32. Piper, Reyna und Thalia

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"Nico! Will! Was macht ihr denn hier?", begrüßte uns Piper fröhlich, als wir von Dark Flow abstiegen und ihr entgegen kamen. 

Ich atmete einmal tief durch und sagte dann: "Es ist kompliziert, Piper, besonders, weil wir nichts sagen sollten, was.... unerwünschte Aufmerksamkeit erregen könnte."
Sofort wurde ihre Miene ernst.

Ich gab mein Bestes ihr zu erzählen was wir vorhatten, doch es war gar nicht so leicht dabei Jasons und Zeus' Namen zu vermeiden und so Zeus' Aufmerksamkeit zu erregen. Doch Piper verstand sofort was ich meinte.
"Heißt das, ich sehe ihn wieder?", fragte sie leise und ich konnte die Hoffnung aus ihrer Stimme heraus hören.
"Spätestens wenn du stirbst, ja, aber wenn es funktioniert, denke ich können wir möglicherweise einige Regeln etwas lockerer auslegen.", wich ich aus. Piper schien zwar nicht ganz zufrieden mit meiner Antwort zu sein, aber sie sagte nichts dazu. 

Pipers Miene wurde entschlossener. Sie sagte: "Sag mir, wie ich dir helfen kann, Nico."
"Ich brauche euch Leute, damit es für >Mr Blitzmann< schwieriger wird uns alle einfach einzuäschern oder unseren Wunsch abzulehnen. Mein Vater beruft für morgen ein Treffen auf dem Olymp ein und... naja... ich bin sozusagen hier um dich herzlich dazu einzuladen.", erklärte ich und Piper nickte zustimmend. "Okay, ich werde definitiv da sein."
"Nur so als Frage, Piper, wie willst du so kurzfristig nach New York kommen?", meldete sich jetzt auch Will zu Wort. Die Tochter der Aphrodite runzelte nachdenklich die Stirn.
Ich schlug vor: "Ich dachte, ich könnte dir vielleicht Dark Flow überlassen, damit sie dich nach Camp Half-Blood bringt. Sie kann danach von selbst wieder zurück in die Unterwelt finden und ich bin inzwischen wirklich wieder stark genug um mich und Will zum Grand Canyon zu schaffen, ohne zusammenzubrechen."
"Wieso wollt ihr zum Grand Canyon?", wunderte sich Piper.
"Weil dort derzeit die Jägerinnen der Artemis campen und ich Reyna und Thalia auch einweihen möchte. Artemis sollte inzwischen von dem Treffen erfahren haben, trotzdem wäre es unfair die Beiden im Dunkeln zu lassen, bis ich meine Bitte dem Rat vortrage."
Piper nickte wieder, dann richtete sie sich auf und verkündete: "Ich verabschiede mich noch schnell von meinem Vater und von Shel und sag ihnen, dass ich bald wieder da bin. Gebt mir fünf Minuten." 

Natürlich dauerte es länger als fünf Minuten, aber dann flüsterte ich Dark Flow ein paar Anweisungen ins Ohr und schickte sie nach Camp Half-Blood. Mein Pferd stürmte mit Piper auf dem Rücken davon und verschwand im Schatten. Mit etwas Abstand folgte ich ihr und nahm Will bei der Hand. "Sicher, dass du es bis zum Grand Canyon schaffst, Neeks?", fragte Will besorgt und drückte meine Hand. Ich lächelte ihn an. "Sicher schaff ich das. Außerdem hab ich doch dich dabei." Ich zog meinen Liebsten an mich und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, während ich mir schon die Gegend vor mein inneres Auge rief, die ich auf Reynas Foto gesehen hatte. Die Schatten verschluckten uns und ich hielt Will fest, bis wir uns wieder zusammenfügten. In meinem Kopf drehte sich zwar alles, aber ich blinzelte die flackernden Punkte vor meinen Augen zur Seite. 

Will legte mir einen Arm um die Hüfte und ich lehnte mich an ihn. Dann schaute ich mich um. In der Ferne konnte ich den Staudamm entdecken, von dem Percy einmal erzählt hatte, allerdings hatte ich vergessen, wie er hieß. 

Ich ließ meinen Blick über die Gegend schweifen. Will und ich standen im Schatten eines Baumes, doch das Lager der Jägerinnen konnte ich nirgendwo entdecken. Auch Will fand es nicht. "Meinst du sie sind schon weitergezogen?", fragte mein Freund und drehte sich um die eigene Achse um sich noch einmal umzusehen. "Eher unwahrscheinlich.", antwortete ich, "Los, komm, wir schauen mal, was wir so finden."

Wir spazierten am Rand des Canyons entlang und ich spähte immer wieder hinunter. Vielleicht hatten die Jägerinnen ihr Lager ja am Ufer des Flusses aufgeschlagen. Aber ich wusste auch, dass sie Meisterinnen der Tarnung waren. Ihre Zelte waren fast nicht zu entdecken, wenn man nicht wusste wo man hinschauen sollte. Wir konnten also nur hoffen, dass sie uns bemerkten und sich dazu herabließen mit männlichen Wese zu sprechen.

Solangelo 2 - Lücken in der UnterweltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt