Kapitel 44

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POV - Alicia Morgan

Langsam senkte sich der aufgewirbelte Staub wieder in Richtung Boden und die Luft wurde wieder klarer.
Das Licht von Lauren's Handytaschenlampe flackerte durch den Raum und brach immer wieder in den Staubpartikeln die in der Luft herum wirbelten.
Der modrige Geruch im Raum kam mir immer erdrückender vor, während Lauren mich panisch ansah.
Mein Körper war angespannt, ich spürte wie ein altbekanntes Gefühl mich durchströmte, ein Gefühl, dass ich seit Jahren erfolgreich geschafft hatte zu unterdrücken und was mich nun mit immer heftigeren Flashbacks traf.
Ich brachte kein Wort heraus, denn was sollte ich auch sagen?
Wir waren eingeschlossen, ohne Chance hier von alleine wieder raus zu kommen.
Der Schlüssel steckte auf der anderen Seite der Tür und die Tür selbst war zu massiv um sie mit bloßer Körperkraft bewegen zu können, geschweige denn einfach so zu öffnen ohne Schlüssel.
Wie hatte ich nur den Schlüssel einfach stecken lassen können?
Warum hatte ich blind auf diesen winzigen Türstopper vertraut, der nun kläglich im Raum lag, als wäre ihm ganz bewusst, dass er in seinem Job vollständig versagt hatte.
Eine Mischung aus Panik und unbändigem Aktionismus überkam mich.
Der Adrenalinspiegel meines Körpers schien von Sekunde zu Sekunde weiter anzusteigen und mein Herz begann gefährlich schnell zu schlagen.
Bilder in meinem Kopf. Überall Bilder. Ich glaubte sogar die Hitze zu spüren, die Hitze der Wüste, die mich seit damals verfolgte.
Die Hitze, die Schreie, das Blut.
Überall war Blut gewesen. Dieses unendlich betäubende Fiepen im Ohr.  
Ich atmete immer schneller, während ich das Gefühl hatte die Luft im Raum würde immer dünner werden.
>>Alicia?<<, fragte Lauren nun erneut, doch diesmal mit mehr Nachdruck und riss mich damit aus meinen Gedanken.
Ich sah sie erschrocken an, während ich das Gefühl hatte das Blut würde immer noch mit dreifacher Geschwindigkeit durch meine Adern rauschen.
In ihren Augen lag nicht weniger Panik als ich im Moment verspürte, denn ich hatte keinen blassen Schimmer wie wir aus dieser Situation wieder heraus kommen sollten.
>>Wir haben ein Problem<<, erwiderte ich nur monoton und versuchte mir von meiner Panik nichts anmerken zu lassen.
Lauren sollte nichts davon wissen, niemals sollte und durfte irgendjemand davon erfahren.
Es reichte schon wenn Lauren die Fassung verlor, wenigstens einer von uns beiden musste jetzt einen kühlen Kopf bewahren. Eigentlich konnte ich das doch so gut. Doch seit Stacy mich fast mit ihrem Porsche unter die erde gebracht hatte, war meine sonst so kräftige Schutzwand geradezu papierdünn. 
Ich versuchte mich zusammenzureißen und möglichst gefasst zu wirken, während der Gedankenstrudel in mir nur langsam abflachte.
>>Wir sind eingesperrt oder?<<, fragte Lauren resignierend und ihre Pupillen zuckten gefährlich vor unterdrückter Aufregung.
Ich nickte stumm und sah sie einfach nur an.
Mir fielen keine beruhigenden Worte ein, mir viel überhaupt nichts ein in diesem Moment, also schwieg ich lieber.
Erst reagierte Lauren gar nicht, starrte dann hoffnungsvoll auf ihr Handy, nur um es danach verzweifelt sinken zu lassen.
>>Kein Empfang...<<, murmelte sie mehr zu sich selbst, als zu mir, bevor sie sich auf den alten Mattenwagen an der Wand sinken ließ, auf welchem sich noch zwei aussortierte Matten befanden.
Sie bettete ihr Gesicht in die Hände, während ich fieberhaft versuchte eine Lösung zu finden, doch mein Kopf schien wie leer gefegt.
Nichts, aber auch wirklich gar keine Idee kam mir, wie wir uns jetzt aus dieser Situation retten konnten.
Die Stille im Raum war fast noch erdrückender als der widerliche Geruch.
Geradezu getrieben vor Panik marschierte ich im Raum auf und ab und hatte die Stirn in Falten gelegt, in der Hoffnung doch noch auf die rettende Idee zu kommen.
Die Tür aufbrechen? Unmöglich. Wir hatten keinerlei Ausrüstung für ein solches unterfangen und es handelte sich um eine verfluchte Brandschutztür. Das würden wir aus reiner eigener Körperkraft niemals schaffen. 
Nach Hilfe rufen? Würde nichts bringen, die Wände waren zu dick und es war viel zu früh, außer uns war niemand auf dem Gelände und schon gar nicht in der Turnhalle.
Anrufen? Keine Empfang, auf die Idee war Lauren auch schon gekommen.
Ich sah mich weiter um, der Luftschacht? Zu schmal, die Gefahr das wir uns verletzten könnten, war zu hoch und ich kannte das Luftschachtsystem nicht. Selbst wenn wir es versuchen würden, könnten wir uns furchtbar verirren und das Risiko war zu hoch.
Uns blieb nichts weiter übrig als zu warten, bis eine Klasse zum Sport kam und wir irgendwie auf uns aufmerksam machen konnten.
Gott, das müsste ich dann erstmal erklären, ohne das jemand Verdacht schöpfen oder auf schiefe Gedanken kommen würde.
Ich war im Keller eingesperrt mit meiner Schülerin, um eine Uhrzeit, zu welcher manche Lehrer noch nicht einmal aufstanden.
Das müsste ich so solide wie möglich abwickeln in diesem Fall, in der Hoffnung es würde keine Fragen im Nachhinein aufwerfen.
Es wäre mein Ende, würde jemand von Lauren und mir erfahren.
Für Lauren würde es nicht weniger Stress und Ärger bedeuten, man würde sie der Schule verweisen, sie müsste wohl am besten aus der Stadt ziehen und ich würde sie nie wieder sehen, denn ich würde mindestens fünf Jahre im Gefängnis verbringen.
Der Gedanke bohrte sich immer tiefer in mein Gehirn und schien immer schmerzvoller zu werden umso länger ich darüber nachdachte.
>>Kannst du bitte mal stillstehen? Es macht mich irre, wenn du hier so rumtigerst<<, fuhr mich Lauren auf einmal von der Seite an, als ich mal wieder an ihr vorbei lief.
Ich zuckte kurz zusammen, als sie mich erneut aus meinen Gedanken riss, nur um sie kurz darauf erbost anzusehen.
Wie sprach sie bitte mit mir?
Ich machte mir wirklich Gedanken über sie, über uns, gab es denn ein uns? Zumindest über diese Situation und was sie für sie und mich bedeutete und sie sprach in einem solchen Ton mit mir!
Ich hatte schon fast vergessen, dass ich immer noch wütend war auf Lauren, doch die Wut kehrte nun relativ schnell in meinen Körper zurück und ich fuhr herum, doch Lauren sah mich gar nicht an, sondern hatte ihren Kopf mit der Stirn auf ihre Knie gelegt.
>>Mäßige deinen Ton<<, fuhr ich sie nur kalt an, um mich danach wieder in Bewegung zu setzen.
Meine Panik war inzwischen in Wut umgeschwungen und es war schon immer meine größte Schwäche gewesen, dass ich in Stresssituationen aggressiv und wütend reagierte.
Doch von Lauren kam nur ein leises, verzweifeltes Lachen, sie schien die Situation nicht annähernd so ernst zu nehmen wie ich.
>>Was ist so witzig?<<, fragte ich gereizt und blieb vor ihr stehen um sie von oben herab anzusehen.
Ihre braunen Haare hatte sie in einen Zopf verfrachtet und trotz dessen das sie etwas makeup aufgetragen hatte, sah sie müde aus.
Lauren blickte nun auf, immer noch mit einem Grinsen im Gesicht, bevor sie sich aufrichtet und mir sehr nah kam.
Ich beobachtete sie wachsam, während sie mir unverhohlen in die Augen sah.
Etwas provokantes spiegelte sich in den ihren wider, etwas das ich bereits kannte und das mich schon so oft an ihr gereizt hatte. Doch es reizte mich nicht immer nur positiv, jetzt in diesem Moment, stachelte es meine Wut nur noch mehr an.
>>Ich kam gerade zu dem Entschluss..., dass es mich eigentlich hätte schlimmer treffen können, als mit dir hier unten eingesperrt zu sein... <<, meinte Lauren und legte ihre Arme auf meinen Schultern ab, wobei sie das „dir" besonders verführerisch betonte, während ich sie immer noch düster ansah.
Das könnte ihr so passen.
Sie dachte wohl, ein paar Flirtereien ihrerseits und alles vergessen, doch darauf würde ich gar nicht erst eingehen.
>>Ach ja? Wieso das denn? Glaub bloß nicht, dass ich nicht mehr wütend bin...<<, zischte ich leise, doch Lauren ließ sich davon gar nicht einschüchtern, sondern sie grinste mich nur noch breiter an, was in mir den unverhohlen Wunsch weckte, ihr dieses Grinsen augenblicklich auszutreiben.
Die Grenze zwischen tatsächlicher Wut meinerseits und dem Punkt ab dem ich Lauren schon wieder verfallen war, war leider sehr schmal und das wurde mir nun erneut einmal wieder bewusst.
Ich spürte wie mein Körper sich anspannte, doch ich versuchte mich zu beherrschen, dass hier war wirklich weder der richtige Ort, noch die richtige Zeit.
>>Ich weiß, aber vielleicht kann ich es ja jetzt wieder gut machen...<<, säuselte sie leise und ich spürte bereits wie ihre Hände zum Bund meiner Sporthose wanderten, doch ich packte diese und sah Lauren mahnend an.
Ich musste mich zusammenreißen!
>>Vergiss es, nochmal falle ich da nicht drauf rein und wir sollten uns lieber mal Gedanken machen, wie wir hier raus kommen!<<, sagte ich bestimmt und drückte Lauren ein Stück von mir weg, um eine gewisse Distanz aufzubauen, aber auch um mich selbst bei Vernunft zu halten, denn Lauren's Worte waren nicht spurlos an mir vorbei gegangen und ich musste mich stark beherrschen um meine gleichgültige Miene aufrechtzuerhalten.
Lauren zog die Augenbrauen zusammen und ihr Blick war geradezu bittend.
>>Alicia es tut mir leid, dass gestern war nicht so gemeint wie du denkst, das...<<, doch sie brach wieder ab, offensichtlich unentschlossen was sie sagen sollte oder wie sie das wieder gerade biegen sollte.
Doch meine Wut keimte allein bei ihren Worten wieder hoch.
Das war also nicht so wie ich dachte. Schön, das Lauren inzwischen auch wusste wie und was ich dachte.
>>Ja, das gestern...<<, begann ich gereizt vor Wut und meine Stimme bebte, während ich Lauren kalt ansah.
>>Was glaubst du eigentlich wer du bist Lauren?<<, zischte ich kalt und machte nun einen Schritt auf sie zu, wobei sie automatisch zurückwich.
Diese Aktion würde sie noch so sehr bereuen, dass sie sich wünschen würde, sie hätte es niemals getan.
Ich ließ mich nicht bloßstellen, niemals. Schon gar nicht von jemandem der unter mir stand.
>>Alicia... ich...<<, stammelte sie, doch ich unterbrach sie.
Ich raste vor Wut und ich entlud nun alles was ich seit gestern hatte los werden wollen. Und vielleicht auch noch den Stress der momentanen Situation. 
>>Nichts „Alicia", halt den Mund wenn ich spreche und unterbrich mich verdammt nochmal nicht! Du vergisst gut und gerne mal wo du stehst Lauren, und zu was du befugt bist und zu was nicht!<<, sprach ich weiter und meine Stimme wurde immer lauter, während Lauren immer weiter zurück wich und eine gewisse Unsicherheit sich in ihr Gesicht schlich.
Der Respekt vor mir kehrte in ihre Mimik zurück und das war genau das was ich wollte.
Egal auf welcher Ebene wir uns nahe waren, der Respekt mir gegenüber war unerlässlich!
Inzwischen stand sie mit den Kniekehlen am Mattenwagen und ich gab ihr einen Stoß, der die rücklings auf diesen fallen ließ.
Mit einem dumpfen Geräusch landet Lauren auf den harten Matten und gab ein leises, schmerzhaftes Keuchen von sich.
Sofort beugte ich mich gebieterisch über sie, während Lauren sich auf die Unterlippe biss und die Angst in ihren Augen schon wieder völliger Untergebenheit gewichen war.
Die Matten unter meinen Händen waren hart und kalt und sie verliehen meinen Worten den nötigen Nachdruck.
>>Spiel nie wieder mit mir, hast du das verstanden? Nie wieder, oder du wirst es bitter bereuen!<<, drohte ich leise, während Lauren hektisch nickte.
Ich sah sie auffordernd an, sie wusste das mir ein bloßes Nicken nicht reichte, ich wollte es sie sagen hören.
>>Ja Madam<<, keuchte Lauren leise unter mir und sah mich völlig unterwürfig an.
Eine tiefe Zufriedenheit breitete sich automatisch in meinem Körper aus und die Wut schien langsam aber sicher zu verblassen.
Der Schleier der mich die ganze Zeit umgeben hatte lichtete sich so langsam und erst jetzt realisierte ich, in welcher Position Lauren und ich uns schon wieder befanden.
Ich ließ meinen Blick über Lauren's Körper unter mir wandern und als meine Augen wieder auf ihr Gesicht trafen, erblickte ich ein laszives Grinsen.
Lauren hatte mich diesmal genau in die Position bekommen, in welcher sie mich haben wollte und ich hatte es in meiner blinden Wut nicht bemerkt.
Sie hatte schon wieder mit mir gespielt, doch entgegen meiner Erwartung brach keine Wut in mir los, sondern stattdessen eine leichte Form der Belustigung und Befriedigung.
Nun konnte ich mir ein leichtes Grinsen auch nicht mehr verkneifen, denn es war doch beachtlich wie schnell Lauren lernte und wie gut sie mich inzwischen kannte.
Es sollte mir eigentlich Angst machen, denn normalerweise war ich immer geflüchtet, sobald jemand mich durchschaut hatte, doch bei Lauren bestätigte es mich nur in der Annahme, dass ich sie heute Abend wirklich in an ihre Grenzen bringen würde.
Eine Vorfreude erfüllte mich und ich spürte wie die Dominanz in mir sich immer weiter hervor kämpfte, erfreut, bald endlich in völliger Größe und Wucht sich ausleben zu dürfen.
Nun sah ich Lauren wieder in die Augen und in diesen fand ich tiefe Zufriedenheit, aber auch etwas anderes, was sie noch nie so deutlich gezeigt hatte, nämlich Zuneigung.
Sanft legte sie ihre Arme in meinen Nacken und zog mich näher zu sich.
Ich ließ es zu, gespannt was sie vor hatte und was sie erreichen wollte.
Ihr Geruch strömte mir in die Nase und er machte alles gleich wesentlich erträglicher und verdrängte den modrigen Geruch des Kellers.
Lauren roch wie immer fantastisch und ich genoss ihre Körperwärme, während ihre Lippen nun an meinem linken Ohr waren.
>>Du bist unglaublich heiß, wenn du wütend bist, weißt du das?<<, hauchte sie mir leise ins Ohr, was mich schelmisch grinsen ließ, doch das sah Lauren natürlich nicht, denn mein Gesicht befand sich in ihrer Halsbeuge.
>>Ach? Ist das so?<<, fragte ich leise zurück und biss Lauren sanft in den Hals, was ihr ein Stöhnen entlockte.
Spielen konnte ich auch und zwar um Längen besser als sie.
Dadurch das sie mit ihren Lippen so nah an meinem Ohr war, intensivierte dies die Wirkung ihres Stöhnens nur noch und ich krallte mich begierig in die weiche Haut in ihrem Nacken.
Wieso war Lauren nur so anziehend für mich?
Sie war wie mein Opium, einmal genommen und nie wieder davon los gekommen, denn ich kam nicht mehr von Lauren los und ich wollte es auch gar nicht, zu sehr liebte ich den Rausch in den sie mich versetze und die Dinge die ich empfand sobald sie bei mir war.
>>Ja... und will dich Alicia! Ich will dich... und alles an dir!<<, flüsterte sie nun und ich spürte etwas Neues in diesem Moment in mir aufkeimen.
Keine Erregung und bloße Faszination wie sonst so oft, nein es war ein neues Gefühl, etwas warmes, etwas das sich wie Schweben anfühlte und das mein Herz auf eine neue Art schneller schlagen ließ.
Ich verspürte Glück, ich verspürte Freude, ich hatte so etwas noch nie gefühlt, niemals in dieser Intensität und niemals so.
Die schrecklichen Gedanken die mich vor ein paar Minuten noch gequält hatten, waren wie weggeblasen.
Ich konnte es nicht beschreiben, aber ich zog Lauren zu mir und legte meine Lippen einfach auf ihre.
Es war etwas das ich genau jetzt fühlen wollte.
Ich war süchtig nach ihren Küssen, ihren Berührungen. Ich war süchtig nach Lauren als Ganzes.
Sie schien kurz überrascht, doch dann erwiderte sie den Kuss und er war anders als all die Küsse davor, es war als würde dieser Kuss Licht in das Dunkel um uns herumbringen.
Als würde dieser Kuss exzessive Leichtigkeit in mir hervorrufen und mich schwerelos werden lassen.
Es hatte sich noch nie so angefühlt wie in diesem Moment und begierig mehr davon zu fühlen presste ich meine Lippen stärker auf Lauren's und drückte mich näher an sie, während ihre Beine meine Hüfte umklammerten und sie wohlwollend in den Kuss stöhnte.
Ich schien nur noch süchtiger nach Lauren zu werden, denn es war unbeschreiblich wie gut sich ihr Körper unter meinem anfühlte und wie ich an mich halten musste sie nicht einfach auszuziehen und mich auf sie zu stürzen, doch ich wollte mir das aufheben.
Ich wollte mir dies alles für heute Abend aufheben und so küsste ich sie einfach nur und genoss es, wie sie sich erwartend unter mir wand und rekelte, denn sie fasste mich nicht ungefragt an, das hatte Lauren bereits gelernt und es erfüllte mich mit Stolz, dass sie ihr Verlangen inzwischen kontrollieren konnte, sodass sie gegen keine Regel verstieß.
Ich hatte Lauren ein gutes Stück unter Kontrolle gebracht und ich spürte wie mein Unterleib doch wieder etwas verkrampfte bei diesen Gedanken.
Lauren gab mir nun einen überraschenden Ruck, sodass wir uns drehten und sie nun auf mir saß, wobei sie sich von mir löste und sich durch Haare fuhr die sich aus dem Zopf gelöst hatten, während sie auf mich herab sah.
Doch sie tat es nicht herablassend oder erhoben, nein sie sah von oben auf mich herunter und in ihrem Blick lag einzig und allein Ergebenheit.
Ich packte Lauren's Shirt und zog sie daran zu mir, bis ihr Gesicht ganz nah vor dem meinen war und ich das Zucken ihrer Pupillen erkennen konnte.
Unsere Lippen waren Millimeter voneinander entfernt und ich genoss die Spannung zwischen uns.
Still sahen wir uns an.
Wir sahen uns einfach nur an und für einige Momente schien es nur uns zu geben.
Keinen miefenden Keller um uns herum, kein eingesperrt sein, kein Schülerin und Lehrerin Verhältnis, nichts das diese Einheit hätte stören können, für einige Momente waren wir nur zwei Menschen die sich nahe waren.
Zwei Menschen die sich...
Ich verwarf diesen Gedanken. Wir waren eben zwei Frauen, die sich gegenseitig anzogen und beim Sex sehr gut harmonierten.
Das war alles. Eine Affäre, nichts weiter.
Ich umfasste Lauren's Taille mit meinen Händen, doch ihr fuhr nicht unter ihr Shirt.
Lauren verstand.
>>Du wirst jetzt nicht mit mir schlafen richtig?<<, fragte sie leise und in ihrem Blick lag etwas wissendes.
Ein leicht süffisantes Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus, während ich die eben gefassten Gedanken beiseite schob.
>>Oh nein, ich möchte mir doch nicht den ganzen Spaß verderben. Komm heute Abend gegen 20:00 Uhr zu mir...<<, hauchte ich ihr gegen die Lippen und ein leichtes Zucken ging durch Lauren's Körper.
Ihre Pupillen wurden merklich größer während sich ihr Körper anspannte.
Sie antwortete nicht sofort, sondern sah mich nur mit einem forschend und leicht ängstlichen Blick an.
Sie war also doch nicht so selbstsicher wie sie gerne tat.
Sie wusste nicht was heute auf sie zukam und das verunsicherte sie.
Ich kam ihr mit meinem Oberkörper ein Stück entgegen und umfasste ihren Nacken, bevor ich ihren Ohr mit meinen Lippen ganz nah kam.
>>Keine Sorge Honey, heute Nacht werden all deine Wünsche wahr...<<, hauchte ich ihr ins Ohr und Lauren konnte erneut ein zufriedenes Stöhnen nicht unterdrücken bei meinen Worten.
>>Dann bin ich 20:00 Uhr bei dir<<, erwiderte sie sofort und es klang schon wieder wesentlich selbstsicherer, während sie sanfte Küsse meinen Hals entlang verteilte, was ich zuließ und mich zufrieden wieder zurück auf die Matten fallen ließ.
Sollte Lauren sich um mein Wohlbefinden kümmern solange wir hier unten festsaßen, schaden konnte es nicht und Lauren schien sehr bemüht darin mir etwas Gutes zutun.
Ihre Lippen wanderten unablässig meinen Hals entlang und ich ließ meine Hände über Lauren's Rücken fahren, während ich die Augen geschlossen hatte um das grelle Licht der Handytaschenlampe auszublenden.
Sanft ließ Lauren sich auf mich sinken und bettete ihr Kinn auf meiner Brust um mich ansehen zu können, während ich meine Arme stärker um sie schlang.
Stumm lagen wir da und sagten kein Wort, ich hätte auch nicht gewusst was ich hätte sagen sollen. Auch nur ein falsches Wort hätte diese Situation zerstören können und das wollte ich um jeden Preis verhindern. 
Ich genoss Lauren's Wärme, ihren Körper auf meinem und das ich sie bei mir hatte. 
Lauren atmete inzwischen immer ruhiger und auch ich wurde zusehends müde, denn ich spürte wie ich immer wieder abtriftete.
Die letzten Nächte waren zu kurz und die Tage zu lang und anstrengend gewesen. Der Schlafmangel machte sich bemerkbar, denn die Müdigkeit überrollte mich in immer stärkeren und größeren Wellen.
>>Lauren...?<<, murmelte ich leise fragend, doch von ihr kam keine Antwort.
Ich schnaufte resignierend aus, denn offensichtlich war sie eingeschlafen, ich umfasste ihren schmalen Körper stärker und fuhr ihr durchs Haar.
Sie war eine wundervolle Frau. Eine Frau die viel mehr als mich verdient hätte, doch sie wollte nur mich. Sie wollte mich, weil ich ihr geben konnte, was sie am meisten begehrte und ich wollte sie, weil sie mir gab was ich brauchte.
Ich spürte Lauren's Herzschlag, ihren sanften Atem auf meiner Haut und es beruhigte mich.
Es dauerte nicht lange und dann war ich wohl ebenfalls eingeschlafen, denn ich riss erst wieder panisch meine Augen auf, als es auf einmal extrem hell um mich herum wurde.
Ich blinzelte mehrfach um meine Sicht wieder zu erlangen, während ich mich hektisch umsah.
Ich erblickte Lauren die immer noch friedlich auf mir schlief und sah nun an die Decke an welcher die Lampen grell leuchteten.
Anscheinend war der Strom wieder da.
Hektisch griff ich nach Lauren's Handy um auf die Uhr zu sehen, es war kurz nach Beginn des ersten Blocks.
Offensichtlich hatten Lauren und ich fast zwei Stunden hier unten geschlafen.
Ich schüttelte den Kopf und horchte angestrengt.
Über uns war das Getrappel von Füßen zu vernehmen und ich glaubte sogar Basketbälle zu hören die auf dem Boden aufschlugen.
>>Hey Lauren... Lauren wach auf<<, meinte ich hektisch und stupste sie unsanft an.
Lauren schien nicht so begeistert von dieser Weckmethode, denn genervt murmelnd vergrub sie ihren Kopf in meiner Halsbeuge und wollte weiter schlafen doch ich hielt sie davon ab.
>>Komm schon, es sind Menschen da, wir müssen jetzt hier raus<<, sagte ich mit Nachdruck und langsam schien Lauren's müdes Gehirn wieder zu arbeiten, denn auf einmal riss sie die Augen auf und sprang regelrecht auf, nur um sich dann wieder auf mich fallen zu lassen, denn dieser Kraftakt war wohl noch nicht im Sinne ihres Körpers gewesen.
Langsam richtete sie sich nun auf.
Sie horchte auf.
>>Spielen die etwa Basketball?<<, fragte Lauren ungläubig was mich kurz lachen ließ.
Schön, wenn dies ihre einzige Sorge war.
>>Das sollte jetzt nicht unser Problem sein, sondern eher wie wir auf uns aufmerksam machen<<, meinte ich, während ich mir kurz übers Gesicht fuhr und versuchte wacher zu werden.
Lauren nickte, saß jedoch immer noch unverändert auf meinem Schoß und band sich ihre Haare wieder zusammen.
Die Müdigkeit steckte mir immer noch in den Knochen und ich lehnte meinen Kopf an Lauren's Brust, während sie mir durch die Haare fuhr.
Ich genoss die Wärme die von ihr ausging, denn im Keller war es wirklich bitter kalt und wir konnten froh sein, wenn wir keine Erkältung davon tragen würden.
>>Sie werden uns nicht hören, selbst wenn wir schreien und klopfen, wir sind zu weit unten<<, sagte Lauren leise und nachdenklich.
Damit hatte sie leider recht.
Mein Hirn arbeitete schon wieder an einer Lösung.
Und dann kam mir endlich der rettende Gedanke.
>>Aber sie werden nachsehen kommen, wenn kein Strom mehr da ist, wir müssen die Sicherung umlegen<<, meinte ich und hektisch hob ich Lauren von meinem Schoß um zum Sicherungskasten zu laufen.
Ich öffnete diesen und überflog fieberhaft die Liste, bis ich die entsprechende Sicherung fand.
Kurz sah ich zu Lauren die inzwischen neben mir stand und mir aufmunternd zunickte.
Ich legte die Sicherung um und mit einem Mal verstummte, das der Geräusch der aufprallenden Bälle auf den Turnhallenboden.
>>Hoffentlich kommen sie nachsehen...<<, flüsterte Lauren, während wir beide gespannt lauschten.
Einige Minuten haarten wir stillschweigend in unserer Position aus, doch dann, Schritte.
Langsam wurden die Schritte immer lauter, sie kamen näher und ich spürte erneut ein ziemliche Angespanntheit durch meinen Körper fahren.
Jetzt mussten wir so unauffällig wie möglich aussehen. Naja, soweit das auch nur irgendwie möglich war. 
Ein rütteln an der Tür, der Schlüssel wurde gedreht, ein letzter angespannter Blick von Lauren, bevor sich die Tür öffnete und wir einem ziemlich verdutzen Mister Heather gegenüberstanden.
>>Alicia was machst du denn hier? Die Kollegen haben sich schon Sorgen gemacht, weil dich niemand erreichen konnte und deine Schüler dich als fehlend gemeldet haben...<<, begann er schließlich.
Jetzt bloß keine Unsicherheit anmerken lassen.
>>Danke Adam, aber mir geht es gut, Miss Fallmont sollte heute morgen ihre Strafe abarbeiten, dabei gab es einen Stromausfall. Wir wollten nachsehen ob es vielleicht nur eine Sicherung ist und dabei ist die Tür zugefallen. Der Hausmeister sollte dringend einen anständigen Türstopper kaufen<<, erklärte ich so formal wie möglich und tat so als wäre es nichts besonderes, während Lauren neben mir eifrig nickte.
Adam schien die Geschichte zu glauben, denn er kratzte sich nur nachdenklich am Hinterkopf, als müsste er die eben gesagten Worte verarbeiten bevor er nickte.
>>Na dann habt ihr ja Glück gehabt, dass bei uns eben die Sicherung rausgeflogen ist, sonst hätte ich euch ja nie jemand gefunden<<, meinte er nun ganz stolz und sich gewichtig in die Brust werfen, während Lauren kaum merklich die Augen verdrehte.
Ich setzte mein bestes, falsches Lächeln auf und nickte nur. Wie hatte dieser Mann eine Zulassung zum Studium bekommen?
>>Wie recht du hast Adam, nun ja sowohl Miss Fallmont als auch ich müssen dringend unseren Pflichten nachkommen, ich danke dir und sehe dich nachher!<<, meinte ich entschlossen um endlich aus dieser furchtbar unangenehmen Situation herauszukommen.
Er nickte nur, schnappte sich den Sprunghocker neben der Tür um diesen als Stopper zu nutzen und ging dann in Richtung des Sicherungskastens, während Lauren und ich angespannt den Raum verließen.
Ich schnappte mir meinen Schlüssel von der Tür und schweigend liefen wir nebeneinander die Treppen nach oben.
>>Bis heute Abend<<, murmelte Lauren leise, als wir im obersten Flur ankamen wo sich unsere Wege teilten, wobei sie sich aufmerksam umsah.
>>Bis heute Abend<<, erwiderte ich schnell nickend, bevor ich nach links und Lauren nach rechts abbog.
In Windeseile zog ich mich um und lief danach schnellen Schrittes über das Gelände zurück zum Hauptgebäude der Schule.
Die frische Luft tat gut und begierig sog ich diese in meine Lungen während ich lief.
Im Gebäude angekommen musste ich noch einige Gänge durchqueren, bis ich bei der 7. Klasse ankam, welche ich eigentlich seit bereits 30 Minuten in Mathematik hatte unterrichten sollen.
Von draußen empfing mich bereits extremer Lärm und genervt öffnete ich die Tür und verschaffte mir mit ein paar Worten sofort Gehör.
Der Tag zog sich in die Länge, die Geschichte von Lauren und mir, eingesperrt im Keller der Turnhalle hatte sich im Lehrerzimmer schneller verbreitet, als das Nacktfoto eines Promis in der Bildzeitung und in Folge dessen, konnte ich mir den ganzen Tag von allen Seiten Witze über meine Situation anhören.
Nur Sarah hatte sich nicht darüber lustig gemacht, sondern das ganze nach einer kurzen Fragerunde einfach hingenommen und war nicht weiter darauf eingegangen. Ahnte sie etwas? 
Als es endlich zum erlösenden Wochenende klingelte, verzichtete ich sogar darauf, den Schülern vor mir Hausaufgaben zu geben, sondern wünschte harsch ein schönes Wochenende, bevor ich geradezu fluchtartig die Schule verließ.
In nicht mal vier Stunden würde Lauren zu mir kommen und ich hatte ihr versprochen, dass all ihre Träume wahr werden würden, vielleicht aber auch eher die meinen.
Ich würde mich nicht zurück halten. Dieses Mal nicht und ich konnte nur hoffen, das Lauren dem standhielt, denn dann würde es kein Zurück mehr geben.
Während ich durch die Stadt fuhr, auf dem Weg nachhause, schien sich eine gewisse Art von Aufregung in mir breit zu machen.
Ein Gefühl das ich schon lange nicht mehr empfunden hatte.
Ein Kribbeln in meinem Bauch, ein unruhiges Zittern meiner Finger und ein erhöhter Herzschlag, machten mir deutlich, wie lange ich mir diese Situation herbeigesehnt hatte.
Als ich zuhause ankam, beschloss ich zu duschen, etwas zu essen und noch ein wenig aufzuräumen.
Immer wieder blickte ich auf die Uhr.
Mein Müsli, welches ich versuchte zu Essen, bekam ich kaum runter und so starrte ich einfach nur die Uhr an und wartete das die Zeit verging.
Immer wieder sah ich mich im Raum um, war alles so wie ich es wollte? War es so das Lauren verstand was sie erwartete?
War es vielleicht doch zu viel?
Ich wusste nicht, ob sie es aushalten würde, doch es gab keine Zwischenstufe mehr auf der wir uns hätten heran tasten können.
Minute um Minute, Stunde um Stunde verstrich und ich spürte wie sich die Dominanz in mir immer weiter von ihren Fesseln befreite und bereit war nun endlich auszubrechen.
Ich wollte Lauren, ich wollte sie mehr als alles andere heute Abend.
Noch 10 Minuten, dann sollte sie da sein.
Ich richtete meine Klamotten ein letztes Mal, überprüfte den Sitz meines Pferdeschwanzes und atmete tief durch.
Ein unheilvolles Lächeln stahl sich auf meine Lippen, ein Lächeln das ich nicht unterdrücken konnte und das mich wohl geängstigt hätte, hätte es nicht selbst zu mir gehört, würde es nicht aus meinem Gesicht stammen.
Ein Lächeln, das mir zeigte wie lange ich diese Situation vermisst hatte und wie sehr ich diese Befriedigung meiner Machtbedürfnisse benötigte.
Meine Augen schienen dunkler als je zuvor und während die Küchenuhr leise vor sich hin tickte, schien ich mit jeder Sekunde ruhiger zu werden, gefasster, bereit für das was jetzt kommen würde.

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