Anonyme App Teil 1

🔥 Herzrasen 🔥

Cessy 

Angespannt halte ich die Tasse zwischen beiden Händen, die Sekunden fühlen sich plötzlich viel länger an, quälender.

Wieso sagt er denn nicht? 

Es war jetzt kein Liebesgeständnis, gut ok, wirklich weit entfernt ist das nicht, aber hey, ich habe ihn hier keinen Antrag gemacht, wieso sagt er nichts? 

Wieso starrt er mich so ausdruckslos an? 

“Bist du dir sicher?”, wie bitte? 

Fassungslos sehe ich Johan an und überlege fieberhaft nach den richtigen Wörtern.

Bin ich mir sicher? Ja verdammt! 

“Bei der Frage habe ich das Bedürfnis zu gehen”, ehrlich wie ich bin, stelle ich die Tasse weg und möchte aufstehen. 

Einzig Johans Hand hält mich eisern auf dem Stuhl fest. 

"Cessy, ich meinte das nicht böse, ich weiß nur nicht, was ich dazu sagen soll”. 

Das macht es schlimmer als schlimm.

Wenn er auf ein ich mag dich, nicht mal ein ich dich auch sagen kann, tja dann müsste ich doch wissen woran ich bin. 

Wenn mein Herz nicht sinken würde, dann könnte ich wenigstens die Maske aufrechterhalten. Aber nicht mal das gelingt mir. 

Scheiße, bei Luca war es zwar anders da habe ich überhaupt nicht an Gefühlen und Emotionen gedacht sondern nur ihn zu verheimlichen das ich verheiratet bin und dieses sexy Gefühl behalten zu können. 

Selbstbewusst und mutig, aber jetzt ist es anders, ich weiß das ich dieses Gefühl nicht von einem anderen bekommen kann. 

Es mag sein, dass es bei Johan so angefangen hat, aber die Zeit, die wir miteinander verbracht haben, hat alles geändert. 

Traurig trinke ich kleine Schlucke von meinem Kaffee, wie reagiere ich jetzt? 

Mir wäre zum Heulen zumute, aber das bringt nichts. 

Ich könnte früher nach Hause fahren oder so tun, als wäre es nicht schlimm. 

Aber es ist schlimm für mich, vorsichtig stelle ich die große Tasse wieder ab und sehe Johan an, der nervös seinen Daumen am Porzellan klopft. 

“Es tut weh, dass du es nicht so siehst, ich denke es ist besser, wenn ich heute nach Hause fahre, du kannst in Ruhe arbeiten und ich kann meine Gedanken sortieren”, ich nicke mir selbst einmal bekräftigen zu. 

Es ist die richtige Entscheidung zu meinen Gefühlen zu stehen, aber ich möchte mich nicht verletzlich zeigen und erst Recht nicht auf etwas hoffen, das nicht geschehen wird. 

Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Johan zu Nikolai blickt und ihn praktisch mit Augenkontakt aus dem Penthouse schmeißt. 

Damit mir das gar nicht erst passieren kann, lasse ich mich vom Stuhl gleiten und stelle mein Geschirr in die Spüle. 

“Ich weiß nicht was ich dazu sagen soll weil ein ich mag dich nicht reicht”, ich war gerade dabei die Küche zu verlassen da erreicht mich die Worte von Johan. 

Wie angewurzelt blieb ich vor dem Kühlschrank stehen, die Bedeutung von diesem Satz sank nur sehr langsam in meinen Verstand. 

Vorsichtig, als hätte ich Angst, mich verhört zu haben, sehe ich zu diesen großen attraktiven Mann, meint er damit, dass er verliebt ist? 

In mich? 

Fragend sehe ich ihn an, sein unverschämtes Lächeln verpasst mir einen Haufen Schmetterlinge im Bauch.