Kapitel 45

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𝙄𝙡𝙖𝙮𝙙𝙖
Man kann sich leider nicht aussuchen in welche Welt man geboren wird. Jeder Mensch lebt in einer anderen Welt. Eine Welt ohne Probleme. Eine Welt mit viel Liebe und Freude. Eine Welt mit vielen Freunden und Verwandten. Eine Welt mit Trauma und Angst. Meine Welt ist eine mit Mord. Der Mord an meiner Mutter. Niemand würde mal denken seine Mutter beim Sterben zu sehen und spüren wie sie ihre letzten Atemzüge nimmt. Leider war mein Schicksal nicht bunt und glänzend. Das war es nie. Es ist dunkel. Sehr dunkel. Aber in jeder Dunkelheit erscheint ein kleines Licht. Licht der Hoffnung. Mein Licht meine Hoffnung ist der Mann der mich gerade in seinen Armen trägt. Mein Ehrmann Osman. „Wohin bringst du mich Osman?" mein Hals fühlt sich beim sprechen trocken an. Kennt ihr das auch wenn ihr kein Wort mehr raus bekommt und euch das Atmen schwer fällt? Leider habe ich das oft wenn ich an meine Mutter denke. „Lass dich überraschen" seine Stimme beruhigt mich. Seine Augen schauen mir direkt in die Seele als ob er mir den Schmerz weg nehmen möchte. Seine Nähe lässt immer ein Teil verschwinden und heilen. Nach einer langen Autofahrt sind wir endlich angekommen. Er hat mich ans Meer gebracht. Das Meer. Ich schau ihn an und merke wie die ersten Tränen fließen. Er weiß, dass ich das Meer mit meinen Eltern verbinde. Das einzige an was ich nur denken kann ist in seine Arme springen und ihn nie wieder los zu lassen. „Güzelim erzähl mir all die schönen Momente mit deinen Eltern" wie hab ich diesen Mann nur verdient? Ist das ein Traum? Ich blicke kurz aufs Meer da die Wellen unsere Füße berühren und das Meeresrauschen immer lauter wird. „Als ich 7 war haben wir immer die meiste Zeit am Meer verbracht. Das witzig war ich konnte nicht schwimmen oder hab mich nie rein getraut aber ich hab es trotzdem geliebt. Ich weiß es ist komisch aber das Meer beruhigt mich. Ich habe immer mit dem Sand gespielt während meine Mutter am lesen war und mein Vater war tauchen um mir Steine oder Muscheln zu bringen. Er wusste wie sehr ich es liebte sie zu sammeln. Jedesmal würden wir fangen spielen." als ich merke wie ich beim reden immer weiter lächle und alles zeige wie es sich abgespiegelt hat merke ich wie Osman mir tief in die Augen schaut und sich ein Lächeln auf seinen Lippen bildet. „Ich liebe Zuckerwatte und jedesmal habe ich gebettelt das er mir einen ganzen Stab voller Zuckerwatte holt. Doch er wollte mir immer einreden das es ungesund ist was es auch ist aber als ich älter wurde habe ich verstanden das es nicht die Gesundheit war sondern das Geld. Meine Eltern hatten sich jeden Tag die Schuld gegeben das sie mir kein Leben bieten können doch für mich waren die beiden das beste. Als ich merkte das mein Vater es satt hatte mir nie eine Zuckerwatte zu holen habe ich immer heimlich welche geklaut. Ich weiß es ist falsch gewesen aber ich wollte meinen Vater nicht traurig sehen. Natürlich habe ich gesagt das der liebe Onkel mir immer es umsonst gegeben hat, weil ich wollte nicht mein Vater sagen das ich geklaut habe. Er wäre nicht glücklich gewesen. Mit 10 habe ich mich zum ersten Mal mit den Beinen ins Wasser getraut. Mein Vater war immer neben mir gestanden und hat mir Mut zu gesprochen. Leider kam einmal eine große Welle und ich habe es nicht rechtzeitig raus geschafft weshalb ich fast ertrunken bin. Mein Vater hat sich die Schuld gegeben. Dadurch hat sich meine Angst vor Wasser gestiegen aber ich weiß es war nicht seine Schuld. Mit 16 saßen wir zu dritt am Meer und haben die Sterne beobachtet. In der Zeit wurde mein Vater mit Krebs diagnostiziert und die Ärzte haben gesagt, dass er nicht mehr so viel Zeit hat. Unser Leben hat sich verändert. Wir hatten eigentlich geträumt ein schönes kleines Haus neben dem Strand zu besitzen und ein friedliches Leben zu leben. Unsere schönsten Momente würden mit dem Krankenhaus vertauscht. Wir hatten leider kein Geld für ein gutes Krankenhaus oder für die Medikamente. Mein Vater wusste nicht das ich für seine Medikamente die Schule aufgeben habe. Er wollte immer das ich Medizin studiere oder Lehramt. Ich habe ihn nicht gesagt das ich Tag und Nacht mit 17 gearbeitet habe. Das hätte er nicht ausgehalten. Meine Mutter hat ebenso gearbeitet. Mein komplettes Leben wurde zu einem Albtraum. Dann ist es passiert ich habe meinen Vater verloren. Mein Held. Mein Beschützer. Es hat lange gedauert bis ich wieder auf Füßen stand. Das Leben hatte kein Sinn mehr aber für meine Mutter musste ich noch am Leben bleiben. Doch dann habe ich sie auch verloren. Osman ich wollte mir das Leben nehmen doch eine Stimme sagte mir ich soll nicht aufgeben sondern weiter kämpfen und diese Stimme war mein Vater. Ich weiß es ich habe es gespürt." als ich merke das ich total in Tränen ausgebrochen bin versuchte ich mich wieder zu beruhigen. Mein Herz blieb fast stehen als ich eine Tränen in Osmans Augen merkte. Er drückte mich fest in seine Arme. Ich spüre die Nässe in meiner Schulter und spüre Osmans Herz schneller schlagen. Er weint. Osman weint wirklich in meinen Armen. Er hebt seinen Kopf und legt seine Hände auf meine Wangen. „Es tut mir leid was du durch machen musstest aber du bist nicht mehr allein versprochen ich werde dafür sorgen das du das beste Leben haben wirst deine Eltern kann ich dir leider nicht zurück holen aber ich kann dir ab jetzt ein schöneres Leben bieten. Vertrau mir keiner wird dir schaden können. Du wirst studieren gehen wie dein Vater es sich gewünscht hat. Ich werde dafür sorgen das all deine wünsche in Erfüllung gehen. Güzelim du bist das einzige was mir wichtig ist für dich würde ich alles aufgeben." nach dieser schönen Rede folgt ein wundervoller Kuss im Mondschein. Es ist wie in den ganzen Märchen wo die Prinzessin ihren Prinzen findet.
Fühlt es sich echt an? Nein. Ist es echt? Ja.
Die Stunden vergingen mit viel lachen und Spaß. Ich war vom ganzen Fangen spielen so erschöpft das ich mich in den Sand fallen lassen habe. Er legte sich neben mich und hielt meine Hand. Ich zeigte ihm die einzelnen Sterne und freute mich da sie immer heller strahlten.
„Ist dieser Sterne nicht wunderschön Osman?"
„Ja ist er das schönste auf dieser Welt!", sprach er und schaute mich die ganze Zeit an. Seine Augen funkeln im Mondschein. Ich wurde  vor Freude rot. Er hatte seine Augen nicht auf diesen bezaubernden Sternenhimmel gerichtet sondern auf mich. Oh Gott ich sterbe vor Freude gleich.
„Ilayda ich muss dir was sagen" ich hörte ihm aufmerksam zu und zeigte ihm mit einem nicken das er reden kann.
„Ich liebe dich, Güzelim"
Ich glaube mein Herz ist stehen geblieben. Was denkt ihr? Hat gerade der größte Mafia Boss gesagt, dass er mich liebt?
„Auf dieser Welt gibt es nix was ich mehr liebe mein Engel du hast dieses versteinerte Herz gebrochen und gezeigt wie man wieder lieben kann. Ich möchte nix anderes als dich. Du hast mich wieder zum Leben gebracht. Du hast mir ein Grund zum leben gegeben. Ich liebe dich mit all meinen Knochen. Ich werde dich bis zum letzten Atemzug lieben Güzelim. Ich werde für dich jedes Hindernis überwinden jede Sekunde an dich denken und dich bei mir haben. Wenn es sein muss überquere ich Berge für dich oder sterbe für dich. Wer dich verletzt verletzt mich um das doppelte. Wer dir was antuen will der muss erst an mir vorbei. Ich würde für die Liebe die ich für dich spüre einen Krieg anfangen nur damit dir Nix passiert. Halte meine Hand und ich verspreche dir es wird dir nie etwas zu stoßen. Du bist meine Frau. Meine Prinzessin." Ich spüre wie eine Träne von meinen Augen fließt. Nicht vor Trauer sondern vor Freude. Ich glaube bald ist keine Träne mehr übrig in meinem Körper.
„Ich liebe dich auch Osman" seine Augen werden größer und das Lächeln ist kaum zu übersehen.
„Ich liebe dich auch Askim über alles auf dieser Welt. Ich werde immer an deiner Seite sein egal was passiert."
„Wir zusammen gegen den Rest der Welt"
Diesen schönen Moment verewigen wir mit einem märchenhaften Kuss.

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𝑆𝑖𝑦𝑎ℎ 𝐵𝑒𝑦𝑎𝑧 𝐴𝑠𝑘    (𝑆𝑐ℎ𝑤𝑎𝑟𝑧 𝑊𝑒𝑖𝑠𝑠 𝐿𝑖𝑒𝑏𝑒)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt