Gleichmäßig bewegte sich die dunkle Bettwäsche von Regulus' Eltern in dem tiefschwarzen Raum hoch und runter, sein Vater schnarchte und je länger der Junge diese Szene beobachtete, desto sicherer war er sich, das die beiden tief schliefen.
Jetzt müsste er viel Kraft auf sich nehmen und seine Ängste überwinden.
Regulus schloss also langsam und mucksmäuschenstill die Schlafzimmertür und tapste ohne jedes Geräusch durch den weitläufigen Flur seines Familienhauses.
Als er panisch um die Ecke bog, ertönte unerwartet ein Knall und danach ein genervtes Schnaufen. Er sah hinunter und entdeckte Kreacher, welchen er beinahe umgelaufen hatte. Das Tablett mit Tassen, das dieser gerade in die Küche bringen wollte, lag jetzt in Scherben auf den Boden.„Der junge Black sollte schon längst im Bett sein und nicht hier durch die Flure laufen, schon gar nicht so unvorsichtig!", fauchte er ihn an und bückte sich sogleich, um die Scherben zu beseitigen.
Regulus hielt inne und steckte seinen Kopf zurück um die Wandecke, damit er in der Lage war, jedes unerwünschte Geräusch ausfindig machen zu können, doch seine Eltern schienen weiterhin in den Welten der Träume zu schweben. Erleichtert ließ ihn das ausatmen.„Tut mir leid, ich werde jetzt ins Bett gehen.", versprach er, während er sich ein Lächeln aufzwang und schnell an seinem Hauselfen vorbei, die Treppen hinunter lief. Natürlich würde er jetzt nicht ins Bett gehen.
Einen Schal und eine Mütze übergezogen schlüpfte er in seine Winterjacke, stopfte sich den Zauberstab in die Hosentasche und verließ das Anwesen der Blacks dann zügig. Niemand bemerkte ihn, niemand hielt ihn auf.
Es konnte doch so einfach sein.
•••
James stand vorm Spiegel in seinem Zimmer und betrachtete sein aktuelles Outfit skeptisch. Es war langweilig, dachte er, wie immer. Er trug eine schwarze, lockere Hose und einen dunkelroten Weihnachtspulli. Das war bequem und kuschelig, aber überhaupt nicht schick.
Ob die Freunde seiner Eltern erwarteten, dass er sich schick kleidete?„James, Schatz? Kannst du uns mal helfen?", rief es aus der Küche im Erdgeschoss und der Angesprochene nahm direkt zwei Treppen mit einmal, um seine Mutter unten zu erreichen. Diese verteilte gerade selbst gebackene, lustig dekorierte Kekse auf verschiedenen Tellern und Sirius, der auch einen kuscheligen Weihnachtspulli trug, hilf ihr dabei.
„Was gibts denn, Mama?", fragte James grinsend darüber, das die beiden sich so gut verstanden und Sirius' mittlerweile wie sein Bruder war.„Die Gäste kommen jeden Moment. Kannst du noch schnell die Kissen im Wohnzimmer aufpolstern und dann an die Tür gehen, wenn jemand klingelt?", fragte die junge Mutter lieb und gab ihrem Sohn einen Kuss auf die Schläfe.
Dieser willigte natürlich ein und hüpfte fröhlich durch den Flur in den warmen, weihnachtlichen Raum wo es wunderbar nach Gebäck und Räuchermännchen roch.
Der Gryffindor freute sich richtig auf die Party, denn auch, wenn er und die Rumtreiber fantastische planten, konnten die Erwachsenen wirklich den winterlichen Zauber wieder zum Leben erwecken, im wahrsten Sinne des Wortes.Als erstes ließ er die Geschwister Edgar und Amelia Bones hinein, alte Freunde der Potters, welche kühl beschneit das warme Haus betraten und sofort ein breites Lächeln im Gesicht hatten. „Fröhliche Weihnachten, James.", sing-sangten sie fast im Gleichtakt und Amelia drückte ihm eine bunte Tüte in die Hand. „Du bist schon wieder groß geworden. Letztes Jahr gingst du mir nur bis zum Knie." Sie wuschelte durch die dunklen Haare und beide lachten.
James begleitete sie ins Wohnzimmer, bat Kaffee und Kuchen an und war dann sofort wieder auf den Beinen, da die Tür erneut läutete. In den nächsten 20 Minuten füllte das Haus sich so langsam mit Freunden und Leben. Caradoc Dearborn war gekommen, Elphias Doge mit seiner pfeifenden Stimme und sogar die Longbottoms, welche das letzte Jahr gefehlt hatten, standen plötzlich vor der Tür.
Gerade schenke James Tee für Mad-Eye Moody ein, als er erneut aufgeklingelt wurde. Also begab er sich erneut auf die Beine, lief durchs halbe Haus zur Tür und blickte sogleich in schneeweiße Gesichter. Familie Lovegood stand vor der Tür, alle helle Haare und blaue Augen. Die beiden Eltern begrüßten James herzlich, dann lächelte Pandora ihn an und hinter ihr, er glaubte fast sich zu verschauen, blickte Regulus Black schüchtern hervor und lächelte auch ein bisschen.
„Frohe Weihnachten, James!", sagte die Blonde fröhlich und umarmte ihn ganz kurz, bis sie sich vorbei quetschte und ins Wohnzimmer lief.
Regulus schaute ihn an, er schaute Regulus an und alles was er wollte war seine eisigen Hände zu nehmen und sie zu wärmen. Nervös zog er seinen Pullover zurecht und räusperte sich.
„Frohe Weihnachten, komm rein.", lächelte er dann und machte ein paar Schritte zurück, um die Tür hinter ihnen ins Schloss fallen zu lassen.„Frohe Weihnachten, James.."
•••
Die Feier nahm seinen Gange. Euphemia hatte mit ihrem Zauberstab den Baum zum Funkeln gebracht und ließ jetzt leise Weihnachtslieder spielen, die den ganzen Raum mehr in Stimmung brachte. Jeder kannte jeden und unterhielt sich gut und Regulus, nun ja.. fühlte sich etwas fehl am Platz. Pandora war zwar steht's in der Nähe, doch die meisten in dem Zimmer kannten ihn und seine Herkunft, weswegen er skeptische Blicke einfing.
Nach dem fantastischen Essen setzte er sich zum ersten Mal mit seinem Punch in der Hand auf ein Stück des Sofas, da kam geradewegs ein großer, attraktiver Mann auf ihn zu. Er besaß kantige Gesichtszüge, reine Haut, dunkle Haare, die verwuschelt über seiner Stirn lagen und tiefbraune Augen. Regulus konnte nicht anders, als ein wenig rot zu werden und sich sofort gerade hinzusetzen.
„Ich glaube nicht, das wir uns schon bekannt gemacht haben.", merkte der Schönling an und hielt dann seine Hand in Reggies Richtung, welcher sie vorsichtig schüttelte. „Mein Name ist Fleamont Potter, du kennst sicher meinen Sohn."Der Händedruck war fest, überzeugend und es fiel dem Slytherin schwer, nach dieser Information wieder loszulassen. Natürlich, wie konnte er es nicht bemerken? Die Augen, die Gesichtszüge, Mimik und Gestik.. Alles erinnerte ihn an James.
Zurecht.
„Regulus Black, Sir.."
—————————————————————————
Idk why aber Weihnachtsstimmung incoming!!
DU LIEST GERADE
Schicksalswege ||Jegulus ff||
FanfictionEinige Sekunden war es still, dann begann Regulus peinlich berührt zu lachen und wischte sich übers Gesicht. James hatte ihn zuvor noch nie wirklich Lächeln oder Lachen gesehen, doch jetzt, als es geschah, glaubte er dahinschmelzen zu müssen. „Du b...