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Am nächsten Morgen stehe ich mit genauso einer Laune auf, wie gestern.
Unmotiviert gehe ich ins Bad und meine Gedanken, wer hätte es gedacht, hängen bei Lucia.
Und vorallem wann sie wiederkommt...

Ich ziehe mir Sport Sachen an und mache mich auf den Weg zum Gym, um bisschen meine Wut auszulassen.

Ich boxe auf einen Boxsack ein, ohne zu stoppen.

"Ey Marten! Digga!", höre ich irgendwann Pit einen Kumpel hinter mir.
"Was?", frage ich und drehe mich zu ihm.
"Was ist los? Du boxt schon unfassbar lange drauf ein", sagt er.
"Schwierig. Lucia ist in Wien, sie wollte Abstand nach dem mit den Bandidos", erkläre kurz.
"Oh", sagt er nur leise.
"Ja..."

"Mach nichts unüberlegtes", sagt er noch und nickt.
"Gebe mir Mühe", sage ich leise und löse die Box Handschuhe von meinen Händen.
Wir verabschieden uns und nach noch ein bisschen Kraft Training, fahre ich nachhause und gehe dort Duschen.
Lucia hat mir nichtmehr geschrieben seit Gestern.

Aber was soll ich jetzt machen.  Ich will sie auch nicht ganze zeit zu spammen.
Nach dem Duschen und wieder angezogen, ziehe ich noch Schuhe sowie Kutte drüber, bevor ich mich auf den Weg zum Clubhaus mache.

Dort angekommen sage ich bescheid, dass gleich eine Besprechung stattfinden wird.
Im besprechungs Raum, Kippe ich mir zwei Jägermeister runter, bis alle da sind.
"Gut. Wo dann alle da sind. Ich denke mal alle haben  mitbekommen, von der Entführung meiner Frau, welche jetzt aber wieder da ist. Ich möchte das ihr die drei Typen, die sie so zugerichtet haben verschwinden lasst. Endgültig!", knurre ich und schaue kalt durch die Runde.
Alle nicken verstehend und ich schiebe aber noch was hinterher.
"Arbeitet sauber!"
Ich nicke allen zu und beende die kurze Besprechung.

Ich stehe auf, sowie alle anderen und gehe nach vorne an die Bar, um mir ein Bier zu nehmen.
Was wohl Lucia gerade macht...?
Ich sehne mich nach ihr.
Nach ihrem Körper, ihren zärtlichen Berührungen, ihren küssen und nach dem aufwachen neben ihr...
Ob es ihr genauso geht?

Lucia's Sicht:

Der nächste Tag ohne Marten...
Ich würde lügen, würde ich sagen, dass ich ihn nicht vermisse...
Denn ich tue es mehr als alles andere.
Und innerlich frage ich mich, warum ich nicht einfach meine Sachen packe und zurück fahre...

Ich kann mit der Situation leben mittlerweile.
Naja, was heißt leben...
Natürlich prägt es mich immer!
Alleine schon durch die Narben, aber ich kann es nicht ändern.
Es ist so passiert, wie es eben passiert ist und das ist so!

Marten hat mich gerettet und muss sich gerade bestimmt nicht besser fühlen, als ich.
Ich liege gerade auf dem Bett und der Abend bricht langsam an, dadurch das wir halb 6 haben.
Diesen Tag heute, habe ich nur im Hotel Zimmer verbracht, habe gefrühstückt und bin sonst nur runter gegangen gegenüber in Einkaufsladen und habe mir wie gestern Nacht, so eine Dose fertig Nudeln geholt.

Ich schaue mir die ganze zeit Bilder an und das schlechte Gewissen kommt auf, das ich ihn alleine gelassen habe, um nach Wien zu fahren.
Innerlich weiß ich, dass Marten nicht sauer auf mich ist, auf keinen Fall, aber ich fühle mich trotzdem schlecht ihm gegenüber.
Für ihn, war es ja auch absolut keine schöne Situation.

Plötzlich verschwinden die Gedanken in Hinterkopf und was mir vorne sofort in Kopf schlägt, quasi, das ich noch heute zurück nach Hamburg fahre.

Ich kann das jetzt nichtmehr.
Denn jetzt bin ich an dem Punkt das ich mich nicht gut fühle, weil das mit dem Luft holen keine Rolle mehr spielt, sondern das ich zu Marten möchte.
Zurück nachhause, in die Arme von Marten!

Ich buche mir den nächsten Zug der nach Hamburg durch fährt und stehe danach auf, damit ich alles zusammen packen kann.
Als ich soweit bin und alle meine Sachen habe, gehe ich runter in die Lobby um mich aus zu checken.

Nachdem ich das gemacht habe, schaue ich nach einem Uber in meiner Nähe und warte circa 5 Minuten.
Dem Uber-Typ sage ich dann, dass ich gerne zum Haupt Bahnhof würde, wo er mich hinfährt.

Als ich angekommen bin, warte ich nur noch auf meine Bahn, welche ebenfalls schon in 5 Minuten kommt.

Ich habe Schmetterlinge im Bauch, wenn ich daran denke noch heute in Martens Armen zu liegen.
Dennoch schreibe ich Marten nicht, weil ich nicht möchte das er sich Stress macht oder falls er gerade beschäftigt ist.

Als die Bahn da ist steige ich ein und setze mich wohin.
Dort mache ich es mir ein wenig gemütlich, denn ich werde voraussichtlich erst um morgens 4 zuhause sein.
Also mache ich Kopfhörer rein und schlafe ein wenig.

Zwischendurch werde ich immer mal wieder wach, trinke was oder esse etwas von der Brezel, die ich mir an dem Kiosk eben noch gekauft habe.

Ich bin noch viel am Handy und beschäftige mich irgendwie.

Martens Sicht:

Ich sitze noch lange im Clubhaus, fahre zwischendurch mal nachhause esse was, fahre die die Reeperbahn ab und beschäftige mich irgendwie.
Abends finde ich mich im Clubhaus mit noch einem Bier wieder.
Ich bin nicht betrunken gewesen heute, aber habe mehr Alkohol zu mir genommen als normal.

"Na Digga?", klopft mir Lenox von hinten auf die Schulter, der gerade auch gekommen ist.
"Na?", seuftze ich zurück und nehme einen weiteren schluck von meinem Bier.
"Ist nh blöde frage, wenn ich jetzt frage wie es dir geht", schmunzelt er.
"Alles gut, kannst ja nichts dafür", sage ich und lächel ihn leicht an.
"Du siehst aus, als hättest du nur 3 Stunden geschlafen letzte Nacht."

"Naja, 4 waren es schon", lache ich leicht.
"Sie kommt wieder. Ganz bestimmt! Ich kenne Lucia und sie ist nicht so wie andere. Sie liebt dich!", sagt er.
"Trotzdem ist sie nicht da...", sage ich und exe die andere Hälfte des Biers.

"Wann kommt sie wieder? Weißt du das?", fragt er noch.
"Ne. Sie meinte nicht mehr als maximal 4, 5 Tage. Ist mir trotzdem zu viel...", sage ich.
"Ey, das wird schon! Ich kenne Lucia ja auch. Wie gesagt, sie liebt dich, Marten!", sagt Lenox, nickt und haut mir einmal brüderlich auf die Schulter.

Lucia's Sicht:

Meine Aufregung steigt immer mehr. Jeden Moment komme ich am Hamburger Hauptbahnhof an und fahre dann mit dem Taxi nachhause.
Nervös steige ich mit meiner Tasche aus bei der Ankunft und gehe zu dem Parkplatz wo manche Taxen stehen.
Ich steige ein, sage dem Taxi Fahrer wo ich hin möchte und er fährt los.
Die Fahrt über bin ich sehr nervös und habe Angst das er sich gleich nicht freut, wenn ich nachhause komme.

Als wir vor der Wohnung stehen, atme ich kurz aus, bezahle den Txi Fahrer und steige mit meiner Tasche aus.

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Devil's Girlfriend | Marten 81 Ff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt