Erzähler POV
Doch der plötzliche Tod von Ser Vaemond, sollte nicht das einzig unerwartete sein, was an diesem Tag geschehen sollte.
Am Abend als die Familien beisammen saßen, hatte Viserys eine Ankündigung zu machen.
Auf einem Stuhl hineingetragen und kaum aufrecht sitzend, erhob der König das Wort, worauf die Gespräche erstarben.
,,Es erfüllt mein Herz sowohl mit Freude, als auch mit Kummer, all eure Gesichter hier an diesem Tisch zu sehen. Die Gesichter all jener, die mir am meisten bedeuten. Und doch habt ihr euch alle so entfremdet, im Laufe der Jahre...", sein Blick flog zu seiner Tochter, die neben seinem Bruder zu seiner linken saß und die Hand auf ihren schwangeren Bauch gelegt hatte. Ihr Blick war abwesend und sie schien in ihren eigenen Gedanken zu versinken.,,Lasst uns nicht länger Missgunst in unseren Herzen tragen. Die Krone kann nicht stark sein, wenn das Haus des Drachen weiterhin gespalten bleibt... Ihr müsst eure Streitigkeiten beilegen!", Viserys Stimme war trotz seiner Schwäche stark und jeder im Raum hing an seinen Lippen. Ihr König sprach zu ihnen, wie er es seit langem schon nicht mehr getan hatte und dies mit solcher Überzeugung und Forderung.
Viserys seufzte und erhob sein Glas, ,,Trotz allem, möchte ich meine Glückwünsche aussprechen... An Jace und Luce, die ihre Cousinen Baela und Rhaena heiraten werden." Ein leichtes Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als er sich seinen Enkeln zuwand und sein Becher erhob.Anschließend ging sein Blick weiter, in Richtung der Ältesten, welche an der Stirnseite Platz genommen hatte und geduldig den Worten ihres Onkels, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen lauschte. Viserys richtete nun auch den Becher auf seine Nichte und sprach, ,,Und an meinen Sohn Aemond... Ich habe entschieden, dass er und meine werte Nichte, Lady Aerea, den Bund der Ehe eingehen werden. Auf das die Verbundenheit unserer Familien bestehen bleibt."
Der jungen Lady gefrohr das Blut in ihren Adern und langsam ließ sie das Glas sinken welches sie schon für den nächsten Toast erhoben hatte.
,,Vater?", fragte sie benommen und blickte zu Daemon, welcher nicht minder entsetzt über diese Entscheidung war, wie sie. ,,Bruder, das kannst du nicht ernst meinen.", brach er nun hinaus, um Beherrschtheit bemüht.
,,Ich kann und ich werde, Daemon. Ihr seid eine Familie. Es wird Zeit, dass ihr euch auch als solche verhaltet."
,,Ich werde nicht zulassen, dass du meine Tochter an diese einäugige Schlange verheuchelst!"
,,Das reicht! Es ist mir zur Genüge, dass ihr euch ständig streitet! Ich werde in dieser Sache keine Widersprüche erachten. Die Ehe ist hiermit beschlossen."
Aerea sackte in ihrem Stuhl zusammen und erhob den Blick nicht von ihrem Besteck vor ihr.Stille war in dem Saal eingekehrt und als Viserys sich nun schwerfällig auf seinen Stuhl fallen ließ, ergriff seine älteste Tochter das Wort.
,,Ich möchte auch einen Toast ausbringen...an die Königin. Ich liebe meinen Vater sehr, doch ich muss gestehen, dass ich in den letzten Jahren nicht oft an seiner Seite war. Doch Ihr ward es. Und ich kann mir niemand besseren als Euch vorstellen. Es tut mir leid..."
Die Worte hingen im Raum wie der Nebel, bevor die Sonne ganz über dem Meer aufgegangen war. Einige Gesichter an der Tafel zeigten Verwirrtheit, andere Misstrauen. Doch Viserys sah seine Tochter stolz an und ein kleines Lächeln erschien auf seinen Lippen.
,,Eure Güte, bewegt mich zutiefst, Prinzessin. Wir sind beide Mütter... Und wir lieben unsere Kinder. Wir haben mehr gemeinsam, als wir manchmal zugeben. Ich erhebe meinen Becher auch auf Euch. Und eure Cousine. Ich glaube, die Ehe unserer beider Kinder, würde Euer, unser, Haus stärken... Ihr werdet eine gute Königin sein..."•¢•
Aerea's Pov
Es war bereits spät in der Nacht, als Aerea in ihren Umhang gehüllt, die Steintreppen des Schlosses hinunter lief. Ihr Ziel war der Hafen. Dort würde sie ein Boot finden, welches sie auf direktem Weg nach Drachenstein bringen würde. Von dort aus würde sie schon einen Weg finden zu verschwinden...
In dem Zimmer, welches ihr bei der Anreise zur Verfügung gestellt wurde, hatte es die Lady schon nach Anbruch der Dunkelheit nicht mehr ausgehalten. Die Fackeln an den Wänden des Schlosses spendeten gerade so viel Licht, dass Aerea die Stufen traf, die sie hinunter rannte. Darauf bedacht nicht in eine Wache zu laufen, versuchte die Lady sich angestrengt an den Weg aus dem Schloss zu erinnern.
Hatte sie mit Luce und Jace den Gang nach rechts oder nach links genommen...Im dunkeln war es doch schwieriger als sie gedacht hatte. Letztendlich entschied sie sich für den rechten Weg und eilte ihn entlang.
Ihre Gedanken flogen zu dem Essen und ihrer Verlobung. Nie hatte die Lady es sich vorgestellt einmal jemanden zu Heiraten, den sie nicht liebte. Sie war naiv gewesen zu glauben, dass sie, trotz ihres Standes, einmal aus Liebe heiraten würde. Sie war die älteste Tochter von Prinz Daemon Targaryen und somit hatte sie politisch einen hohen Wert. Doch Aemond...
Sie hatte den einäugigen Prinzen zuletzt gesehen, als sie Kinder waren. Sie war dabei gewesen, als er sein Auge verlor, als er Vhagar als sein Eigen bestimmte. Den Drachen, der eigentlich Rhaena versprochen war, den Drachen, der einst ihrer Mutter gehörte...
Noch immer versetzte es Aerea einen leichten Stich im Herzen, wenn sie an ihre Mutter dachte. Sie hatte sie sehr geliebt und seit ihrem Tod, fühlte sie sich oft einsam.Die Targaryen bog gerade nach links ab, als sie Schritte vernahm. Sie kamen näher. Dem Geräusch nach zu urteilen zwei Männer. Aerea presste sich gegen den Stein und betete zu den Göttern, sie mögen einfach weitergehen.
Doch zu ihrem Bedauern, hörte sie, wie die Schritte näher kamen. Die Stimmen der Wachen drangen an ihr Ohr, anscheinend redeten sie über irgendein Turnier, welches in nächster Zeit veranstaltet werden sollte.
Aerea hielt die Luft an. Wenn sie sie sahen, würden sie sie zum König oder schlimmer zur Königin schleifen. Das war das letzte, was Aerea heute noch gebrauchen konnte.
Sie würden sie in irgendein Zimmer sperren und nicht eher hinaus lassen, bis die Hochzeit anstand. Zu ihrem Bedauern würde sie nämlich auch noch zeitnah heiraten.Gerade als die Wachen nur noch wenige Schritte von ihr entfernt waren und Aerea in ängstlicher Gewissheit die Augen zusammen kniff, wurde sie an den Schultern gepackt. Beinahe hätte sie schon losgeschrien, als sich eine große, raue Hand über ihren Mund legte. Panisch versuchte sie an ihr zu reißen, doch sie ließ nicht locker. Egal wie wild sie um sich schlug, die Person hinter ihr zog sie immer weiter in den dunklen Gang, der sich zu ihrer Linken geöffnet hatte.
Immer tiefer drangen sie ins Dunkle ein und mittlerweile war es so dunkel, dass sie nicht mal mehr ihre eigene Hand vor Augen sehen konnte.
Endlich, nach gefühlten Stunden die eigentlich nur wenige Minuten gewesen sein konnten, ließ die Person sie los. Aerea brachte zugleich so viel Abstand wie nur möglich zwischen sich und da, wo sie die Person vermutete.,,Bei den Göttern, kannst du zappeln!", durchdrang eine Stimme die Dunkelheit zwischen ihnen. Sie war dunkel und verursachte eine kalte Gänsehaut auf ihren Oberarmen. ,,Wer ist da?", fragte die junge Lady immer noch mit klopfendem Herzen. Der Mann vor ihr antwortete nicht und ein seltsames Gefühl beschlich sie.
Erschrocken zuckte die Targaryen zurück, als sie einen Luftzug an ihrem Ohr spürte.
Er war warm und strich ihr leicht über die Schulter. Sie wand leicht den Kopf, doch konnte sie auch so nichts erkennen. Die Schatten hatten sie und die Person hinter ihr völlig in sich eingehüllt.
,,Solltest du das nicht wissen...", fragte der Mann und strich mit seinen Fingerspitzen leicht über Aerea's Arm. Dieser wurde zwar vom Mantel verborgen, dennoch spürte sie sie. Eine wohlige Wärme breitete sich in ihr aus und instinktiv neigte sie den Kopf leicht zur Seite.
,,Wenn ich es wüsste, hätte ich nicht fragen müssen.", antwortete sie ihm flüsternd. Es war seltsam, aber sie genoss die Nähe des Mannes. Fast so als würde sie sich danach sehnen. Mittlerweile musste sie gänzlich verrückt geworden sein, denn im Normalfall, wäre die Lady längst von ihm weggesprungen und hätte eines ihrer kleinen Messer in der Hand gehabt, um sich im Notfall zu verteidigen.
Doch nicht hier. In einem stockdunklen Geheimgang unter dem Schloss ihres Onkels, mit einer Person, die sie nicht kannte, versagte ihr Überlebensinstinkt.Eine Weile war vergangen, seit sie das letzte mal etwas gesagt hatte. Der Atem war nun verschwunden und auch seine Wärme war weg. Suchend drehte sich die Targaryen zu ihrem Retter um, doch selbst wenn sie etwas sehen könnte, hätte sie ihn nicht hinter sich entdecken können.
Ein Knistern und dann das anschließende Leuchten erfüllten den Gang und erschrocken drehte sie sich zu der Fackel um.
Ihr Atem stockte, als sie erkannte, wem sie da gerade so nah gewesen war.
,,Aemond..." Ihre Stimme war nicht lauter, als ein Flüstern und sie trat aus Reflex einen Schritt zurück. Der Prinz vor ihr lächelte grimmig und trat mit der Fackel einen Schritt näher auf sie zu. ,,Gerade hattest du gegen meine Nähe nichts einzuwenden, nicht?" Er legte den Kopf leicht schräg und betrachtete sie aufmerksam.,,Also... wieso sagst du mir nicht, warum meine Verlobte mitten in der Nacht versucht aus dem Schloss zu fliehen."
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From Blood To Fire|| HOTD FF
Fanfiction,,𝒲𝒶𝒽𝓃𝓈𝒾𝓃𝓃 𝓊𝓃𝒹 𝒢𝓇ℴ̈𝓈ℯ 𝓈𝒾𝓃𝒹 𝓏𝓌ℯ𝒾 𝒮ℯ𝒾𝓉ℯ𝓃 𝒹ℯ𝓇𝓈ℯ𝓁𝒷ℯ𝓃 ℳℯ𝒹𝒶𝒾𝓁𝓁ℯ. 𝒲𝒾ℯ 𝓈𝒶ℊ𝓉 𝓂𝒶𝓃? 𝒥ℯ𝒹ℯ𝓈 ℳ𝒶𝓁, 𝓌ℯ𝓃𝓃 ℯ𝒾𝓃 𝒯𝒶𝓇ℊ𝒶𝓇𝓎ℯ𝓃 ℊℯ𝒷ℴ𝓇ℯ𝓃 𝓌𝒾𝓇𝒹, 𝓌ℯ𝓇𝒻ℯ𝓃 𝒹𝒾ℯ 𝒢ℴ̈𝓉𝓉ℯ𝓇 ℯ𝒾𝓃ℯ ℳ𝓊̈𝓃𝓏ℯ 𝒾𝓃 𝒹𝒾ℯ ℒ𝓊𝒻𝓉...