12. Sehnsucht

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BELLA

Ich öffne die Augen langsam, doch schließe sie direkt wieder, weil es viel zu hell ist. Mein kopf brummt so doll. Ich reibe meine Augen und öffne sie wieder. Es ist so hell und mein Kopf tut so weh. Dieser Kater bringt mich um.

Ich liege noch in meinem Bett und versuche die Erinnerungen an den gestrigen Tag zu ordnen.
Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich ein Trinkspiel mit Tobi gespielt habe und der Rest ist ein bisschen verschwommen.

Langsam gehe ich aus meinem Bett und kurz dreht sich alles und ich muss kurz inne halten. Noch nie hatte ich so einen schlimmen Kater.
Ich ziehe mir eine schwarze Jogginghose und ein lockeres T-Shirt an.

Auf dem Weg zum Bad, sehe ich, dass Nathan nicht in seinem Zimmer ist. Er ist wahrscheinlich unten und frühstückt. Ich blicke in den Spiegel und bemerke, wie schrecklich ich aussehe. Meine Schminke ist verschmiert und mein Haar ist verknotet.

Nichts was eine Dusche und eine Bürste nicht in Ordnung bringen können. Nach der Dusche fühle ich mich schon viel besser.

Was ist gestern nur passiert? Sollte ich Nathan fragen, wie der gestrige Tag endete?

Ich föhne mir meine Haare und schminke mich leicht.

Auf dem Weg ins Wohnzimmer, überlege ich nochmal scharf, was gestern geschah. Hoffentlich habe ich nicht mit Tobi rumgemacht. Ich kann mich nicht mehr an viel erinnern, aber ich weiß noch, dass Nathan den ganzen Abend damit beschäftigt war, mit Amy zu telefonieren. Das hat mich irre gemacht. Ich hatte mich extra schick gemacht, doch es ist ihm nichtmal aufgefallen. Findet er mich denn gar nicht attraktiv?

Im Wohnzimmer angekommen, sehe ich mich um und bemerke wie ordentlich alles aussieht. Nathan muss geputzt haben. Das ist echt süß von ihm.

Oh Gott! Diese Gedanken darf ich nicht mehr haben. Ich darf ihn nicht niedlich finden, denn er hat jetzt eine Freundin. Wo ist er überhaupt? Er ist nicht hier unten.

„Nathan?" rufe ich, doch ich erhalte keine Antwort. Ist er bei einem Freund? Oder bei Amy? Dieser Gedanke bringt mich dazu, die Stirn zu runzeln.

Gerade, als ich ihn anrufen will, höre ich, wie die Haustür aufgeht und daraufhin wieder zugeschlagen wird. Nathan kommt mit zwei Tüten in die Küche und ich folge ihn.

„Morgen." sagt er und hört sich dabei nicht so motiviert an. Ist gestern etwas schlimmes passiert?

„Morgen. Wo warst du?" antworte ich und ich sehe dabei verwirrt aus. Er greift in die kleinere Tasche und holt eine Flasche heraus.

„Ich war einkaufen. Trink das. Das ist Honigwasser. Es wird dir gegen deinen Kater helfen." Er hält mir die Flasche hin und ich nehme sie dankend an.

Warum ist er so schlecht gelaunt und doch so süß.

„Was ist in der anderen Tüte?" frage ich.

„Frühstück. Ich habe uns Waffeln besorgt. Du magst deine doch mit Erdbeeren und Vanillesoße oder?" Er sieht mich fragend an.

„Ja, das tue ich."

Wir setzen uns schweigend an den Tisch und beginnen zu essen, doch es ist so unbehaglich still und ich werde das Gefühl nicht los, dass ihn etwas bedrückt.

„Ist gestern etwas passiert? Haben wir uns gestritten?" Mit diesen Worten durchbreche ich die Stille.

Er sieht mich verwirrt an und runzelt die Stirn.

„Du kannst dich nicht erinnern?" fragt er.

Ich schüttele den Kopf und bin verwirrter denn je.

„Habe ich etwas blödes angestellt?" Ich habe angst vor seiner Antwort.

Love my EnemyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt