🔥 unerwartet 🔥

56 7 13
                                    

Cessy

Da sitzen wir nun, in einen süßen Café von einer Jungen Batista, die sich zur Aufgabe gemacht hat, ein modernes, sehr gemütliches Café zu leiten. 

Das weiß ich, weil ich seit mehreren Minuten die Karte anschaue, ohne wirklich die Auswahl zu betrachten, ich trinke immer schwarzen Kaffee. 

Oder einen Cappuccino, aber nur mit Lauren. 

"Wieso siehst du mich nicht an?", konzentriert bleiben meine Augen auf der Karte, eine Ausrede will mir einfach nicht in den Kopf kommen, ja diese tolle wieso fragen, ich hasse es. 

"Ich lese mir nur durch, wie dieses Café entstanden ist" Das ist keine Ausrede, das tue ich ja wirklich.

Vorsichtig linse ich über die Karte, und lande in großen braunen Mandelaugen, oh die sind wirklich faszinierend. 

Und seine hohen Wangenknochen betonen seine schicke Adlernase, genauso wie seine Wangenknochen. 

Alles an ihm wirkt attraktiv, selbst seine langen Finger. 

Die seelenruhig auf dem Tisch verknotet liegen. 

Wieder hat er ein leichtes, schiefes Grinsen im Gesicht, "was denn?" Meine Frage sorgt nur für ein  Grinsen, oh ich kann mir vorstellen, dass mich das bestimmt irgendwann nerven würde, oder um den Verstand bringt, eins von beiden ganz bestimmt. 

Er räuspert sich leicht und lehnt sich etwas über den Tisch, "du bist nervös, das brauchst du nicht zu sein". 

Ein klein wenig genervt sehe ich zu einem Kellner, der noch drei Tische weiter beschäftigt ist "Es tut mir leid, dass ich ein wenig nervös bin, bei einem mir vollkommen fremden", der einfach beschlossen hat, mich auf zu suchen, füge ich still dazu. 

Ich habe ihm heute morgen gesagt, wo ich bin, aber doch nicht für diese Zwecke, und er hat mich auch angelogen, er hat geschrieben, er geht jetzt arbeiten. Gut die Lüge verstehe ich, dennoch bleibt es die Unwahrheit. 

"So fremd sind wir uns nicht Cessy", mit erhobener Augenbraue sehe ich Luca an. 

Ja, er hat schon Recht, nur dass ich ihn in sehr vielen Situationen angelogen habe. Jedesmal wenn ich offline gehen musste, war nicht der angegebene Grund schuld, sondern meistens Markus. 

Hat er nach meinem Beruf gefragt, habe ich nur gesagt, dass ich in einem Verlag arbeite. 

Als er gefragt hat, ob ich jemals verheiratet war, sagte ich nein. Diese Unwahrheiten haben sich gehäuft, und nun sitzt er vor mir, hat keine Ahnung, dass mein Ring, den ich trage, mein Ehering ist. Dass ich nicht mal die Scheidung eingereicht habe, also wirklich alles weiß er nicht.

Eigentlich sogar sehr wenig, wenn ich es so betrachte.

"Ehrlich gesagt…", der Kellner rettet mich vor meinem Versuch, mich raus zu reden. 

"Guten Tag, darf ich euch schon etwas bringen?", erwartungsvoll sieht er von mir zu Luca, der mich wiederum auffordert zu bestellen, ein fast unsichtbares Lächeln huscht über mein Gesicht "ein schwarzen Kaffee bitte", der Kellner braucht sich bei mir nichts aufzuschreiben, als er zu Luca sieht bestellt der freundlich einen Latte Macchiato. 

"Was wolltest du sagen?", ich weiß was ich sagen wollte, dennoch sehe ich grübelnd Luca an. 

Ich komme aus diesen Lügen nicht raus, ich habe ja absichtlich nichts gesagt, weil es mir so viel Spaß gemacht hat mit ihm zu schreiben, und wenn ich jetzt was sage, na dann, Good Bye. 

"Ich weiß es nicht mehr", um nicht zu laut über den Tisch zu reden, überschlage ich meine Beine und lehne mich etwas näher zu ihm, "sagtest du nicht du müsstest Arbeiten?". 

Anonyme App Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt