29. Jungs sind dumm.

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BELLA

„Hannah kommt in drei Stunden vorbei, da wir ein Referat in Geschichte vorbereiten müssen.", gebe ich Bescheid. Meine Mutter nickt und beißt in ihr Käsebrot.

„Mama, vergiss nicht, dass der Elternabend morgen stattfindet.", erinnert Hailey ihre Mutter. Nathan sitzt vor mir am Esstisch, während wir alle frühstücken. Die erste Schulwoche haben wir schon hinter uns und sie war schrecklich. Heute ist schon Sonntag und morgen geht es leider weiter mit dem Unterricht.

Während die anderen über Hailey's neue Klassenlehrerin sprechen, muss ich an die pinken Zettel denken, welche in meinem Spind aufgetaucht sind. Ich habe nicht nur am Montag einen Zettel bekommen, sondern auch an den restlichen Schultagen. Also habe ich schon fünf Zettel.

Grob zusammengefasst steht da immer dasselbe, und zwar, dass ich mich von Nathan fernhalten und mich von ihm trennen soll, sonst würde ich es bereuen. Um ehrlich zu sein, finde ich diese Zettel amüsant. Irgendein pubertierendes Mädchen hat wohl von unserer Beziehung erfahren und droht mir jetzt, doch so etwas schüchtert mich nicht ein.

Wer denkt sie, wer sie ist? Denkt sie etwa, sie sei gruselig mit ihren pinken Zetteln?

Ich habe es auch niemanden erzählt, da ich es nicht für notwendig halte. Es wäre unnötig. Das sind sowieso nur leere Drohungen.

Nachdem Essen, räume ich meinen Teller weg und gehe in mein Zimmer, um ein wenig aufzuräumen, da ich ja bald von Hannah besucht werde. Sie ist wirklich ein liebes Mädchen und ich denke, dass wir uns gut verstehen werden.

Ich bin gerade dabei, mein Kissenbezug zu wechseln, als mein Handy plötzlich vibriert. Ich ignoriere es und wechsle auch noch den Bezug meiner Decke. Zufrieden seufze ich und sehe auf mein frischgemachtes Bett. Irgendwie will ich mich jetzt da rein legen. Mein Handy vibriert erneut, sodass ich die Augen verdrehe. Wer stört?!

Ich nehme mir mein Handy zur Hand und sehe mir die Nachrichten an.

Anonym: Niemand außer tauchende Hunde aßen Neurologinnen.

Anonym: Gören erhalten Herzen Öfen ruhig tanzen.

Verwirrt starre ich die Nachrichten an. Ist das ein Witz? Ich runzle die Stirn und muss kurz schmunzeln. Ein paar Menschen sind wirklich gestört. Was sollen diese Nachrichten überhaupt bedeuten?

Anonym: Mein ist rund.

Anonym: - Haie aßen niemanden nur alte Hunde.

Was zum Teufel bedeuten diese Nachrichten?! Ohne einen weiteren Gedanken an diese hirnlosen Sätze zu verschwenden, blockiere ich diese Nummer und räume mein Zimmer weiter auf.

Als ich den letzten Staubkorn weggewischt habe und mein Zimmer nun komplett ordentlich und sauber ist, packe ich meine Geschichtssachen aus. Ich setze mich auf mein Schreibtisch und schaue auf die Uhr. Hannah müsste eigentlich schon da sein.

Meine Zimmertür wird plötzlich geöffnet und ein grinsender Nathan kommt rein. „Wurdest du etwa versetzt?", fragt er schadenfroh und nähert sich mir.

„Nein, wurde ich nicht! Hannah kommt gleich!", streite ich es ab und stehe auf, um sie anzurufen. Nathan setzt sich auf den Stuhl vor meinem Schreibtisch und beobachtet jede meiner Bewegungen.

„Bella, es tut mir so leid. Ich bin in fünf Minuten da! Meine Bahn ist ausgefallen.", ertönt Hannah's Stimme durch den Hörer, als sie endlich rangegangen ist.

„Alles gut. Ich warte dann auf dich." Wir verabschieden uns voneinander und siegessicher schaue ich Nathan an. Ich stelle mich vor ihm hin und grinse frech, als ich meine Arme um seinen Hals schlinge.

Love my EnemyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt