ihr Körper kaum merklich den Meinen berührte.
Es war fast dunkel im Flur, doch ich musste nichts sehen, was ich spüren konnte und Alicias Berührungen spürte ich mehr als deutlich.
Die Gänsehaut auf meinen Körper schien sich verfestig zu haben und nicht mehr gehen zu wollen und nun spürte ich ihre Finger an meinen Armen, wie sie über diese strichen und allein diese Berührung ließ mich erneut Zittern.
>>Lauren...<<, vernahm ich nun ihre Stimme.
Ganz leise, ganz sanft, fast wie ein Windhauch der binnen Sekunden verloren ging.
Etwas, dass man nicht einfangen, nicht festhalten konnte, was zwischen den Finger entfloh, wenn man versuchte danach zu greifen.
Meine Knie drohten jede Sekunde nachzugeben, allein wie sie meinen Namen aussprach, ließ Wogen aus heißen Strömen durch meinen Körper fahren.
So sanft ihre Stimme auch gewirkt hatte, umso fordernder war ihr Unterton gewesen.
Immer noch fuhren ihre Finger unablässig über meinen Körper.
Nur sanft berührten sie diesen durch den Stoff meiner Sachen und doch schienen sie überall und nirgendwo zu sein.
Ich konnte mich nicht rühren, konnte ihr nichts entgegensetzen.
Ich war gefangen, gefangen in Alicias Netz aus Macht, Hingabe und Dominanz.
Gefangen und süchtig nach ihr, ihren Berührungen, ihrer Nähe.
>>J-Ja?<<, stotterte ich leise fragend nun und versuchte nicht einfach in ihre Arme zu sinken.
Wollte ich doch einfach nur ihr gehören.
Es schien mir, als wäre die Raumtemperatur um dreißig Grad gestiegen.
Als wäre alles um mich herum kochend heiß und gleichzeitig eiskalt und ich das Monopol auf das sich alle Hitzewellen konzentrierten.
Ihre Nähe war so atemberaubend, das sie schon fast wieder unerträglich war.
>>Du versuchst mit mir zu spielen, dabei sollte Dir inzwischen klar sein, dass du gegen mich immer verlierst...<<, antwortete sie leise und ich spürte ihre Nähe bei diesen Worten umso deutlicher.
Ich schnappte nach Luft.
Sie hatte meinen Plan sofort durchschaut, aber was hatte ich auch erwartet?
Alicia war zu schlau um sich von so kleinen Spielchen aus der Bahn werfen zu lassen, doch trotzdem war sie kurz unsicher gewesen, als ich den Kuss so abrupt unterbrochen hatte.
Nun, unsicher war wohl das falsche Wort, eher überrascht, doch sie hatte damit nicht gerechnet.
Doch was sollte ich darauf antworten.
Sie hatte keine Frage gestellt und trotzdem wusste ich das sie eine Erklärung meinerseits forderte.
Zu gerne drängte sie mich in die Enge, als das sie sich dies würde entgehen lassen.
Hatte ich doch insgeheim gehofft, sie würde darauf anspringen.
>>Vielleicht..., lasse ich dich ja auch gewinnen, weil ich will das du mich schlägst<<, erwiderte ich nun und es kostete mich alle Überwindung.
Die Zweideutigkeit meiner Worte entging Alicia nicht.
Auch ohne es zusehen, wusste ich was für ein Blick nun in ihren Augen lag.
Welche Versuchung und Leidenschaft sich in diesen widerspiegelte.
Ihre Hände umfassten nun meine Taille und ich spürte ihren Körper nun ganz deutlich an Meinem.
Diese plötzliche Berührung ließ mich erstaunt aufkeuchen, hatte ich doch damit nicht gerechnet.
Ich spürte das zufriedene Lächeln auf ihren Lippen, als diese sich meinem Ohr näherten.
>>Ach... ist das so?<<, fragte sie leise, was mir einen Schauer über den Rücken jagte.
Selbst ihre Stimme war verboten heiß.
Ich spürte automatisch ein warmes Prickeln in meinem Unterleib.
Ich schloss kurz die Augen in der Hoffnung mich besinnen zu können, doch es half wenig.
Gott, was würde ich dafür tun, diese Lippen jetzt auf meinem Körper zu spüren.
Diese Spannung machte mich wahnsinnig.
Mein Kopf schien wie leergefegt.
Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Ich nickte verhalten, während Alicias Finger sich nun den Weg unter mein Shirt bahnten.
Ich keuchte auf, als ihre Finger meine nackte Haut berührten.
Die Stelle schien zu brennen, zu kribbeln.
Die Hitze im Raum schien sich ins unendliche zu steigern.
Mein ganzer Körper spielte langsam aber sicher verrückt.
>>Sieh mich an<<, forderte Alicia mich nun leise auf, wobei ihre Lippen wieder mein Ohr streiften.
Langsam wandte ich mich um und mir stockte der Atem als ich erneut in ihre blauen Augen sah.
Sie waren so durchdringend, dass sie ohne Probleme durch die Dunkelheit schienen.
Wie Diamanten schimmerten sie und strahlten gleichzeitig so viele Emotionen aus, das ein Sturm in ihnen zu toben schien.
Die Sehnsucht nach Alicia zerriss mich innerlich, war sie mir doch so nah, war sie mir gleichzeitig so fern.
Nun strich sie mir eine Strähne meines braunen Haares aus dem Gesicht und musterte mich unverhohlen.
Das Verlangen in ihren Augen erfüllte mich Stolz.
Stolz, das Objekt ihrer Begierde zu sein.
Die Macht die sie ausstrahlte schien die Luft um mich herum eiskalt werden zu lassen und sie war der letzte heiße Pol an den man sich klammern musste um zu Überleben in der ewigen Kälte.
Nun kam sie mir näher.
Quälend langsam spannte sie mich auf die Folter, während ich mich weiter nach ihr verzerrte.
Ihr Gesicht kam dem Meinen immer näher und ich hoffte sie würde ihre Lippen endlich auf Meine legen und mich erwärmen.
Ihr Geruch umgab mich, ihre Präsenz nahm mich gefangen, alles in mir schrie nach ihr.
Unsere Lippen waren nur noch wenige Millimeter voneinander entfernt, wir atmeten bereits die selbe Luft und ich schloss die Augen.
Als sie mich dann endlich küsste, schien das Feuerwerk vor meinem inneren Auge neue Höhen zu erreichen.
Verlangend, fordernd und leidenschaftlich küsste Alicia mich und ich ging völlig willenlos darauf ein.
Ich ließ mich Treiben, im Meer der Gefühle und versank völlig darin.
Ich spürte wie Alicia mich hochhob und automatisch umklammerte ich ihre Hüfte mit meinen Beinen, während sie mich nun an die Wand drückte.
Gott war das gut.
Ich hatte meine Hände in ihren Haaren vergraben und genoss es wie ihr Körper sich an meinen presste.
Ich keuchte hektisch zwischen den Küssen um irgendwie an Luft zu kommen, wollte ich meine Lippen doch eigentlich nicht von ihren nehmen.
Alicias Keuchen war ebenfalls nicht zu überhören und es machte mich nur noch ungehaltener, wollte ich doch noch mehr von ihr hören.
Irgendwann schrieen unsere Körper geradezu nach Sauerstoff und wir lösten uns atemlos voneinander.
Ein zufriedenes Grinsen zierte meine Lippen, während ich langsam die Augen öffnete.
Alicia sah mich bereits mit ihrem üblichen bohrenden Blick an.
>>Denk nicht das du der Laufbahn deshalb entgehst...<<, mahnte sie leise und ihr Blick verdeutlichte mir, das sie nicht spaßte.
Ihre Disziplin war wirklich nicht gesund.
>>Keine Sorge, das habe ich auch nicht erwartet<<, murmelte ich, bevor ich sie einfach wieder küsste.
Alicia Hände umschlossen nun meinen Hintern und sie trug mich durch die Wohnung.
Als ich schließlich auf etwas weiches fiel, wurde mir klar, das sie sich für das Schlafzimmer entschieden hatte.
Ich öffnete die Augen und sah wie ihr Blick aufmerksam durch den Raum wanderte, während sich schließlich ein unheilvolles Lächeln auf ihren Lippen bildete.
Ich folgte ihrem Blick und traf auf mein metallisches Bettgestell, dessen Rückwand aus geraden schwarzen Stangen bestand, die sich gitterartig durch die Fassung zogen.
Das verheißungsvolle Lächeln auf Alicias Lippen jagte mir einen Schauer über den Rücken, den ich allerdings nicht als unangenehm empfand.
Nun trafen unsere Augen wieder aufeinander und ihr Blick strahlte etwas geradezu begeistertes aus.
Was hatte Alicia vor?

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