Blinzelnd öffnete ich die Augen und kniff sie sofort wieder gegen das grelle Licht zusammen. Als ich endlich meine Umgebung sehen konnte, wünschte ich mir es nie gesehen zu haben. Den Anblick von Zeus, wie er mit Hera auf seinem Schoß zu Abend aß, hätte ich wirklich nicht gebraucht. Ihr fragt euch, was so ekelhaft daran war? Glaubt mir, das wollt ihr nicht wissen.
Jedenfalls hielt ich mir die Augen zu. Zum Glück war ich nur im Traum hier und Zeus konnte nicht wissen, dass ich ihn und Hera beim Rummachen erwischt hatte.
Warum ich hier war erfuhr ich, als Zeus auf einen riesigen Flachbildschirm-Fernseher am anderen Ende des Raumes schaute und brummte: "Also wirklich, diese Sterblichen reden schon wieder Blödsinn über Monster und Magie. Wieso kommt das Thema schon wieder auf? Funktioniert Hekates Nebel schlecht, oder was?" Ich verkrampfte mich und schaute panisch zu Hera. Hatte Persephone sie nicht gebeten, Zeus von diesem Thema abzulenken?
Tatsächlich schien die Königin des Himmels die Situation wirklich im Griff zu haben. Zärtlich streichelte sie Zeus' Gesicht und drehte seinen Blick zu ihr. Ich schaute wieder weg. Den Kuss, den sie ihm gab, hörte ich trotzdem.
"Ach, mein Gemahl. Die Sterblichen fantasieren doch dauernd. Vielleicht ist mal wieder so ein lächerliches Buch über Monster herausgekommen, oder ein Film oder was weiß ich was sonst. Um solche kleinen, vergänglichen Wesen müssen wir uns doch keine Sorgen machen. Oder doch? Meinst du die Sterblichen können uns Probleme machen, die nicht ein paar Halbgötter erledigen können? Ich könnte ja mal Hermes sagen, dass er sich das anschauen soll.", säuselte Hera und selbst ich hörte, dass sie ihre Stimme absichtlich so dümmlich und übermäßig besorgt klingen ließ. Zeus schien allerdings nicht darauf zu kommen. Und wo kam eigentlich dieser ganze klebrig-süße Rosenduft her? Hatte die Göttin zu viel Parfüm benutzt um Zeus gefügig zu machen?Ich zwang mich wieder zu den beiden Göttern hinüber zu linsen und erkannte durch zusammengekniffene Augen, wie Zeus seine Hand unter Heras Kleid schob.
Okay, so etwas hatte ich bei Will auch schon gemacht, aber die Stelle an der Zeus es tat war dann doch ziemlich weit unterhalb des üblichen Bauchbereichs. Plötzlich erkannte ich durch die Falten von Heras Kleid ein glitzern. War das ein Schmuckstück? Und wenn ja, welches Schmuckstück oder welchen Gürtel trug man bitte unter der Kleidung?Zeus grinste verschwörerisch, während Hera ein Seufzen von sich gab, das super in einen Porno-Film gepasst hätte. Glaubte ich zumindest - ich hatte zum Glück noch nie einen gesehen. Und ich schwor mir, das auch niemals zu tun. Die Scene hier alleine war schon zum Kotzen. Ich drehte mich komplett um, um das nicht mehr sehen zu müssen.
"Schon, aber was ist mit..."
Hera unterbrach ihren Ehemann: "Schhh. Kann das nicht noch warten, mein Liebster? Wir wollten doch heute Abend die ganze Twilight-Serie schauen, erinnerst du dich? Und morgen Titanic. Meinst du nicht, dass das gemütlich wird?" Ich wollte gar nicht wissen, was Hera mit gemütlich meinte, denn sie betonte es so seltsam. Ich konzentrierte mich so stark wie möglich um einfach aus diesem Traum herauszukommen.
Zeus' Antwort hörte ich wie durch einen kaputten Radio und dann war es Still. Wo war ich jetzt schon wieder? Hoffentlich nicht mehr auf dem Olymp. Ich brauchte wirklich nicht noch mehr knutschende Götter zu sehen.
Naja, wenigstens wusste ich jetzt, dass wir uns damit beeilen mussten, Hekate zu heilen, weil Zeus misstrauisch wurde.
Vorsichtig öffnete ich die Augen und sah... mich. Ich lag in meinem Bett, dicht an Will gekuschelt und tief schlafend. Mein Sunshine hatte seine Arme um mich geschlungen und vergrub sein Gesicht leise seufzend in meinen Haaren. Am Liebsten hätte ich ihn jetzt geküsst, aber da mein Körper schlief... Plötzlich bewegte mein Körper sich. Ich konnte ganz leicht spüren, was ich in meinem Körper jetzt gefühlt hätte. Wills Wärme drang vollständig bis in meinen Geist vor. Ich konzentrierte mich und versuchte nach Wills Haaren zu greifen. Meine Finger zuckten ein wenig.
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Solangelo 2 - Lücken in der Unterwelt
FanfictionNicos Tagesablauf im Palast seines Vaters ist nicht ganz so, wie seiner Freunde an der Oberfläche glauben. Als Prinz der Unterwelt hat er gewisse Pflichten und geht auch Thanatos, dem Gott des Todes gerne zur Hand. Besonders als Hekate, die Göttin d...