✵𝒦𝒶𝓅𝒾𝓉ℯ𝓁 𝚅𝙸𝙸✵

333 16 1
                                    

Die Nacht war stürmisch und verregnet gewesen. Vielleicht war dies auch der Grund, warum Aerea kein Auge zubekommen hatte.
Der Wind hatte unaufhörlich gegen ihr Fenster geheult und der Regen unermüdlich dagegen geschlagen. Am frühen Morgen kamen schließlich die Mägde und Dienstmädchen hinein, um der Lady beim anziehen zu helfen. Aerea war zu diesem Zeitpunkt bereits wach. Ob sie die Nacht über überhaupt geschlafen hatte wusste sie nicht.
Nachdem die Mägde fertig waren, aß sie noch eine Wenigkeit und begab sich nach unten in den Thronsaal. Hier warteten bereits ihr Vater, Rhaenyra, ihre Schwestern, sowie Rhaenys und Jace und Luce auf sie. Mit einem Blick zu ihrer linken Seite, erkannte sie Lord Vaemond, der bei einigen seiner Männer stand und sie mit einem kurzen, abschätzigen Blick bedachte. Aerea, die zum Anlass ein rot- schwarzes Kleid mit silbern eingewobenen Ranken trug, bedachte den Lord mit kühlem Blick und wand sich wieder ihrem Vater zu, der neben ihr stand. Auch er war in schwarzer Robe und mit Schwert erschienen und in diesem Moment wünschte Aerea sich, ihr eigenes bei sich zu tragen. Doch bei diesem Kleid war es nicht angebracht ein Schwert zu tragen. Was Aerea nicht gekümmert hätte, ginge es nicht um Luce's Anspruch auf Driftmark.

Otto Hightower, Hand des Königs und ein Arschloch, so wie Aerea feststellte, erhob die Stimme und erklärte den Antrag im Namen des Königs für eröffnet.
,,Die Krone hört nun die Bittgesuche an. Ser Vaemond aus dem Haus Velaryon..." Otto nahm wieder auf dem Eisernen Thron platz, ganz so als wäre es selbstverständlich, und schaute den Lord erwartungsvoll an. Aerea ließ ihn nicht aus den Augen, als er vortrat um sein Gesuch zu stellen. Auch ihr Vater blickte den Lord aus dunklen Augen entgegen.

,,Meine Königin. Mein Lord Hand. Die Geschichte unseres noblen Hauses reicht bis ins alte..."
Aerea atmete geräuschvoll aus, als Vaemond seinen Geschichtsvortrag eröffnete und verdrehte genervt die grünen Augen. Wenn sie einem der endlosen Geschichtsvorträge der Maester hätte lauschen wollen, hätte sie genauso gut auf Drachenstein bleiben können. Ihr Blick fiel auf Allison Hightower, die mit ihren Kinder vor den Treppen zum Eisernen Thron stand. Ihr Haar war streng nach oben gebunden und sie trug die Farben ihres Hauses. Neben ihr entdeckte sie Aegon, den ältesten Bruder von Rhaenyra und ihren Cousin. Daneben die Prinzessin Helaena und hinter ihr Aemond. Als sie ihn anblickte, begegnete er ihrem Blick bereits und Aerea wand den Blick schnell von ihm ab. Warum sie sich nun ertappt fühlte wusste sie selbst nicht. Sie hatte den Targaryenprinzen das letzte Mal vor Jahren gesehen und wie sie sich erinnern konnte, waren die Kinder nicht im Guten auseinander gegangen...

,,...Ich bin der nächste Verwandte von Lord Corlys, sein eigenes Blut. Das wahre, unanfechtbare Velaryon-Blut fließt durch meine Adern." Arsch. Dies war soeben eine unüberhörbare Anschuldigung.
,,Und durch die meiner Söhne, den Nachfahren von Lord Laenor Velaryon. Würde euch das Blut eures Hauses so viel bedeuten, Ser Vaemond, würdet ihr nicht schamlos den rechtmäßigen Erben verdrängen wollen. Nein, ihr sprecht nur für euch selbst und für euer eigenes Streben nach Macht.", verteidigte Rhaenyra nun ihre Söhne.
,,Ihr erhaltet später das Wort, Prinzessin Rhaenyra. Erweist Ser Vaemond die Ehre, angehört zu werden.", funkte Königin Allison Hightower nun dazwischen, was Vaemond selbstgefällig grinsen ließ. Er wusste, das die Königin, sowie die Hand selbst, auf seiner Seite standen.
,,Was wisst ihr vom Blut der Velaryon's, Prinzessin? Ich könnte mich aufschneiden und es euch zeigen und ihr würdet es dennoch nicht erkennen. Hier geht es um die Zukunft und das Überleben meines Hauses, nicht des Euren... Meine Königin, Mein Lord Hand, hier geht es um die Frage des Blutes, nicht um Machtstrebens. Ich stelle den Fortbestand meines Hauses und meiner Linie über alles. Ich biete mich euch demütig als Nachfolger meines Bruders an, des Lords von Driftmark und der Gezeiten." Aerea biss die Zähne zusammen, mittlerweile musste es jedem im Saal nun klar sein, um was es hier wirklich ging. Otto hatte den Ser lediglich so lange reden lassen, weil er seine Ansichten vertrat. Egal was Rhaenyra sagen würde, welches Argument sie auch vorbringen würde, Ser Vaemond hatte den Segen der Hightowers. Nicht etwa den der Sieben, oder der Krone. Doch dieser zählte im Moment nichts...der König war nich hier.

From Blood To Fire|| HOTD FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt